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Dina4 ProjekteHermann-Lingg-Straße 10
80336 München/Munich
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aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
13.05. - 18.06.2005
Linie. Zeichnung bewegt
Sabina Baumann, Katja Eckert, Ingo Giezendanner, Hans Hemmert, Serge Onnen, Danica Phelps, Wolfgang Stehle
Mit der Ausstellung Linie. Zeichnung bewegt widmen wir uns erneut der Auslotung von Grenzbereichen bzw. Ausweitungen im Genre der zeitgenössischen Zeichnung.
Wie der Ausstellungstitel verrät, wird die Beobachtung von Bewegung in unterschiedlicher Hinsicht im Vordergrund stehen.
Die ausgestellten Arbeiten thematisieren Zeichnung bewegt als Demonstration gesellschaftskritischer Positionen, als Animation auf Video, als mehrteilige, collagierte Wandinstallation, als Dialog zwischen Zeichnung und Skulptur oder Bewegung als besondere, "freihändige", der Zeichnung inhärente Qualität.Inhaltlich beschäftigen sich die Arbeiten von insgesamt sieben, international bekannten Künstlern mit dem Menschen als Individuum, Paarwesen, wahrnehmendem und gesellschaftlichem Wesen. Gezeigt werden Räume, Wertvorstellungen und Identifikationen in denen der Mensch lebt oder zu leben glaubt. Auffällig ist, daß sowohl die Arbeitsweise als auch die Arbeiten aller gezeigten Künstler grundsätzlich gattungsübergreifend und mehrdimensional angelegt sind.
Ausstellungseröffnung am Donnerstag, den 12.5. 2005
Sabina Baumann, geb. 1962 in Zug, lebt und arbeitet in Zürich
Die Serie EARTHBOY umfaßt Zeichnungen und Skulpturen.
Wir zeigen aus dieser Serie kleine Zeichnungen auf Papier und exemplarisch eine Lehmskulptur, die in den Dialog zu den Papierarbeiten tritt.
In den Arbeiten geht es um die Verbindung zwischen Elementarem und Gesellschaftsspezifischem.Aus Zeitschriften ausgeschnittene, aufgeklebte Kleidungsstücke werden in Beziehung zu federleichten, nahezu substanzlos und frei wirkenden Lehmzeichnungen gesetzt. Als Träger dieser Bekleidung wirken sie wie "Anziehpuppen in weißen Papierräumen".
Zeichnung und Kleidungsstücke interpretieren, kontrastieren und kommentieren sich gegenseitig: humorvoll, pikant, verspielt, kritisch, ironisch und mit Röntgenblick.Ein aus Lehm geformter Unterarm mit geballter Faust ist Träger von
prestigeträchtiger Markenkleidung, deren nomen omen ist.Vordergründig werden von der Künstlerin kapitalistische Machtsymbole in kritischer Weise auf einen "weißen Sockel" gehoben und kommentiert.
Darüber hinaus verweist das Arbeitsmaterial Lehm auf Themen zwischen Schöpfung und Vergänglichkeit der Materie. Assoziationen zum biblischen Schöpfungsbericht und zu dem als Götzendienst begriffenen "Tanz um das goldene Kalb" klingen an.
Katja Eckert, geb. 1976 in Rüsselsheim, lebt und arbeitet in Offenbach bei Frankfurt
Katja Eckert's Zeichnungen aus der Serie SOZIALES verblüffen und faszinieren durch Klarheit und Präzision. Das Treiben ihrer "Steckerfiguren" charakterisiert "Persönlichkeit" oder Essenz gesellschaftlich bedingten, menschlichen Verhaltens.
Mit roter oder schwarzer Tusche gezeichnete Figuren (als Alter Ego des Menschen) werden durch Verbindungskabel, Öffnungen, Ansteck- , Einsteck- und Durchstichmöglichkeiten, mit einigen wenigen Requisiten und minimalen, räumlichen Gegebenheiten in ihren Verwicklungen, ihrer ständigen Suche und in ihren Sehnsüchten gezeigt. Wie lange braucht so ein Mensch manchmal, um das Gewirr, Gewickel und Gestecke an dem er selbst beteiligt ist, zu durchschauen? Und wie lange braucht er, um durch eine Antwort oder einen Einfall von seiner Suche erlöst zu werden?
