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Bonner Kunstverein

August-Macke-Platz/Hochstadenring 22
53119 Bonn
Tel. 0228 - 69 39 36, Fax. 0228-69 55 89
bonner.kunstverein@gmx.de
www.bonner-kunstverein.de
Öffmungszeiten: Di - So 11 - 17 Uhr, Do 11 - 19 Uhr, Mo geschlossen
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibitio

 

10.09. - 10.11. 2013

Timur Si-Quin

BASIN OF ATTRACTION

TIMUR SI-QIN (*1984, lebt und arbeitet in Berlin) wuchs in Deutschland, Amerika und China auf, studierte bildende Kunst an der University of Arizona, und kam vor ein paar Jahren zurück nach Berlin. In seiner ersten institutionellen Einzelausstellung in Deutschland spielen 3D-Drucke eine zentrale Rolle. Aus paleolithischen Hominidenfossilien, die der naturhistorischen Sammlung eines südafrikanischen Museums gehören, wurden 3D-Scans angefertigt, nach denen der Künstler dann Objekte drucken ließ. Deren Oberflächen weisen kosmische Nebelflecken, Jagdcamouflagemuster oder Bilder aus Werbeprospekten auf. SI-QINs Art, diese Muster zu verwenden, lässt verschiedene Ebenen aufeinandertreffen: das Ornament als Urgeste auf eine zeitgenössische Bildsprache, die zeitliche Dimension der Sterne auf diejenige der Knochen und das ursprüngliche Jagen auf den Gang in den Supermarkt. Diese Objekte lösen Fragen zur Tradition und dem Link zwischen Heute und Gestern aus.

Die ,Knochenarrangements' liegen in unmittelbarer Nähe zu leichten Strukturen aus PVC und Aluminium, die üblicherweise für Messestände eingesetzt werden. Sie sind mit banalen Bildern aus der Werbewelt flächendeckend bedruckt. Deren Auswahl resultiert aus der Reflexion des Künstlers über die instinktiven Urreaktionen des Menschen auf visuelle Stimuli und Anziehungsmechanismen, die durch Überlebensstrategien trainiert wurden und uns weiterhin bedingen. SI-QIN bezieht sich dabei auf philosophische Ansätze, die mit der Evolutionstheorie verbunden sind und abstrakte Begriffe wie Geschmack oder Begierde aus der Sicht der Biologie und der Neurowissenschaften betrachten. In seiner Ausstellung bezieht der Künstler visuelle Elemente aus der zeitgenössischen Kultur ein. Jedoch bringt er deren Verbindung mit biologisch-bedingten Urphänomenen der Anziehung und Befriedigung zum Vorschein und weist somit auf die Zeitlosigkeit gewisser Bildelemente hin. SI-QIN spricht in seiner Ausstellung eine Zeit an, die uns biologisch immer noch bedingt, an die wir aber keine bewusste Erinnerung haben.
KÜNSTLERGESPRÄCH
Dienstag, 1. Oktober, 19 Uhr Timotheus Vermeulen ist Assistenzprofessor an der Universität Nijmegen und leitet dort das Centre for New Aesthetics. Zusammen mit TIMUR SI-QIN wird er über den Versuch sprechen, ästhetische Theorien für die
heutige Zeit zu formulieren, bzw. Begriffe wie Materie und Schönheit neu zu unter-suchen. Moderation: Fanny Gonella
FÜHRUNGEN
Sonntag, 15. September, 12 Uhr Ausstellungsrundgang mit Michael Stockhausen
Sonntag, 6. Oktober, 12 Uhr Architekturführung mit Alexander Kleinschrodt (Werkstatt Baukultur, Bonn)
Sonntag, 27. Oktober, 12 Uhr Ausstellungsrundgang mit Fanny Gonella

 

 


 

 
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