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Bonner Kunstverein

August-Macke-Platz/Hochstadenring 22
53119 Bonn
Tel. 0228 - 69 39 36, Fax. 0228-69 55 89
Di - So 11 - 17 Uhr, Do 11 - 19 Uhr, Mo geschlossen
bonner.kunstverein@gmx.de
www.bonner-kunstverein.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

07.02. - 26.04. 2009

Mathias Poledna / Christopher Williams

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Die Wand ist keineswegs der kleinste gemeinsame Nenner in den Arbeiten von Mathias Poledna und Christopher Williams. Sie überschneiden und begegnen sich in der jeweiligen Form der Bildproduktion. Doch stellt der Bezug zur Wand, auf der eine Fotografie hängt, ein Film projiziert wird oder die einfach einen Raum teilt, begrenzt oder definiert, einen entscheidenden Aspekt beider Arbeiten dar. Im konzeptuellen Selbstverständnis der sechziger und frühen siebziger Jahre wurde die Wand als entscheidendes Element des "Framings" eines Ausstellungsorts verstanden, an dem dessen architektonische, gesellschaftlich-institutionelle und ökonomische Bedingungen ablesbar werden. War jedoch für Künstler dieser Generation eine Verschiebung vom Werk zum Kontext konstitutiv, in der die Geste der Lenkung der Aufmerksamkeit auf den Rahmen des Ausstellens selbst mit dem Verzicht auf ein Werk innerhalb dieses Rahmens einherging, steht der Rahmen hier in einem speziellen Austauschverhältnis zum Werk, das wiederum erst im Austausch mit seinen Rahmenbedingungen zu einem solchen wird. Die einzelnen Aspekte der Arbeit erschließen sich von den inhaltlichen Momenten über die Modalitäten der Aufnahme, der Rahmung und der Präsentation in Referenzketten, in denen die Wände eines Raumes jeweils nur ein Element unter vielen sind. Diese Wände als ein solches Element zu isolieren kehrt die Bewegung vom Werk zum Kontext um. Nicht nur, weil den Wänden in ihrer Zur-Schau-Stellung skulpturale ebenso wie bildhafte Eigenschaften zuschreibbar werden, sondern weil in der Kette der Referenzen der Kontext prinzipiell gar nicht mehr vom Werk abtrennbar ist. Gleichzeitig indizieren die Wände nicht mehr direkt die gesellschaftlichen Bedingungen, wie sie dies gerade nur durch die historisch spezifische Geste der Abwesenheit eines Werks vermochten. Statt dessen verweisen sie auf die archivarisch-typologischen und damit historischen Bedingungen des Ausstellens selbst. Die Abwesenheit von Bildern in dieser Ausstellung kündigt daher keineswegs einen weiteren Ausstieg aus dem Bild an. Die Bilder bleiben präsent, auch wenn sie nicht zu sehen sind. Was sich löst, das ist der enge konzeptuelle Zusammenhang von Bild und Rahmen, Werk und Kontext. Erst in dieser Öffnung werden die Wände selbst als historisch geprägte Bilder lesbar.

Helmut Draxler, 2009

 

Eröffnung: Freitag, 6. Februar, 20 Uhr
Es sprechen: Thomas Grundmann, 1. Vorsitzender,
Regina Wyrwoll, Generalsekretärin Kunststiftung NRW, Christina Végh, Direktorin

 

 

VERANSTALTUNGEN

Mittwoch, 11. Februar 2009, 18 Uhr: Ausstellungsführung Stephan Strsembski

Donnerstag, 5. März 2009, 18 Uhr: Ausstellungsführung Anna Dietz

Freitag, 3. April 2009, 19 Uhr: Vortrag Helmut Draxler
Helmut Draxler, Kunst- und Kulturtheoretiker, lebt in Berlin und arbeitet als Professor für Ästhetische Theorie an der Merz Akademie, Hochschule für Gestaltung, Stuttgart.

