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Bauhaus Archiv Berlin

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10785 Berlin - Tiergarten
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Infoline: 030 - 25 40 02 78
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21.06. - 04.09 .2006

Colour in Transparency

Farbfotoexperimente von László Moholy-Nagy, 1934-1946

László Moholy-Nagy gehört zu jenen Modernen des jungen 20. Jahrhunderts, die sich parallel zu den "klassischen" Künsten mit den technischen Medien Fotografie und Film auseinandergesetzt haben. Ihm gebührt das Verdienst, die durch Walter Gropius 1923 initiierte neue Ausrichtung des Bauhauses unter dem Motto "Kunst und Technik - eine neue Einheit" besonders mit seinen fotografischen Konzepten unterstützt und populär gemacht zu haben.

In den frühen 1930er Jahren wurden die ersten Farbfilmverfahren marktfähig. Nachdem Moholy-Nagy - ausgehend vom Fotogramm - als bahnbrechender Visionär des "Neuen Sehens" sämtliche Bereiche der Schwarzweißfotografie für sich erobert hatte, war die Hinwendung zur Farbfotografie logische Konsequenz seines künstlerischen Schaffens. Auf den Stationen seiner Emigration in Holland und England sowie zuletzt am New Bauhaus in Chicago wurde dieses Medium für ihn zu einem wichtigen Wirkungsfeld künstlerischer Produktion.

Experimentierlust, hinreichend ausgelotetes Formen- und Farbspektrum in der "traditionellen" Schwarzweißtechnik und nicht zuletzt die Hoffnung auf neue, kommerzielle Anwendungsbereiche führten Moholy-Nagy zur Beschäftigung mit der Farbe. Aber während sein fotografisches Oeuvre in schwarz-weiß publiziert vorliegt, so sind - und das kommt einer kleinen kunsthistorischen Sensation gleich - Moholy-Nagys farbfotografische Arbeiten bis auf wenige Ausnahmen noch heute unveröffentlicht!

Die Ausstellung Color in Transparency. László Moholy-Nagy Fotografische Experimente in Farbe, 1934-1946 und das sie begleitende Buch stellen sich der Aufgabe, ein fotografiehistorisch interessiertes Publikum mit diesem unentdeckten Werkbereich des ungarischen Konstruktivisten und Bauhausmeisters bekannt zu machen. 55 dieser farbigen Fotografien ­ abstrakte Kompositionen, Porträts, Werbung, Stadtlandschaften, Studien aus der School of Design, Chicago ­ werden in großformatigen Leuchtrahmen präsentiert.

Gastkuratorin der Ausstellung ist die Fotohistorikerin Jeannine Fiedler.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog bei Steidl, Göttingen, für 19,50 ¤ an der Museumskasse.

 

Während der Laufzeit der Ausstellung
Color in Transparency
László Moholy-Nagy
Fotografische Experimente in Farbe, 1934-1946
präsentieren wir außerdem:

 

DYNAMIK DER GROSS-STADT
Ein filmisches Experiment nach László Moholy-Nagy

Dauer: 6 Minuten / Realisiert 2005/06
Universität der Künste Berlin

In seinem Bauhaus-Buch "Malerei Photographie Film" publizierte László Moholy-Nagy 1925 die Vision eines "Simultan- oder Polykinos": Um von der bildhaften Kinoleinwand loszukommen, forderte er den gleichzeitigen Einsatz mehrerer Projektionen. Als Beispiel für ein solches Lichtspiel fügte er die als "Typophoto" ausgestaltete "Skizze zu einem Film" mit dem Titel: "Dynamik der Gross-Stadt" bei. Moholy selbst hat diese "Skizze" niemals als Film ausgeführt.

"Dynamik der Gross-Stadt" bewegt sich auf der Grenzlinie von Futurismus, Dadaismus und Konstruktivismus. In filmischer Weiterführung der Fotomontage wollte Moholy die formalen und emotionalen Energien der modernen Großstadt durch schlagkräftige Kontraste starker Bewegungsbilder erlebbar machen und damit ein "Neues Sehen" heranbilden. Verfremdungen und surreale Momente sind mehrfach eingebaut und lassen neben Technikoptimismus auch Groteske und Unheimliches aufscheinen ­ alles jedoch ohne das geringste Pathos der "Moderne".

Eine Projekt-Gruppe der Universität der Künste Berlin unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Haus hat sich ein Jahr lang mit diesen Fragen befaßt und das Experiment gewagt, Moholys "Skizze" mit einfachen Mitteln in Film umzusetzen. Sie interpretierte Moholys Zielsetzung vor allem in der filmischen Idee, d.h. in der optischen Erweiterung des bewegten Bildes und seiner visuellen Erlebnisqualitäten, und sah sich herausgefordert, von dort aus Verbindungen zu heutigen Erfahrungen von Großstadt zu ziehen. Das Prinzip von Collage und Montage wurde beibehalten.

 

Die Ausstellung "Vom Bauhaus zur Neuen Welt" (25.06. - 1.10.2006),
die die Kunsthalle Bielefeld von der Londoner Tate modern übernommen
hat und die im Winter im New Yorker Whitney Museum gezeigt wird, wird
um eine Woche verlängert!
Die über 200 Werke der beiden berühmten Bauhauskünstler und -lehrer
Josef Albers und László Moholy-Nagy werden deshalb noch bis zum 8.
Oktober 2006 auf beiden Ausstellungsetagen in der Bielefelder
Kunsthalle zu sehen sein.

Am Samstag, den 2. September, ist die Ausstellung ab 12 Uhr
geschlossen; die traditionelle "Kunsthalle für Kinder" findet wie
gewohnt von 10 bis 12 Uhr statt.

 

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