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Dina4 ProjekteHermann-Lingg-Straße 10
80336 München/Munich
Tel. 089 - 5238-9040, Fax 5238-9071
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Dina4 Projekte atelier Berlin
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
06.11. - 12.12. 2009
Matthias Männer
me.machine
in Dina`s Garage
Essi Utriainen
Schnee
Matthias Männer me.machine
Dina4 Projekte zeigt in der Einzelausstellung me.machine Arbeiten des Künstlers Matthias Männer (geb. 1976 in Mitterteich, lebt in München), der in den Bereichen Installation und Zeichnung tätig ist.
Matthias Männer beschäftigt sich mit der Welt der Polygone, die in geometrischen und technischen Formen seine Idee der offenen Skulptur zum Ausdruck bringen. Seine Skulpturen, die einer imaginären Welt entspringen, ähneln einem modularen System, das erweiterbar ist, ein endloses Weitergehen und -entwickeln impliziert und somit gleichzeitig den Charakter des Provisorischen in sich vereint. Die angewandte fraktale Struktur einiger Objekte, in denen ein bestimmter Prozentsatz der Verkleinerung das Große im Kleinen widerspiegelt, unterstreicht den Vorgang des Sich-Reproduzierens. Diese Progression und ständige Entfaltung erinnert an die Abläufe der Natur. Männers Installationen betonen den Gegensatz zwischen dem Organischen und dem Technischen und bilden in ihrem Wesen eine Mischform. Sie entspringen einer fiktiven Welt, die sich selbstständig weiterentwickelt, ohne dass der Künstler sie beeinflusst.
Die eigens für die Ausstellung konzipierte Raumarbeit im rechten Raum besteht aus verschiedenen Teilen. Die Säule stellt durch ihre zentrale Rolle im Raum einen Bezug zur Architektur her und dient als supplier, über den mehrere einzelne Objekte durch Versorgungsstränge verbunden sind. Diese daraus entstehenden Skulpturen bilden eine self-extracting machine, eine sich selbst entfaltende und weiterentwickelnde Maschine. Gleichzeitig soll aber auch auf die deplazierte Stellung der Säule im Raum hingewiesen werden, den sie teilt und in dem die Säule als Hindernis wirkt. Davor platziert Männer eine "absurde" Wand mit Einblick in eine innere Kabelwelt, um die Vorstellung einer Energiequelle unter der sichtbaren Oberfläche zu vermitteln: Männer ist interessiert an der Welt des Verborgenen und des Versteckten hinter dem Geraden der Wände. Die verwendeten Materialien wie z.B. Kabel, Gips- oder Schaumstoffplatten deuten auf dieses Latente hin und sind Hinweise dafür, dass sich hinter der ersten Schicht etwas Neues und Unerkanntes befindet. Einige seiner Objekte gestaltet Männer, indem er sie aus der Wand herauswachsen lässt die Objekte brechen scheinbar aus ihr heraus und decken fragmentarische, röntgenartige Einblicke in diese "hinterirdischen" Welten auf.
Im linken Galerieraum zeigen wir filigrane Tintenstiftzeichnungen auf Papier. Diese evozieren eine Zweideutigkeit, die sich sowohl im Abstrakten als auch im Gegenständlichen manifestiert. Die dargestellten Objekte verdeutlichen das Organische, Weiche und gleichzeitig das Technisch - Künstliche, Harte. Es ist eben jener Gedanke, der auch bei seinen Skulpturen eine wichtige Rolle spielt. Gegensätze treffen aufeinander: Technik versus Mensch, Perfektion versus Emotion. Die in Linien konzipierten Zeichnungen ahmen den automatischen Prozess des Tintenstrahldruckers als Sinnbild technischer Perfektion nach, die den Wunsch nach technischer Vollendung symbolisieren. Trotz dieser Mimesis unterlaufen (menschliche) Fehler, die zum Scheitern des Wunsches nach Vollkommenheit führen und den Glauben an die Perfektibilität der Welt brechen.
In Dina`s Garage zeigen wir Essi Utriainen (1975 in Oulu, Finnland geboren, lebt in München), die in den Bereichen Zeichnung, Film und Skulptur tätig ist.
Für diese Ausstellung konzipiert Essi Utriainen als Garagenarbeit eine Kombination aus Bild und Text, die sie Schnee benannt hat. Die Bodenarbeit besteht aus gestreuten Glassplittern (ca. 200 kg). Utriainen ist interessiert an der pixelartigen Vereinzelung, die die Technik des Streuens bewirkt. Ihre Affinität zu Glas entstammt Ihrem Glasdesign-Studium. Des Weiteren fasziniert sie der Glanz dieses Materials. Das weiße Glas symbolisiert eine Schneelandschaft: Der Schnee ist in verschiedenen Bodenornamenten über den Boden gestreut. Utriainen hat sich für das Thema Schnee entschieden, weil dieser über eine enorme Ornamenthaftigkeit seiner hexagonalen Eiskristalle verfügt. Die Bodenarbeit ähnelt einer strengen technischen Zeichnung. Trotz der Zerbrechlichtkeit des Mediums verfestigen sich die Glaskristalle zu einer ganzen Skulptur. Bei näherem Hinsehen jedoch scheint die Schneelandschaft zu "evolutionieren".
Als Kontrast zur Schneelandschaft kombiniert Essi Utriainen einen Satz an der Wand: "Jetzt wollte ich gerade sagen was schön ist, aber das darf man nicht sagen." Diese Aussage stammt von einem betrunkenen Mann aus einer Kneipe und bildet ein textuelles Pendant zu den bildlich "schönen" Bodenornamenten.
Xenia Liebl, M.A.
Eröffnung am Donnerstag, den 5. November 2009 von 18 - 21 Uhr
Wir eröffnen gemeinsam mit der Galerie Andreas Grimm: Ausstellung: APOKALYPSE MIT FIGUREN
Thomas Palme, Berthold Reiß, Lisa Walker u.a.
Ausstellungsdauer: 06.11. - 18.12.2009