Donnerstag, 9. April 2009, 18 Uhr: Ausstellungsführung Christina Végh und Prof. Anne-Marie Bonnet, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn

Freitag, 24. April 2009, 20 Uhr: Ein Abend mit Willem de Rooij
Willem de Rooij, Professor für freie bildende Kunst, Städelschule, Frankfurt/Main.

gefördert durch die Kunststiftung NRW

 

Mathias Poledna
/ Christopher Williams

7 February - 26 April 2009
Press conference: Thurdsay, 5 February, 2 pm
Opening: Friday, 6 Februar, 8pm
Inaugural Addresses: Thomas Grundmann, Chairman,
Regina Wyrwoll, Secretary General Kunststiftung NRW, Christina Végh, Director


The wall is not the lowest common denominator in the works of Mathias Poledna and Christopher Williams. They overlap and meet in their respective mode of image production. But their relation to the wall on which a photograph is hung, a film is projected or which simply divides or defines the room is a crucial aspect of both their works. The conceptual self-image of the sixties and early seventies saw the wall as an essential element of a showroom's "framing", putting its architectural, social institutional and economic conditions on display. The shift from work to context was elementary for that generation's artists, and the gesture of steering the attention towards the framework of exhibiting itself could even mean abandonment of the artwork within that framework. Here, however, the frame and the artwork exist only in exchange with each other, and it is this relationship which turns the work into a piece of art. The work's individual aspects become accessible, from subject matter through photographic mode, framing and presentation in strings of reference, in which the walls of the room are only one of many elements. In isolating the walls as one of these elements, the flow from work to context is reversed. Not only because the walls, when on display, take on sculptural and pictorial qualities, but because the context is inseparably tied to the work by the string of references. At the same time the walls don't directly index the social conditions the way they only could through the historically specific gesture of the work's absence. Instead they point to the archival-typological and, for that reason, historical conditions of exhibiting itself. The absence of pictures in this exhibition in no way signifies further abandonment of the picture. Even though the images cannot be seen, their presence remains palpable. The conceptual connection between image and frame, work and context, however, is loosened. Only through this opening, the walls themselves can be read as historically shaped images.

Helmut Draxler, 2009

 

SUPPORTING EVENTS

Wednesday, 11 February 2009, 6 pm: Gallery Tour with Stephan Strsembski

Thursday, 5 March 2009, 6 pm: Gallery Tour with Anna Dietz

Friday, 3 April 2009, 7 pm: Lecture by Helmut Draxler
Helmut Draxler, Arts and Culture Theorist, lives in Berlin and is Professor for Aesthetic Theory at the Merz Akademie, Hochschule für Gestaltung, Stuttgart.

Thursday, 9 April 2009, 6 pm: Gallery Tour with Prof. Anne-Marie Bonnet, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn and Christina Végh

Friday, 24 April 2009, 8 pm: An evening with Willem de Rooij
Willem de Rooij, Professor for Visual Arts, Städelschule, Frankfurt/Main

 

 

Newsletter April 2009

NEUE FREUNDSCHAFTEN ­ BAUKULTUR IN BONN
Willkommen in Bonn ­ Ankommen

Mittwoch, 29. April 2009, 19.30 - 21 Uhr

 

1. Ankommen: Betrachtet durch Michael Isselmann (Leiter Stadtplanungsamt, Bonn), Lutz Fritsch, (Künstler, Großraumplastik "Stadtmitte" am Potsdamer Platz/Verteilerkreis Bonn). Moderation: Claus C. Wiegandt, Geographisches Institut der Universität Bonn

Mittwoch, 29. April 2009, 17- 18 Uhr
Vorabrundgang Busrundfahrt durch die Stadtportale Bonns, Treffpunkt 17 Uhr Bonner Kunstverein

Ankommen, eine Stadt wahrnehmen, ihre Portale erkennen. Wie kommt man in Bonn an? Im Frühjahr 2009 wird die Reihe 'Neue Freundschaften - Baukultur in Bonn' sich zuerst mit dem Thema "Ankommen" beschäftigen. Ankommen kann man mit dem Auto, beispielsweise am Verteilerkreis oder an der südlichen B 9 aus Rheinland-Pfalz. Mit dem Zug, am Bahnhof Bonn oder in Siegburg/Bonn, und dann weiter mit der Linie 66. Mit dem Flugzeug in Köln/Bonn und dann weiter in die Stadt hinein. Welche "Willkommensqualitäten" hat Bonn, welche Eingangssituationen, welche Mobilitätschancen und welche Mobilitätsbarrieren?

NEUE FREUNDSCHAFTEN ­ BAUKULTUR IN BONN ist eine Gemeinschaftsveranstaltung des Geographischen Instituts der Universität Bonn, der Montag Stiftung Urbane Räume, der Volkshochschule Bonn, der Landesinitiative StadtBauKultur NRW und des Bonner Kunstvereins.

Weitere Informationen unter
www.baukultur-in-bonn.de
www.stadtbaukultur.nrw.de/projekte/StadtBauKulturVorOrt

 

 

 

 

 
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