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Bonner Kunstverein

August-Macke-Platz/Hochstadenring 22
53119 Bonn
Tel. 0228 - 69 39 36, Fax. 0228-69 55 89
bonner.kunstverein@gmx.de
www.bonner-kunstverein.de
Öffmungszeiten: Di - So 11 - 17 Uhr, Do 11 - 19 Uhr, Mo geschlossen
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 


26.06. - 29.08. 2010

Altruismus. Kunst aus Tschechien heute

VASIL ARTAMONOV/ALEXEY KLYUYKOV, DANIEL BALABÁN, ISABELA GROSEOVÁ/JESPER ALVÆR, MARTIN HORÁK, JAKUB HOSEK/ANEZKA HOSKOVÁ, ALES HUDECEK, EVA JIRICKA/KATHARINA CIBULKA, MICHAL KALHOUS, PAVEL KAROUS, JIRÍ KOVANDA, LÁDVÍ, HANA PUCHOVÁ, JANEK ROUS/JAN TREJBAL, KATERINA SEDÁ, JAN SERÝCH, JIRÍ SURUVKA, TEREZA P. VELÍKOVÁ/TEREZA SEVEROVÁ, ANDREAS WEGNER

 

Im Rahmen des Kooperationsprojektes der Kunstvereine Düsseldorf ­ Köln ­ Bonn DIE LETZTEN IHRER ART
mit europäischen Partnern.

 

Der Bonner Kunstverein kooperiert bei der Ausstellung ALTRUISMUS: KUNST AUS TSCHECHIEN HEUTE mit dem Prager Ausstellungshaus tranzit.
Die in dem Dachprojekt tranzit.org zusammengefassten autonomen Institute zeitgenössischer Kunst in Osteuropa (Prag, Budapest, Bratislava), die seit 2002 auf Initiative der österreichischen öffentlich-rechtlichen Erstebank entstanden sind, verstehen sich als Teil eines groß angelegten kulturellen Förderprogramms für Ostmitteleuropa. Zuerst als reines Projektbüro gegründet, ist tranzit mittlerweile um ein eigenes Ausstellungshaus tranzitdisplay erweitert worden und nimmt so vermehrt Aufgaben wahr, die im Ganzen denen eines Kunstvereins im deutschsprachigen Raum vergleichbar sind ­ wohlgemerkt ohne die entscheidende Mitgliederstruktur.

 

Gemeinsam mit tranzitdisplay und dessen Kurator Vít Havránek entwickelte der Bonner Kunstverein (Kurator:Stephan Strsembski) eine Gruppenausstellung tschechischer Kunst zum Thema Altruismus. Altruismus ist ein Begriff der Moral, der einzelne Individuen in Beziehung zu anderen setzt, er meint die Bereitschaft, seine eigenen Interessen zugunsten derer anderer Individuen und damit der Gesellschaft zurückzustellen. Hierbei sind zwei Lesarten möglich: Erstens kann das Interesse des Einzelnen an sich selbst tatsächlich geringer sein als das an dem oder den anderen. Zweitens kann es das höchste Interesse des Einzelnen sein, eben seine eigenen Bedürfnisse zurückzustellen und altruistisch zu handeln.

 

Ausgangspunkt des Projektes ALTRUISMUS ist die These, dass eine funktionierende Gesellschaft auf das Motiv des Altruismus angewiesen ist - im allgemeinen Verständnis steht das Prinzip altruistischen Handelns dem wirtschaftlichen Vertrag als Gegensatzpaar gegenüber, jüngere sozialwissenschaftliche Ansätze plädieren für eine "Bürgerliche Wirtschaft" ("Civic Economy"), in der diesem dialektischen Denken ein Ende gesetzt wird (Luigino Bruni) - und diese Tatsache im Bereich der bildenden Kunst nachvollziehbar gemacht werden kann. Realisiert wurde ein gemeinsames Projekt, welches nicht nur altruistische Prozesse oder Handlungen beleuchtet, sondern darüber hinaus altruistisch ist. Statt eine Künstlergruppe oder einen Einzelkünstler auszuwählen und mit Illustrationen zu dem gewünschten Thema zu betrauen, entwickeln tranzit und der Bonner Kunstverein einen Modus einer altruistischen kuratorischen Form und geben bedeutsame Teile der Ausstellungsplanung an eine kleine Gruppe geeigneter und interessierter Individuen. Durch dieses Vorgehen wird das mittlerweile gängige Konzept des "Gastkuratierens" in transparenter Weise angewendet und gleichzeitig auf Tauglichkeit überprüft sowie in Publikation und Gesprächsveranstaltungen reflektiert.

Ausgehend von der eingangs formulierten These stehen also zwei Arten von Erkenntnis im Zentrum des Projektes: Wie kann, erstens, ein Ausstellungsprojekt zum Thema Altruismus altruistisch gestaltet werden? Diese Fragestellung ermöglicht in der Folge die weitergehende, zweite Betrachtung: die hinsichtlich der sozialen Funktionen, der Möglichkeiten und Grenzen so ähnlicher und doch grundverschiedener Einrichtungen wie tranzit und Bonner Kunstverein.

