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Deichtorhallen

Deichtorstr. 1 + 2
20095 Hamburg
Tel. 040 - 32 10 30; Fax 040 - 32 10 32 30
Di - So 11 - 18 Uhr
mail(at)deichtorhallen.de
www.deichtorhallen.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellungen / previous exhibitions

 

14.09. 2012 - 06.01. 2013

Albert Watson

VISIONS FEAT. COTTON MADE IN AFRICA

Am Donnerstag, den 13. September 2012 um 11 Uhr
Haus der Photographie

Mit Dirk Luckow (Intendant der Deichtorhallen), Ingo Taubhorn (Kurator Haus der Photographie), Tina Stridde (Geschäftsführung Aid by Trade Foundation) und Albert Watson.

Seit vier Jahrzehnten zählt Watson zu den weltweit herausragendsten Fotografen. Mit seinem unnachahmlichen, grafischen Stil kreierte er zahlreiche Fotos für Zeitschriften wie Vogue, GQ und Rolling Stone, ebenso wie erfolgreiche Werbekampagnen für große Unternehmen. Mit seinem Namen verbindet man ungewöhnliche und kraftvolle Porträts u.a. von Naomi Campbell, Mick Jagger oder Alfred Hitchcock, die sich durch raffinierte Komposition und Lichtführung auszeichnen. In der letzten Zeit wurden Arbeiten von Watson häufig in einer Zusammenstellung genreübergreifender, großformatiger Exponate präsentiert, die seine Philosophie der Vielseitigkeit unterstreichen sollten.

Die Ausstellung VISIONS FEAT. COTTON MADE IN AFRICA, die vom 14. September 2012 bis 6. Januar 2013 in Kooperation mit der Aid by Trade Foundation im Haus der Photographie in den Deichtorhallen zu sehen sein wird, versucht eine neue kuratorische Annäherung an das Gesamtwerk von Albert Watson. Die Ausstellung besteht aus zwei Teilen: Herzstück sind 36 großformatige, im Dezember 2011 in Benin exklusiv entstandene Fotografien Albert Watsons. Sie zeigen die mit der Initiative »Cotton made in Africa« verbundenen Kleinbauern und ihre Lebenswelten. »Cotton made in Africa« ist eine Initiative der Aid by Trade Foundation, die Hilfe zur Selbsthilfe durch Handel leistet. Watsons Fotografien sind Momentaufnahmen aus Benin, Wirklichkeitssplitter aus dem Leben der afrikanischen Baumwollbauern, stille Beobachtungen, die den Betrachter mit auf die Reise nehmen. Sie sollen die Arbeit der Initiative und die Menschen, die im Mittelpunkt diese Arbeit stehen verbildlichen.

Neben diesen aktuellen fotografischen Ergebnissen seiner Reise durch Benin werden in verschiedenen Räumen mit rund 350 Exponaten die frühen Werkgruppen und Klassiker vorwiegend als Vintage-Abzüge gezeigt, die Watson selbst in der Dunkelkammer angefertigt hat. Hier wird in der Präsentation besonderer Wert auf das Prozesshafte in seiner Fotografie gelegt, was durch nie gezeigte Polaroids, Kontaktbögen und Entwurfsskizzen unterstützt wird. So entsteht ein aktiver Dialog des Betrachters mit Watsons künstlerischer Strategie und der Bandbreite unterschiedlicher Genres, ohne die Zugehörigkeit der Werkgruppen aus den Augen zu verlieren. Fashion und Lifestyle werden neben eindringlichen und energiegeladenen Landschafts- und Porträtaufnahmen sowie Stillleben aus Marokko, Las Vegas und der Welt der beninischen Baumwollbauern in der außergewöhnlichen Architektur des Hauses der Photographie auf neue Weise zusammengebracht.

Die Reise nach Benin unter: www.albertwatsoninbenin.com

 

09.12. - 27.01. 2013

Anselm Reyle

mystic silver


HALLE FÜR AKTUELLE KUNST

Auf Einladung der Hamburger Deichtorhallen zeigt der in Berlin lebende Künstler und an der Hochschule für bildende Künste, Hamburg lehrende Anselm Reyle vom 9. November 2012 bis 27. Januar 2013 unter dem Titel »mystic silver« eine umfassende Einzelausstellung. Die von Dirk Luckow in Zusammenarbeit mit dem Künstler kuratierte Ausstellung vereint rund 80 ausgewählte Arbeiten aus verschiedenen Werkgruppen der letzten Jahre sowie eigens für diesen Anlass konzipierte, neue Arbeiten. Die Ausstellung wurde ermöglicht durch den Förderkreis Deichtorhallen Hamburg e.V.

