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Deichtorhallen
Deichtorstr. 1 + 2
20095 Hamburg
Tel. 040 - 32 10 30; Fax 040 - 32 10 32 30
Di - So 11 - 18 Uhr
mail(at)deichtorhallen.de
www.deichtorhallen.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellungen / previous exhibitions
07. 02. 23.03. 2014
Gute Aussichten - Junge deutsche Fotografie 2013/2014
www.guteaussichten.org
Seit der Geburtsstunde des Projektes im Jahr 2004 begleitet das Haus der Photographie in den Deichtorhallen das Ausstellungsprojekt »gute aussichten junge deutsche fotografie«. Mittlerweile hat es sich zu Deutschlands bedeutendstem Wettbewerb für Absolventen im Bereich Fotografie entwickelt und feiert 2014 bereits sein 10-jähriges Bestehen. Die Jury, zu der in diesem Jahr neben der Gründerin Josefine Raab, Dr. Wibke von Bonin, Dr. Verena Hein, Mario Lombardo, Luminita Sabau, Hans-Christian Schink und Ingo Taubhorn gehörten, kürte neun Preisträger aus 100 Einsendungen:
NADJA BOURNONVILLE // A CONVERSION ACT (Hochschule fu_r Grafik und Buchkunst Leipzig)
ANNA DOMNICK // CALM II (Fachhochschule Bielefeld)
BIRTE KAUFMANN // THE TRAVELLERS (Ostkreuzschule fu_r Fotografie, Berlin)
LIOBA KEUCK // COUVE E CORAGEM (Fachhochschule Dortmund)
ALWIN LAY // MOD. CLASSIC (Kunsthochschule fu_r Medien Ko_ln)
MARIA LUFT // BACK2POLITICS (Hochschule fu_r Grafik und Buchkunst Leipzig)
STEPHANIE STEINKOPF // MANHATTAN STRASSE DER JUGEND (Ostkreuzschule fu_r Fotografie)
DANIEL STUBENVOLL // SAUBERE ARBEIT (Kunsthochschule Kassel)
CHRISTINA WERNER // PIPAL (Hochschule fu_r Grafik und Buchkunst Leipzig)Die fotografischen Arbeiten werden vom 7. Februar bis 23. Ma_rz 2014 im Haus der Photographie der Deichtorhallen zu sehen sein. Josefine Raab, die Initiatorin von »gute aussichten«, zu der diesjährigen Auswahl:
Eine Espressomaschine, die in ihrem eigenen Kaffee ertrinkt, Landschaften die im wahrsten Sinn des Wortes fast vor uns und aus dem Bild entschwinden, Menschen, gegerbt, gebrandmarkt, gezeichnet von ihrem Dasein, als Randgruppe tituliert oder in solch absurden Haltungen ins Motiv inszeniert, dass das Kuckucknest grüßen und uns verblüfft aus der Wäsche schauen lässt, graue Betonbilder von monochromer Schlichtheit und überbordend bunte Collagen von malerischer Schönheit: Im zehnten Jahr seines Bestehens präsentiert »gute aussichten 2013/2014« eine inhaltliche, ästhetische, mediale und formale Bandbreite, wie sie die junge deutsche Fotografie selten geboten hat. Ein Spektrum, überraschend vielfältiger Ideen, Überlegungen und fotografischer Strategien, formaler wie medialer Umsetzungen, die nicht nur den aktuellen Status Quo abbilden, sondern auch als Inspirationsquelle dienen dürfen.
Und doch ist es so, dass es in all dieser Vielfalt ein geradezu verblüffend verbindendes Element gibt: Das Nicht-Erfüllen von Erwartungen, das Nicht-Einlösen von Versprechen, das Nicht-Einhalten von Konventionen, das Nicht-Geschehen des Vorhersehbaren, das Nicht-Sein des Geahnten, des Da-Seins zieht sich durch die neun Arbeiten wie ein roter Faden. Hoffnungen werden enttäuscht, physikalische Gesetzmäßigkeiten außer Kraft gesetzt, mediale Grenzen überschritten und Sehgewohnheiten auf den Kopf gestellt. Nichts ist so, wie es scheint. Und doch so, wie es ist. »Denn nur die Gegenwart ist die Wirklichkeit«, schreibt der Autor Rolf Hochhuth in seinem Buch »Eine Liebe in Deutschland«.
Diese, unsere Gegenwart ist gezeichnet von unhaltbaren Versprechen und nicht eingehaltenen Vereinbarungen. Fortlaufend, immerzu, stetig. Doch wenn eine Generation junger Fotograf/inn/en den Finger in diese Wunde legt, sie sichtbar, spürbar werden lässt, dann schafft sie damit nicht nur ein verbindendes Element. Sie zwingt uns hinzusehen, zu fragen, zu denken und sie riskiert, dass Begriffe wie Freiheit, Würde, Wahrheit ins Spiel kommen. Werte, die uns und der Gegenwart verdammt gut tun.
Summa summarum präsentiert »gute aussichten _ junge deutsche fotografie 2013/2014«: 107 Motive, 2 Kataloge, 2 Künstlerbücher, 2 Journale, 2 Videos, 1 Lightbox, 1 Glasvitrine, 1 Poster, 1 Soundinstallation, 1 Herbarium und 1 MDF-Platte.