Die Transparenz, Klarheit, Leichtigkeit und der ebenso hinter- wie tiefgründige Humor mit der all dies durch die ununterbrochenen, vermeintlich schattenlosen Linien von Katja Eckert wiedergegeben wird, ist für den chronisch verwickelten "Normalmenschen" kaum nachvollziehbar.In den neuen Zeichnungen von SOZIALES, die teilweise vom Papier auf winzige Leinwände verlagert worden sind, werden das Geschehen und die darin involvierten Wesen buchstäblich "wolkenreicher", unwirklicher und die Lage verworrener. Zwischen Ge- und Verunstaltung werden verschiedene Zeichnungsebenen und -techniken miteinander verknüpft.
Neue Requisiten, aus der "Form geratende Formen" und Kulissen werden zusätzlich zu den Bildfiguren zu Bedeutungsträgern. Die zuvor beschriebene Klarheit der Zeichnungen erweitert sich auf eine Beschreibung surreal und mehrdeutig anmutender Zustände.
Ingo Giezendanner alias GRRRR, geb. 1975 in Basel, lebt und arbeitet in Zürich
GRRRR ist nicht zuletzt bekannt durch seine letztjährige Bauwandzeichnung für das Kunsthaus Zürich. Seine Zeichnungen beschäftigen sich insbesondere mit den unbewegten/immobil(i)en Kulissen städtischer Urbanität. GRRRR wird eine solche Zeichnung mit urbaner Kulisse freihändig, vergrößert auf die Wand übertragen, Fotokopien "hineinkleistern", Originalzeichnungen darüber hängen und wird einen Film mit animierter Zeichnung auf Flachbildschirm innerhalb dieser collagierten Zeichnungsinstallation zeigen.
GRRRR zeichnet vor Ort und manchmal stundenlang. Sein Stift scheint immer schon zu wissen, wo alles hingehört. Er erfasst geduldig, ohne Wertung und detailgetreu lange Reihen und Abfolgen gleichförmiger Formen, die z.B. als Fenster den Wolkenkratzern ein Gesicht in der Tiefe endloser Straßenschluchten geben. Seine Wandzeichnungsinstallationen wirken letztlich wie rhythmisch aufgeladene, sich ständig fortsetzen-de "Zeichnungsraps". In der Ausschließlichkeit ihrer schwarzweißen Zeitlosigkeit und Menschenleere entstehen städtische Ansichten, in denen das Spezielle ihrer Situation zum Allgemeingültigen, wenn nicht gar zur Ikone gerät.
Hans Hemmert, geb. 1960 in Hollstadt, lebt und arbeitet in Berlin
Wir zeigen Hans Hemmert's animiertes, digitales Video TV GLOTZEN
In diesem Video werden verschiedene Wirklichkeitsräume miteinander verknüpft, deren Bestandteile jedoch einheitlich, in einem einzigen Bildraum gleichzeitig zusammenarbeiten.Eine gelbe Umkleidung oder Ballonhaut rahmt als gepolstertes Wandmöbel und als Arbeit des Bildhauers Hans Hemmert einen TV-Bildschirm. Eine gezeichnete Personengruppe steht unbewegt im gezeichneten Raum davor. Ein biertrinkender, zeichentrickanimierter Protagonist in Unterhose sitzt vor dem TV-Bildschirm und sieht zu. Im TV sieht man ein Bildschirmtextmenü und die Handhabung einer Bohrmaschine. Im Raum des gezeichneten "TV-Glotzers" erscheint Alain Delon als eingeblendetes Filmzitat aus dem Film "La Piscine" von Jacques Deray. Auf der Tonspur befindet sich eine Erklärung der Vorzüge der Bohrmaschine als nachhallende, oberste Priorität einnehmende Demonstration. Delon's Dialog ist dagegen kaum vernehmbar.
Durch seine Präsenz als Filmzitat reflektiert Delon die gezeichneten Personen. Rollengemäß nimmt er Kontakt zum TV-Glotzer auf, was dessen Verhalten bis auf eine kurze Kopfdrehung unbeeinflußt läßt.