Reyle stellt sich dieser Herausforderung, indem er die 3.200 qm große nördliche Deichtorhalle in zwei unterschiedlich große Bereiche trennt: Einem Vorhang ähnlich separiert eine Wandpartie aus Silberfolie einen mit Tageslicht beleuchteten von einem dunklen Raum. Er zeigt eine charakteristische Auswahl seiner Bilder, die in ihrer konzeptuellen Entwicklung aufeinander basieren, so z.B. Streifenbilder, gestische Arbeiten, diverse Folienbilder bis hin zu den jüngsten Bildern nach dem »Malen-nach-Zahlen«-Prinzip. Aus seinem skulpturalen Oeuvre sind neben den sogenannten »afrikanischen« Skulpturen aus farbig verspiegelter Bronze, darunter »Eternity« auch frühere plastische Objekte wie ein neongelber Heuwagen, eine filigran in den Raum geschriebene Neoninstallation, die an architektonischen Elementen orientierte Skulptur »Ontology« und ein durch LED-Licht beleuchtetes Wandrelief zu sehen.

Diese zwischen Architektur und Bildhauerei oszillierenden, haptisch-visuellen Arbeiten fügen sich trotz des breiten Material_ und Formenspektrums zu einer kohärenten Erscheinung. Reyles im Hauptraum ausgestellte Exponate unterliegen dabei einer doppelten Reflexion: Sie spiegeln sich nicht nur verzerrt in den Folienwänden, sondern auch gegenseitig im wiederholten Aufgreifen einer spezifischen Formensprache und künstlerischen Materialrepertoire, für das er Fundstücke aus dem urbanen Feld und Trash aus der »low culture« verwendet. Diese konfrontiert er mit kunsthistorischen Adaptionen der »high art« des 20. Jahrhunderts, wie Pop Art, Minimal Art, Abstrakter Expressionismus, Hard Edge Malerei und stellt sie als divergente motivgeschichtliche Quellen gleichberechtigt nebeneinander.

Zurückliegendes Gedankengut wird neu rezipiert, in aktuelle, allgemein zugängliche Formulierungen übersetzt und zugunsten einer begehbaren Installation intensiviert. In den letzten Jahren war Anselm Reyle mehrfach an kooperativen Projekten beteiligt, so u.a. mit der traditionsreichen Porzellanmanufaktur Meißen oder mit dem österreichischen Künstler Franz West, deren künstlerische Resultate in Hamburg ebenfalls zu sehen sind.

Ausstellungsbegleitend erscheint ein Katalog mit zahlreichen Abbildungen, darunter vielen Installationsaufnahmen und Texten von David Ebony und Dirk Luckow und einem Interview von Friedrich von Borries mit dem Künstler, im Distanz Verlag. Da die Ausstellung im Anschluss an die Hamburger Station in abgewandelter Form im Magasin in Grenoble präsentiert wird, ist der Katalog dreisprachig angelegt (deutsch/englisch/französisch).

 

ZU ANSELM REYLE

Anselm Reyle wurde 1970 in Tübingen geboren. Nach seinem Kunststudium in Stuttgart und Karlsruhe zog er 1997 nach Berlin und gründete mit John Bock, Dieter Detzner, Berta Fischer und Michel Majerus ein Atelier. Zusammen mit Thilo Heinzmann, Claus Andersen und Dirk Bell initiierte er die Produzentengalerien »Andersen's Wohnung« und »Montparnasse«. Seit 2001 arbeitet er mit einem Team von Assistenten. Im letzten Jahr erfolgte der Umzug in ein eigens konzipiertes Atelier auf einem Grundstück an der Spree.

Reyle lehrt seit 2009 an der HfbK Hamburg. Bekanntheit erlangte der Künstler durch seine Streifenbilder - in Anlehnung an das formalistische Vokabular à la Clement Greenberg -, durch seine verführerisch glänzenden Folienbilder und die sogenannten »Afrikanischen Skulpturen«. Charakteristisch für seine Herangehensweise ist die Nutzung unterschiedlicher Fundstücke, die ihrer ursprünglichen Funktion enthoben, optisch verfremdet und in einen neuen Kontext gestellt werden. Er arbeitet in den Medien Malerei, Skulptur, Installation und verwendet dabei Materialien wie Folien aus Schaufensterdekorationen, Acrylpasten, Autolacke, LED-Licht sowie dem Gebrauch entwendete, funktionslose Zivilisationsresiduen. In einer kritischen Reflexion hinterfragt Reyle nicht nur gesellschaftlich etablierte Geschmacksvorstellungen und gängige Formen der Kunstrezeption, sondern setzt sich gleichermaßen mit den teils utopischen Idealen der Modern e auseinander.

