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Bielefelder Kunstverein
Museum Waldhof
Welle 61
33602 Bielefeld
Tel. 0521 - 17 88 06; Fax 0521 - 17 88 10
Do, Fr 15 - 19 Uhr, Sa, So und an Feiertagen 12 - 19 Uhr,
bei Veranstaltungen bis 22 Uhr und jederzeit nach telefonischer Vereinbarung
kontakt@bielefelder-kunstverein.de
http://www.bielefelder-kunstverein.de
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
13.11. 2010 30.01. 2011
Von A nach B, von B nach P
Can Altay / Davide Balula / Peggy Buth / Emilie Pitoiset / Michael Riedel / Clément RodzielskiWas bedeutet es, wenn Ausstellungen auf Reisen gehen? Inwiefern bestimmen die Geschichte der Orte, der Kontext, die Größe und Beschaffenheit der Räume die Präsentation? Inwieweit werden Bilder, künstlerische Aussagen und kuratorische Konzepte über kulturelle Grenzen hinweg verstanden?
Heutzutage sind kleine wie große Kunstinstitutionen auf Kooperationen angewiesen. Diese Zusammenarbeit hat mit der Wanderausstellung eine lange Tradition. Ziel des Ausstellungsprojekts »Von A nach B, von B nach P« ist es, der Geschichte und aktuellen Entwicklung eines globalisierten Ausstellungswesens Rechnung zu tragen. Im Mittelpunkt steht die Zusammenarbeit zweier Institutionen. Konkret geht es um die Möglichkeiten der Anpassung einer Ausstellung in unterschiedlichen Kontexten Bielefeld und Poitiers.
Beide Institutionen unterscheiden sich grundsätzlich, was ihre Geschichte, den architektonischen Kontext und den regionalen Status anbelangt. Beide Ausstellungshäuser, auf Privatinitiativen hin gegründet, stellen sich Mitte der 1980er Jahre in Bezug auf ihr Programm neu auf. Der Bielefelder Kunstverein wurde jedoch schon 1929 gegründet. Seit 1984 befindet er sich im zentrumsnahen Waldhof, dem ehemaligen kulturgeschichtlichen Museum, einem Adelshof aus dem 16. Jahrhundert im Stil der Weserrenaissance und somit einem der ältesten Gebäude Bielefelds. Le Confort Moderne, gegründet 1977, förderte von Beginn an kulturelle Neuentwicklungen der zeitgenössischen Kunst und Musik. 1985 zog der Verein in die Räumlichkeiten eines alten zentralen Lagerhauses um, in welchem sich vorher der Baumarkt »Confort 2000« befand. Die Eigenschaften der Ausstellungsräume sind somit recht gegensätzlich: Während der Bielefelder Kunstverein mit kleinen kabinettartigen Räumen auf drei Etagen auf einer Ausstellungsfläche von 200 qm einem bewohnbaren Haus gleicht, bietet Le Confort Moderne ursprünglich industriell genutzter Raum in zwei geräumigen Hallen mit einer Gesamtfläche von 1200 qm.
Das gemeinsame Ausstellungsprojekt von Le Confort Modern und Bielefelder Kunstverein hinterfragt gleichermaßen den jeweiligen lokalen Kontext und die Bedingungen eines kollaborativen Projekts auf einer internationalen Ebene unter den folgenden Prämissen: die Relevanz der räumlichen Aufteilung, die Rolle des Publikums und der Sprache, die Bedingungen der Zusammenarbeit und der Anpassung, Art und Strukturen der Verbreitung sowie Rezeption und Zirkulation zeitgenössischer Kunst.
Can Altay, Davide Balula, Peggy Buth, Emilie Pitoiset, Michael Riedel und Clément Rodzielski entwickeln speziell für die Ausstellung im Bielefelder Kunstverein neue Arbeiten und Präsentationen. Die gleichen Werke werden dann ab Februar 2011 in veränderter Form im Le Confort Moderne in Poitiers gezeigt. Nicht nur die Kunstwerke, sondern auch die Künstlerinnen und Künstler, die Ausstellung, Raum und Kontext werden von einer Stadt zur anderen reisen. So werden Ausstellung und Kooperation selbst zum Thema. Mit diesem Ansatz möchte das Projekt eine Vorstellung davon entwerfen, wie einer globalen Kunstentwicklung einerseits und dem gleichzeitigen Wunsch nach lokaler, kultureller Angebundenheit andererseits begegnet werden kann.
Kuratoren: Yann Chevallier und Thomas Thiel
Die Ausstellung »Von A nach B, von B nach P« findet im Rahmen von Thermostat, Zusammenarbeit zwischen 24 centres d'art und Kunstvereinen statt. Mehr Informationen dazu finden Sie auf www.project-thermostat.eu
Eine Initiative von d.c.a und Institut français, mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Bundes, des französischen Kulturministeriums, Culturesfrance, sowie den Bevollmächtigten für die deutsch - französische kulturelle Zusammenarbeit.