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Bonner Kunstverein

August-Macke-Platz/Hochstadenring 22
53119 Bonn
Tel. 0228 - 69 39 36
tägl. 11 - 17 Uhr außer Mo; Do 11 - 19 Uhr
E-mail: mitteln@uni-bonn
http://kultur.nat.de/bkv

 

 

14.2. - 28.4. 1996


Miriam Cahn

Umgebung (was mich anschaut)

 

UMGEBUNG (was mich anschaut) ist der Titel für diese ebenso umfassende wie exemplarische Präsentation des Gesamtwerkes der 1949 geborenen. in Basel lebenden Künstlerin. Er trifft den Kern des künstlerischen Denkens und Handelns seit den frühen 80er Jahren. Das "Bild" wird zum Energiespeicher des Denkens, Fühlens, Handelns in der Jetzt-Zeit des Lebens zwischen Geburt und Tod.

Brennpunkt in diesem Werk ist seit den Anfängen Miriam Cahns vehementes Engagement für das Leben als humane Vorstellung.Von den frühen, bisweilen monumentalen Kohlezeichnungen (über die farbigen Pastelle- und Kreidezeichnungen bis hin zu den jüngsten - meist - kleinformatigen leuchtendfarbigen Ölbildern zieht sich die Vision künstlerischer Lebensräume wie ein roter Faden durch ihr raumbesetzenden Ausstellungsinszenierungen.
Die poetische Chiffrierung all dessen, was lebt - die UMGEBUNG der Pflanzen, Bumen, Tiere, Menschen - ist in jedem Detail, aus welchem sich das Werk/die Ausstellung zusammensetzt, Speicher eines ethisch fundierten Verständnisses von der Rolle des Künstlers, den die Wirklichkeit anschaut, wie er sie anschaut, was dann in der Ausstellung selbst nahtlos auf den Betrachter überspringt.

Die Auseinandersetzung mit der Geschlechterbeziehung, einem der zentralen Punkte im Werk von Miriam Cahn, ist dabei ebenso prägend wie ihre in den letzten Jahren konzentrierte Beschäftigung mit der mörderischein Vernichtung des Menschen auf dem Balkan. Gewalt ist das Gift der Seele, die vor allem im Blick der chiffrierten Figuren, aber nicht weniger in den von der Gewalt der Naturereignisse geschüttelten Bäumen sich entlädt als Revolte gegen die Mißachtung von Leben. Miriam Cahns Bildsprache nimmt in der aktuellen Kunst einen bedeutenden Platz ein. Im Programm des Bonner Kunstvereins steht sie in einer Reihe mit Ausstellungen von Nancy Spero, Marlene Dumas, Kiki Smith u. a.

Die Ausstellung wird unterstützt von der Stiftung Pro Helvetia. Im Anschluß an Bonn zeigen die Stadtgalerie Saarbrücken (31.8.-13.10.96) und der Heidelberger Kunstverein (1997) die Ausstellung in einer auf die jeweiligen Räume ausgerichteten eigenen Inszenierung. Sie wird begleitet von einem zweibändigen Katalog mit zahlreichen Abbildungen (farbig und s/w) sowie Texten von Miriam Cahn in deutscher und englischer Sprache.

Die im Jürgen Häusser Verlag erschienene Publikation wurde gefördert durch den Kunstfonds mit Mitteln der VG BILD-KUNST Bonn.

 

 

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