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Fotografie Forum international

Leinwandhaus
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26.01. - 17.03.2002


Detlef Riemarzik

sápmi


In Säpmi - Samiland oder auch Lappland - dem Land der Samen (Lappen) - kreuzen sich die Wege von Vergangenheit und Zukunft, von kultureller Tradition und Moderne.

Charakteristisch für Säpmi sind nicht nur die immer noch halb-nomadisch lebenden und bunt-kostümierten Rentierhirten - dies freilich auch - sondern auch die Kälte bis zu -50' C im Winter, die zweimonatige Polarnacht und die Mitternachtssonne; vor allem aber ist Sapmi das Land der letzten europäischen und schier endlosen Wildnis.

Lappland erstreckt sich über vier Staaten. Über die nördlichsten Teile Norwegens, Schwedens, Finnlands und Russlands. Durchschnittlich leben hier ca. 1 - 3 Bewohner pro qkm. Lappland ist größer als Großbritannien, Belgien und Dänemark zusammen.

Lappland ist seit jeher der Siedlungsraum der einzigen und letzten Nomaden Europas, den Samen. Insgesamt leben in diesem Gebiet heute noch ca. 50.000 Samen, ca. 30.000 davon im norwegischen Lappland.

Der Ausgangspunkt dieser Reportage ist Kautokeino, die erste Gemeinde der Samen, heute eine Stadt mit 3.000 Einwohnern,- gelegen in der Finnmark, der nördlichsten Provinz Norwegens. Diese Stadt ist das kulturelle und traditionelle Zentrum der Berg-Samen, der Samen also, die seit jeher von und mit dem halbzahmen Rentier lebten und heute zum Teil noch leben.

In dieser Stadt und ihrer Umgebung besteht die Bevölkerung zu ca. 90 % aus Samen. Ein großer Teil von ihnen lebt heute noch von der Rentierzucht. Die Samen Kautokeinos sind stolz auf ihre traditionelle Herkunft und zeigen dies auch.

Ebenso steht Kautokeino heute auch für die Wiederbesinnung auf alte Lebensweisen und Traditionen der Samen. Bis etwa 1960 gab es starke Assimilierungsgedanken von Seiten der Regierungen Skandinaviens. Man versuchte, die norwegischen Samen zu "richtigen Norwegern" zu erziehen. Dies ging soweit, dass die Sprache der Samen, das Samische, verboten wurde, ebenso untersagte man den Samen ihren traditionellen Gesang (Joiken).

Die Samen wurden als rückständig und unterentwickelt betrachtet. Dies hatte seinen Ursprung nicht zuletzt in ihrer seit Generationen entwickelten und praktizierten, sehr stark mit der Natur verbundenen Lebensweise. Auch heute kann man noch ältere Samen antreffen, die im Lavvu, dem Zelt der Samen, in der Tundra geboren wurden.

Diese Arbeit soll darstellen, wie die sich immer weiter ausbreitende Moderne mitsamt ihren Errungenschaften und eine auf alten kulturellen Traditionen beruhende, naturverbundene Lebensweise aufeinandertreffen. Dabei soll nicht ein durch. Reisemagazine und touristische Publikationen geprägtes Bild reproduziert werden, sondern ein Gesamteindruck der in der heutigen Zeit lebenden Samen in Hinblick auf deren Kultur vermittelt werden.

Die Reportage entstand während zweier Aufenthalte mit einer Gesamtdauer von fünf Monaten in der Finnmark, dem nördlichsten Teil Norwegens.


Eröffnung der Ausstellung am Freitag, den 25. Januar um 19.00 Uhr

Einführung: Dr. Klaus Klemp, Leiter der Abteilung Kultur/Amt für Wissenschaft und Kunst


 

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