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Deichtorhallen

Deichtorstr. 1 + 2
20095 Hamburg
Tel. 040 - 32 10 30; Fax 040 - 32 10 32 30
Di - So 11 - 18 Uhr
mail(at)deichtorhallen.de
www.deichtorhallen.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

01.10. - 27.11. 2011

ATLAS. How to Carry the World on One's Back

Eine Ausstellung des Centre D'Art Reina Sofia, Madrid in Kooperation mit dem Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe und der Sammlung Falckenberg

 

Die Deichtorhallen Hamburg zeigen vom 1. Oktober bis 27. November 2011 in der Sammlung Falckenberg (Phoenix-Hallen, Hamburg-Harburg) die interdisziplinäre Ausstellung »ATLAS. How to Carry the World on One's Back?«, organisiert vom Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe.

Ausgehend vom Bilderatlas »Mnemosyne« von Aby Warburg (1866­1929), spannt die von dem französischen Philosophen und Kunsthistoriker Georges Didi-Huberman kuratierte Ausstellung »Atlas. How to Carry the World on One's Back?« den Bogen quer durch das 20. bis ins 21. Jahrhundert und untersucht künstlerische Strategien und Praktiken, die sich auf den großen Hamburger Kunsttheoretiker und Bildwissenschaftler avant la lettre - Aby Warburg - zurückführen lassen. Dabei stehen nicht das vollendete Werk, sondern die künstlerischen Arbeitsweisen und Darstellungsformen im Vordergrund der Ausstellung, die kreative Prozesse sichtbar machen will. Wie können wir die Welt betrachten, ohne den herkömmlichen Wissensstandards zu folgen?

Die mythologische Figur des Atlas, der den Göttern des Olymps ihre Macht streitig machte und zur Strafe das Himmelsgewölbe am westlichsten Punkt der damals bekannten Welt auf seinen Schultern tragen musste, ist die Personifizierung des Atlasgebirges und gilt als Ahnherr der Astronomen und Geographen.
Zugleich steht der Begriff »Atlas« für die Visualisierung von Wissen, sei es in Form einer Sammlung geographischer Karten oder als Bildarchiv, welches auf systematische oder assoziative Weise eine Fülle von Themen und Zusammenhängen veranschaulichen will. Im 18. Jahrhundert avancierte der Bildatlas zu einem eigenständigen wissenschaftlichen Genre, welches sich im 19. Und 20. Jahrhundert in den verschiedenen Disziplinen der Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften - der Geographie, der Geschichte und Völkerkunde, der Baukunst und den Schönen Künsten, der Technologie, Mathematik und Astrologie, der Botanik und der Medizin - immer mehr ausdifferenzierte.

In der Bildenden Kunst schließlich dient die Sammlung von thematischen oder formalen Vorlagen als Bilderfundus und Inspirationsquelle, und die Bild-Montage und die Collage sind zentrale künstlerische Methoden, um die Vielfalt und Komplexität der Welt zu erfassen, darzustellen und zu untersuchen.
Aby Warburg hat mit seinem zwischen 1924 und 1929 zusammengestellte, unvollendet gebliebenen Bilderatlas »Mnemosyne« in der Art der Auseinandersetzung mit Bildern völlig neue Wege beschritten, indem er sich über die herkömmlichen kunsthistorischen Stil-Unterteilungen und Wissensstandards hinwegsetzte und radikal neue Fragestellungen in die bestehende Auffassung von Kunst eingeführt hat.
Der Bilderatlas »Mnemosyne« ist gleichermaßen paradoxes Meisterwerk und methodisches Manifest und stellt für Kunsthistoriker und zeitgenössische Künstler ein beispiellos faszinierendes Referenzprojekt dar. Künstler wenden sich vornehmlich Dingen zu, die sich außerhalb der gewöhnlichen Klassifizierungen
befinden, und erschließen anhand unverhoffter Wahlverwandtschaften einen neuen Wissenstypus, der uns die Augen für bislang unbemerkte Perspektiven auf die Welt und unsere eigene Anschauung öffnet.