Unbewegte Zeichnung besteht als unbeteiligte Kulisse neben animierter Zeichnung. Aus einem Spielfilm isolierte Aktion eines weltberühmten Filmschauspielers tritt in Beziehung zu eingeblendetem Originalfilmmaterial, das von der colorierten Zeichnung einer bildhauerischen Arbeit des Künstlers gerahmt wird.
Die Verbindung aus unterschiedlichen Quellen stammender "Protagonistentypen" ist in Hemmert's digitalen Videoproduktionen immer wieder zu beobachten.
Serge Onnen, geb. 1965 in Paris, lebt und arbeitet in Amsterdam
Serge Onnen befasst sich mit dem Menschen als einem grundsätzlich "löchrigen Wesen", mit Körperöffnungen und vor allem mit deren imaginären, schöpferischen Möglichkeiten.
Wir zeigen die aus gezeichnetem "Daumenkino" entstandenen und im Computer montierten Animationsfilme NEW SELF und TRANSMAN aus der Reihe der TRANSFORMERS, bei denen sich die Protagonisten in Endlosschleifen selber aus sämtlichen Körperöffnungen und -höhlen herausziehen, gebären und gleichzeitig verdauen.
Der visualisierte Transformationsprozess vollzieht sich als eine Mischung aus Handlung und Geschehen.
Die Animation NEW SELF ist ein Selbstporträt des Künstlers.
Eine der kürzesten, die er je gezeichnet hat: 7 Sekunden, 48 Zeichnungen, inspiriert nach James Joyce's "portrait of the artist as a new-man" und nach dem berühmten "portrait of the artist as a young man".
Die Szene zeigt eine typische B-Movie Action: ein Mann zieht sich sein Gesicht wie eine Gummimaske vom Gesicht. Darunter erscheint stets das gleiche Gesicht. Die Installation
zweier kleiner Videomonitore an der Wand wird zusammen mit einigen rötlich-braunen Originalzeichnungen zu einem Ensemble arrangiert.Nichts ändert sich und nichts hat wirklich materielle oder konkrete Substanz im Werk von Serge Onnen. Vielmehr ist es die Erkenntnis des grundsätzlich "Löchrigen", die dem Künstler die Freiheit und Leichtigkeit gibt, aus jeder Öffnung etwas hervorzuzaubern.
Danica Phelps, geb. 1971 in New York, lebt und arbeitet Brooklyn, N.Y.
Danica Phelps' Zeichnungen sind ablesbare Situationen auf Papier.
Sie bergen Körper, Gegenstände, Räume und Gedanken.
Die Wertigkeit oder Wichtigkeit der erfassten Ereignisse spielt eine subjektive Rolle, subjektiv wie auch die Preise der Zeichnungen, die von der Künstlerin "nach eigenem Gutdünken" festgesetzt werden.
Mittlerweile ist Danica Phelps in New York keine Unbekannte mehr.
Keine größere Zeichnungsausstellung findet ohne sie statt.Danica Phelps' Zeichnungen sind Tagebuch.
Der Inhalt ihrer Zeichnungen ist an die von ihr erlebte Raum- und Zeitqualität gebunden. Die Tätigkeit des Aufzeichnens und Registrierens erscheint in ihrem Werk obsessiv.Es gibt Zeichnungen die ihr eigenes Tagebuch generieren: Bei einem Ankauf werden sie - vor der Übergabe an den Käufer - freihändig von der Künstlerin als "second (third, fourth usw.) generation" kopiert. Fortlaufende Streifen unterhalb der kopierten Zeichnung, auf denen grüne und rote Striche (= je 1 Dollar) eingezeichnet sind, registrieren mit der Zeichnung verbundene Einnahmen und Ausgaben.
Wir zeigen gezeichnete Liebesakte der "first generation", die an genau datierte Begegnungen zwischen Danica und ihrer Freundin Debi erinnern. Die Zeichnungen wirken wie ein schwebend arabeskes Linienballett, das Stimmung, Bewegung, Zeit- und Raumdimension in poetischer Dichte erfasst.
Wolfgang Stehle, geb. 1965 in München, lebt und arbeitet in München
Seit 2002 setzt sich der Bildhauer Wolfgang Stehle mit der Zeichnung und ihren erweiterten Möglichkeiten bis hin zur videofilmanimierten Rauminstallation auseinander.
