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Bonner Kunstverein

August-Macke-Platz/Hochstadenring 22
53119 Bonn
Tel. 0228 - 69 39 36
tägl. 11 - 17 Uhr außer Mo; Do 11 - 19 Uhr
E-mail: mitteln@uni-bonn
http://kultur.nat.de/bkv
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

4.6. - 6.7. 1997


Nana Petzet

Duchamps Urenkel VII

 


Die 1962 in München geborene, z. Zt. in Hamburg lebende Künstlerin Nana Petzet rief 1982 programmatisch die Kunstrichtung "Rational Scientific Art" ins Leben, die es ihr ermöglichte, sich mit der objektivierenden Weltsicht der exakten Naturwissenschaften und deren vermeintlicher Wertfreiheit auseinanderzusetzen. Bereits im vergangenen Jahr stellte Nana Petzet dieses Projekt, das an der Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft angesiedelt ist, in einem Vortrag im Bonner Kunstverein im Rahmen der großen Themenausstellung "Berechenbarkeit der Welt" vor.

Auch in ihrer neueren Arbeit steht das Wertethema im Mittelpunkt. Die verstärkt gesellschaftliche Komponente ihres Vorgehens wird durch die Hinwendung zur Recyclingproblematik augenscheinlich. Unter dem Motto "Wir machen wahr, was der grüne Punkt verspricht!" zeigt der Bonner Kunstverein daher als rnittlerweile 7. Station in der Ausstellungsreihe "Duchamps Urenkel" die von Nana Petzet aus Abfallprodukten hergestellten 'Gebrauchsgegenstände'. Die Bezeichnung als Gebrauchsgegenstände trifft jedoch nur bedingt zu, da die Objekte in einer pseudomusealen Präsentation als Ausstellungsstücke und Kunstobjekte den Kreislauf von Ge- und Verbrauch auf eigentümliche Weise zu unterlaufen scheinen. Vielmehr haben sie durch die spielerisch-ironische Kreativität der Künstlerin eine zusätzliche Aufladung erfahren. In einem Interview erläutert Nana Petzet: "Die meisten Gegenstände nehmen nach dem Kauf erst einmal an Wert ab, dann kommen sie in die Müllkategorie und haben keinen Wert mehr. Später machen sie wieder Karriere. Plötzlich werden sie gesammelt und sind wieder etwas wert. Die Wertfrage ist bei der Kunst ganz extrem. Ich fange nicht mit den Luxusgegenständen an und ihrem Wert, sondem quasi am anderen Ende der Skala."

Das Interesse an den Metamorphosen der Dinge und der Versuch des Individuurns, dem vemmeintlichen Abfall eine neue Wertigkeit zu verleihen, bilden den Hintergrund der kurios erscheinenden Objektwelt von Nana Petzet.

Zur Ausstellung erscheint eine Publikation als Erweiterung des Ordners DUCHAMPS URENKEL. Katalog und Ausstellung werden unterstützt von der Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg.

Führungen durch die Ausstellung werden angeboten am Do. 5.6., 19.6. um 18 Uhr, So. 8.6., 29.6. um 11 Uhr.

 

 

 

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