 

Kuratoren: Stephan Strsembski (Bonner Kunstverein) und Vít Havránek (tranzit)

 

Beteiligte Institutionen:

 

o.s. Gallery Ostrava, Krajská galerie v¦tvarného umení ve Zlíne, Entrance Gallery Prag, Gallery ­ Dum umeni, Ceske Budejovice, Futura Gallery Prag, Futura Gallery Prag, MeetFactory Prag, A.M. 180 Gallery Prag, Etc. Gallery Prag, Gallery G99 Brno, Skolska 28 Gallery Prag, E. Filla Gallery Usti nad Labem, tranzitdisplay Prag

 

Freitag, 25. Juni, 19.45 Uhr Eröffnung

 

 

 

 

Newsletter Aug 2010

 

KATALOGPRÄSENTATION
KRISTINA LEKO:
EIN GLÜCKLICHES HEIM DER GERECHTIGKEIT
UND LIEBE

Freitag, 6. August 2010, 17 Uhr

Katalogpräsentation mit anschließendem Fest auf dem Vorplatz des Bonner Kunstvereins
Begrüßung: Thomas Grundmann 1. Vorsitzender,
Karl-Wilhelm Stracke, Vorstand Caritas Bonn
Einführung: Anna Dietz
KRISTINA LEKO - EIN GLÜCKLICHES HEIM DER GERECHTIGKEIT UND LIEBE

IN ZUSAMMENARBEIT MIT:
DUSTIN BÖFF, DOROTHEE BÜLLOW, HIDIR CELIK, MARIA DAHMEN, ANGELIKA DUSNY, INGEBORG FEHRENZ, MICHAEL HEVELING-FISCHELL, BRONIA FISCHER, BERND JACOBS, MARKUS KOCH, EDITH KRAMER, WALTER KÜNAS, FINE KÜRTEN, SHAYAN MABOUDI, FRANK MEIßNER, MARGARETE MERTENS, BÜSRA ÖZ, MICHELLE REICHERT, DANIELLE REICHERT, RENÉ RIEGEL, ROMAN ROSENBLATT, DIETER RÖTTGEN, ALEXANDER SAN ROMAN, DIEGO SAN ROMAN, WILHELM SCHMIDT, HEINZ SCHMITZ, MARIJA SPELIC, MANFRED STEINBRÜCKER, SIEMONE SOMMERFELD, MARICA TECI, GIAN LUCA TODARO, HELENE WAHL, DIRK WIERTELARZ, CELINE WILLEMS

Herausgegeben von: Anna Dietz, Stephan Strembski und Christina Végh
Mit Texten von Kristina Leko, Anna Dietz und einem Nachwort von Christina Végh
BOUVIER VERLAG, BONN 2010

 

EIN GLÜCKLICHES HEIM DER GERECHTIGKEIT UND LIEBE ist Titel eines partizipatorischen Kunst- und Kommunikationsprojektes, das die kroatische Künstlerin KRISTINA LEKO (* 1966 in Zagreb, lebt und arbeitet in Köln und Zagreb) für den Bonner Kunstverein entwickelt hat. In Zusammenarbeit mit den Bewohnern und Bewohnerinnen des Blumenhofs, der Evangelischen Migrations- und Flüchtlingsarbeit Bonn und den Caritas-Einrichtungen "Uns Huus" (Jugendzentrum), "Marienhaus" (Senioren- und Pflegeheim) und "Prälat-Schleich-Haus" (Wohnungslosenheim), hat KRISTINA LEKO Erfahrungen, Sichtweisen und Bedürfnisse zu architektonischen Belangen herausgearbeitet. Mit insgesamt 34 Teilnehmern sammelte KRISTINA LEKO über mehrere Wochen Geschichten, Meinungen und Bildmaterial, Dokumente, Fotografien und Kunstwerke, die sich unter anderem mit folgenden Fragen beschäftigen: Wie denken und fühlen die Bewohner der Nachbarschaft über ihre architektonische Umgebung? Fühlen sie sich verbunden mit den Häusern, in denen sie leben? Wie kommt Identifikation in dieser Hinsicht überhaupt zustande? Was sind ihre Erfahrungen mit den sozialen Auswirkungen von Architektur? Wie sieht, nach ihren Erfahrungen und ästhetischen Vorlieben, ein perfektes Heim aus?
In einer großformatigen Wandcollage am Vorplatz des Bonner Kunstvereins sowie in dokumentarischen Ausstellungen im Kunstverein (3. Oktober 2009 ­ 3. Januar 2010), aber auch in den teilnehmenden Einrichtungen, wurden die Ergebnisse des Projekts präsentiert.

 

Mit dem Katalog EIN GLÜCKLICHES HEIM DER GERECHTIGKEIT UND LIEBE ist es der Künstlerin KRISTINA LEKO gelungen, das Projekt auch über die Ausstellungslaufzeit hinaus weiter zu führen. Das Buch versteht sich sowohl als kollektives Künstlerbuch als auch als Ausstellungskatalog. Neben Dokumentationen in Text und Bild wurde interessierten Teilnehmern die Möglichkeit geboten, erneut über Fragen des Seins und Wohnens zu reflektieren, aber auch, ganz individuelle Erfahrungen öffentlich zu machen und somit einen wichtigen Beitrag zur Diskussion über Möglichkeiten und Chancen der Verwirklichung eines solchen partizipatorischen Projektes zu leisten.

Die enge Zusammenarbeit mit Bewohnern und Mitarbeitern der benachbarten Wohnsiedlung "Blumenhof" führte zu der Idee eines gemeinsamen Festes im Anschluss an die Präsentation.

Die Ausstellung KRISTINA LEKO: EIN GLÜCKLICHES HEIM DER GERECHTIGKEIT UND LIEBE wurde gefördert von KunstStiftung NRW, Aktion KulturAllianzen, Kulturamt der Stadt Zagreb, Kulturministerium der Republik Kroatien. Wir danken für die Unterstützung: Picos Grafik, Holz Berthold, Print Faktor, Ibis Hotel

 

 

 
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