 

 

ERÖFFNUNG
am Donnerstag, 8. November 2012 um 19.30 Uhr. Es sprechen Dr. Dirk Luckow (Intendant der Deichtorhallen), Julia von Jenisch (Vorsitzende des Vorstands, Förderkreis Deichtorhallen Hamburg e.V.) und Yves Aupetitallot (Direktor Le Magazin - Centre National d'Art Contemporain). Anselm Reyle ist anwesend.

 

KATALOG
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (deutsch/engl./franz.) mit zahlreichen Installationsaufnahmen im DISTANZ Verlag sowie Texten von Friedrich von Borries, David Ebony und Dirk Luckow.

 

 


N IM STEINERNEN HAUS - TO THE PEOPLE OF THE CITY

KUNSTGESCHICHTE8.12. 2012 - 3.02. 2013

Pressevorbesichtigung: Freitag, 7. Oktober 2012, 11 Uhr
Eröffnung: Samstag, 8. Oktober 2012, 15.30 Uhr

Der Frankfurter Kunstverein wurde im Jahre 1829 gegründet und ist seit langem eine international renommierte Institution. Im Spätherbst 1962 bezog er das Steinerne Haus am Römerberg und hat dort bislang etwa 400 Ausstellungen präsentiert und tausende Veranstaltungen durchgeführt. Bis zur Gründung der Schirn Kunsthalle (1986), des Portikus (1987) und des Museum für Moderne Kunst (1991) war der Frankfurter Kunstverein das einzige große Ausstellungshaus für zeitgenössische Kunst in Frankfurt am Main. Viele der im Steinernen Haus realisierten Einzel- und Gruppenausstellungen haben sich als Richtung weisend herausgestellt. So wurden zum Beispiel "Kunst im dritten Reich" (1971) oder "Das Bild des Körpers" (1993) zu Meilensteinen der jüngeren Ausstellungsgeschichte, Projekte wie "deutschemalereizweitausenddrei" (2003) erzeugten Besucherrekorde und Ausstellungen wie "Tales of Resistance and Change. Artists from Argentina" (2010) wurden weltweit in über 250 Medienberichten besprochen. Kooperationsprojekte wie z.B. "Demonstrationen. Vom Werden normativer Ordnungen" (2012) umfassen aufwändige Begleitprogramme aus bis zu 40 Veranstaltungen (mit jeweils bis zu 300 Besuchern) und erzielen höchste Presseresonanz (SPIEGEL, ZEIT, FAZ, FR, SZ, taz, Bild, 3SAT, RTL, SAT1, HR, BR, Deutschlandfunk u.v.m.).

Aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums des Frankfurter Kunstvereins im Steinernen Haus werden wir Rückblicke auf seine dortige Ausstellungsgeschichte unternehmen: Ein umfangreiches Jubiläumsprogramm wird die Entwicklung des Kunstvereins, die von ihm beförderten Kunstströmungen und die jeweiligen zeit- und stadtgeschichtlichen Kontexte nachzeichnen und dabei ein Bild entstehen lassen, das viele verschiedene Perspektiven vereint: die Sicht der damaligen Leiter dieser Institution, die Sicht von Mitgliedern und Weggefährten, die Sicht benachbarter Kunstinstitutionen, die Sicht von Stadt und Bürgerschaft und die Sicht von Künstlern. Auf diese Weise wird ein vielschichtiges Porträt von fünf Dekaden Kunstgeschichten im Steinernen Haus entstehen. Neben den Diskussionen und Workshops werden ein "Art Slam!", eine hochkarätige Auktion zugunsten des Ausstellungsprogramms des Frankfurter Kunstvereins und "KunstMusik", ein Abend mit Konzerten und Performances von Künstlern aus der Region Frankfurt das Jubiläum begleiten.

Der Horizont des Projekts "Kunstgeschichten im Steinernen Haus" ist eine Zwischenbilanz zu Wandel und Werden des Frankfurter Kunstvereins und zu seiner Positionierung im damaligen und heutigen Kunstsystem. Als Ganzes stellt das modellhafte Projekt selbst eine besondere Kunstgeschichte der vergangenen 50 Jahre dar und soll deshalb in einem Buch für die Zukunft gesichert werden.