Neben Reproduktionen von Bildertafeln aus dem »Mnemosyne« -Atlas von Aby Warburg werden Zeichnungen, Gemälde, Fotografien, Filme und Künstlerbücher u.a. von Francisco de Goya, El Lissitzky, Man Ray, August Sander, Brassaï, Josef Albers, Paul Klee, Moholy-Nagy, Karl Blossfeldt, Erwin Blumenfeld, Guy Debord, Sol Lewitt, Mel Bochner, Robert Filliou, George Brecht, Marcel Broodthaers, Meyer Schapiro, Christian Boltanski, Hans Haacke, Alighiero Boetti, Gerhard Richter, Bernd und Hilla Becher, Hans-Peter Feldmann, Fischli und Weiss, Roni Horn, Susan Hiller, Matt Mullican und Harun Farocki zu sehen sein. In der Sammlung Falckenberg wird die Ausstellung u.a. durch Arbeiten von Hanne Darboven, Vito Acconci, Walker Evans, Joseph Beuys, Arthur Koepcke, Öyvind Fahlström, Bernhard Johannes Blume, John Baldessari, Victor Burgin und Thomas Ruff ergänzt.

 

KATALOG
Zur Ausstellung liegt ein Katalog in englischer Sprache vor: Georges Didi-Huberman (Hg.): Atlas. How to Carry the World on One's Back?, 421 S., überwiegend illustriert. Madrid 2010. 60 Euro

KURATOR
Georges Didi-Huberman, Paris.

Der Kurator steht für Interviews von Montag, den 19. September bis zum Mittwoch, den 21. September 2011 sowie vom Montag, den 26. September bis zum Eröffnungstag am 30. September 2011 zur Verfügung. Für Interviewtermine kontaktieren Sie bitte die Pressestelle der Deichtorhallen Hamburg, Matthias Schönebäumer, Tel. 040-32 10 32 61, presse@deichtorhallen.de

PRESSEGESPRÄCH
am Freitag, 30. September 2011 um 11.00 Uhr in den Räumen der Sammlung Falckenberg (Phoenix-Hallen, Hamburg-Harburg) mit Dirk Luckow (Intendant der Deichtorhallen), Georges Didi-Huberman (Kurator) und Manuel J. Borja-Villel (Direktor des Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid).

ERÖFFNUNG
am Freitag, 30. September 2011 um 19 Uhr. Es sprechen um 20.30 Uhr Dirk Luckow (Intendant der Deichtorhallen) und der Kurator Georges-Didi Huberman.

PRESSEMATERIAL
Unter Presse" auf www.deichtorhallen.de <http://www.deichtorhallen.de> Für weitere Informationen und Interviewanfragen steht Ihnen die Pressestelle der Deichtorhallen Hamburg, Matthias Schönebäumer, Tel. 040-32 10 32 61, presse@deichtorhallen.de gern zur Verfügung.

ÖFFNUNGSZEITEN / FÜHRUNGEN
Ein Besuch der Sammlung Falckenberg ist nur innerhalb von Führungen möglich. Diese finden mittwochs und donnerstags um 18 Uhr, freitags um 17 Uhr sowie samstags und sonntags um 11 und 15 Uhr statt. Eine Anmeldung ist erforderlich und kann telefonisch oder über die Internetseite der Sammlung Falckenberg vorgenommen werden. Gruppen-Sonderführungen sind täglich nach Absprache möglich.
Anmeldung und Information unter www.sammlung-falckenberg.de <http://www.sammlung-falckenberg.de> Email: besuch@sammlung-falckenberg.de Telefon: 040-32506762

ADRESSE
Sammlung Falckenberg | Deichtorhallen Hamburg Wilstorfer Straße 71, Tor 2 21073 Hamburg - Harburg

ANREISE
via Fernbahn / Nahverkehr: Bahnhof Harburg, S31 / S3 via Auto: A253 Abfahrt Hamburg-Wilstorf, A1 Abfahrt Hamburg-Harburg

 

 

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