Der Künstler hat den Begriff des "sozialen Ornaments" für sich entdeckt. Ausgehend von der Beobachtung und Erfassung alltäglicher Verhaltens- und Bewegungsmuster übersetzt Wolfgang Stehle diese in zu ornamentalen Mustern transformierte, bewegte Vorgänge oder Architekturen.
In der Videogarage zeigen wir seine Videotapete mit dem Titel EWIG SINGEN DIE WÄLDER:
Eine Videoprojektion, "in der einige Nadelbäume wohlgeordnet nebeneinander stehen und die Äste heben und senken. Dazu ist das Geräusch eines elektronischen Windes zu hören." Wolfgang Stehle bezieht sich in seiner Arbeit auf die durch Auto- oder Zugfenster eher beiläufige Wahrnehmung des Waldes als Dekoration.
Der Anblick seiner Videotapete läßt sich am ehesten mit einem vom "easy listening" abgeleitetem "easy watching"-Erlebnis vergleichen, das allerdings neben ironisch-witzigen Aspekten ziemlich nachdenklich stimmt.
Die graphische, rhythmische und farbliche Gestaltung des Tapetenwaldes erinnert an die typischen Merkmale von "light"-Produkten:
Die Nadeln an den Nadelbäumen von Wolfgang Stehle sind abzählbar. Das Auf und Ab ihrer abgezählten Äste (, die sich in nichts von denen des Nebenbaums unterscheiden) erscheinen wie ein rhythmisch-ironisches Achselzucken eines auf ein Minimum ausgedünnten Nutzwaldes, der als mobile Tapete in beliebige Stand- und Wohnorte verpflanzt werden kann, garantiert ohne zu nadeln und...
Wie soll man sagen: In diesem Wald wächst kein Pilz mehr, oder?
© Cornelia Kleÿboldt, M.A. - www.kleyboldt.de.ms
Gleichzeitig eröffnen folgende Galerien, die wir empfehlen:
German Stegmaier
bis 18.6. 2005
Galerie Zink & Gegner
Theresienstraße 122 a
D-80333 München
Tel: 089/5238-9449
Fax: 089/5238-9455
info@zink-gegner.de
www.zink-gegner.de
Bernd Imminger Malerei, Video
Werkschau: Arbeiten 1998 - 2004
bis 28.5. 2005
Stephanie Bender - wandergalerie
Theresienstr. 122a
Innenhof Seiteneingang 1.OG
80333 München
T +49 89 9548-9859
stephanie@wandergalerie.de
Neue Bilder von Tanja Mohr, München
bis 18.6. 2005
Galerie Heufelder & Koos
Gabelsbergerstr. 83
80333 München
T +49 89 5432-0920
F +49 89 5432-0921
mail@heufelder-koos.de
www.heufelder-koos.de
weitere Empfehlungen, Eröffnungen nicht am 12.5. 2005:
Judith Eisler
Drive, he said
Eröffnung am 19.05.05 19-21 Uhr
Ausstellungsdauer: 20.05. - 18.06.05
Galerie GRIMM | ROSENFELD
Theresienstrasse 56 RGB
D-80333 München
T +49 89 3885-9240
F +49 89 3885-9241
andreas@grimmrosenfeld.com
www.grimmrosenfeld.com
Rudolf Leitner-Gründberg
"Straße der Könige"
bis 4.6.05
Florian Sundheimer Kunsthandel GmbH
Residenzstraße 10
D - 80333 München
Tel.: 0049 89 2421 0504
Fax.: 0049 89 2421 0506
info@sundheimer.de
claudia kugler
bis 04.06.05
florian morlat
eröffnung 10.06.05
11.06.-16.07.05
Galerie Ben Kaufmann
Amalienstr. 14
80333 München
Tel.: 0049 89 2867 5557
Fax.: 0049 89 2867 5735
mail@benkaufmann.com
www.benkaufmann.com
John Goto - Ukadia
bis 28.5.2005
Matthias Petrus Schaller
2.6. -3.9.2005
Galerie f 5,6
Ludwigstr. 7
80539 München
Tel +49 - 89 - 28 67 51 67
Fax +49 - 89 - 28 67 52 83
info.wondrak@f5komma6.de
www.f5komma6.de
24.06. - 26.07.2005
Dominik Wohak
Expedition
09.09. - 05.11.2005
Beat Zoderer