Bühne und Hintergrund des Jubiläumsprogramms sind zwei parallel laufende Präsentationen: Plakate, Publikationen, Fotografien, Fundstücke und interne Dokumente bieten eine Übersicht der Aktivitäten des Kunstvereins. Im dritten und vierten Obergeschoss zeigt die Ausstellung "TO THE PEOPLE OF THE CITY" drei Rauminstallationen von Wiebke Grösch und Frank Metzger, die sich auf die jüngere Geschichte des Kunstvereins und der Stadt Frankfurt beziehen und zugleich Verbindungen herstellen zwischen künstlerischen Positionen der vergangenen 50 Jahre und konzeptueller Gegenwartskunst. Ihre Arbeit "Dies alles, Herzchen, hat einmal uns gehört" bezieht sich auf eine Ausstellung in der Frankfurter Galerie Dorothe Loehr aus dem Jahr 1967. Die von Paul Maenz zusammengestellte Ausstellung mit dem Titel "Dies alles, Herzchen, wird einmal Dir gehören" zeigte Arbeiten von Charlotte Posenenske, Peter Roehr, Konrad Lueg und anderen. Die Abwandlung des Titels durch Grösch/Metzger verweist auf die vielfältigen inhaltlichen Bezugspunkte ihrer Arbeit sowohl zu den historischen Arbeiten der Ausstellung, als auch zu dem regionalen Kontext, speziell dem Verlust und der Veränderung öffentlichen Raums. Die Objekte aus gefaltetem Stahlblech verweisen auf Posenenskes Vierkantrohre der "Serie DW" von 1967, welche oft im öffentlichen Raum ausgestellt wurden, unter anderem 1989 im Frankfurter Hauptbahnhof. Darüber hinaus nehmen sie Bezug auf die in der B-Ebene des Frankfurter Hauptbahnhofes präsenten Rolltreppenabdeckungen zum Schutz nicht in Betrieb befindlicher Rolltreppen gegen Vandalismus. In ihrer Abwehrfunktion versinnbildlichen sie raumgreifende Veränderungen des öffentlichen Raumes, ein Hauptthema des Frankfurter Künstlerduos. Grösch/Metzger ergänzen ihre Stahlobjekte um hoch gewachsene Silberdisteln, eine typische Brachflächenpflanze, und von der Decke hängende Handläufe von Rolltreppen.

Die Arbeit "To the People of the City" nimmt Bezug auf Blinky Palermos Wandarbeit "Treppenhaus II", die 1971 anlässlich der Experimenta 4 im Frankfurter Kunstverein entstanden ist. Palermo hat hierfür im Treppenhaus die Wandfläche zwischen den Handläufen und den Treppenstufen in der damaligen Farbe der Handläufe, einem hellen Grau, angestrichen. Nach dem Brand im Jahr 1990 ist die Arbeit im Rahmen der Renovierung des Hauses entfernt worden und die Handläufe wurden durch schwarze ersetzt. Nicolaus Schafhausen hat die Arbeit 1998 zu seiner Eröffnungsausstellung "To the People of the City of the Euro" rekonstruiert. Auch der Ausstellungstitel Schafhausens ist ein Palermo-Zitat: eine seiner letzten Ausstellungen im Jahr 1976 hieß "To the People of New York City". Während der Experimenta 1971 wurde mit der Wandmalerei auch eine Aquarellskizze Palermos für die Arbeit gezeigt. Sie hing am unteren Ende der Arbeit an der Wand, wurde jedoch nur wenige Tage nach der Eröffnung aus der Ausstellung gestohlen. Das Aquarell ging also tatsächlich "to the people of the city". Grösch/Metzger übersetzen die Form von Palermos Wandarbeit in zwei Betonobjekte und geben der leicht zu übersehenden Wandarbeit damit eine beharrliche räumliche Präsenz, die durch den Gepäckwagen unterstrichen, aber zugleich transportabel gemacht wird
"Kunstgeschichten im Steinernen Haus - To the People of the City" wird gefördert durch die Stadt Frankfurt, die Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main und das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

 

 

 

ORT: Frankfurter Kunstverein, Steinernes Haus am Römerberg,
Markt 44, 60311 Frankfurt am Main
INFORMATIONEN: Tel. +49 (0) 69.219314-0, post@fkv.de, www.fkv.de ÖFFNUNGSZEITEN: Di, Do und Fr: 11 - 19 Uhr, Mi: 11 - 21 Uhr,
Sa und So: 10 - 19 Uhr, Mo geschlossen
EINTRITT: 6 ¤ (ermäßigt: 4 ¤)
ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN: Jeden zweiten Mittwoch um 19.30 Uhr und jeden zweiten Sonntag um 16.30 Uhr, Gebühr: 2 ¤ zzgl. Eintritt
PRESSEKONTAKT:
Anne Kaestner (Leitung PR)
Frankfurter Kunstverein, Steinernes Haus am Römerberg,
Markt 44, 60311 Frankfurt am Main
Tel.: +49.69.219314-30 /-40, Fax: +49.69.219314-11
E-Mail: presse@fkv.de, www.fkv.de

 

 

 

 

 

 

 

 

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