german galleries / index cities / index galleries / index artists / index Bremen
GAKGesellschaft für Aktuelle Kunst e.V.
Teerhof 21 (Weserburg)
28199 Bremen
Tel. 0421 - 50 08 97; Fax 0421 - 59 33 37
Di - So 11 - 18 Uhr, Do bis 21 Uhr, Mo geschlossen
GAK-Bremen@t-online.de
www.gak-bremen.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibitionNeue Öffnungszeiten:
Di-So 11-18 Uhr, Donnerstags bis 21. 00 Uhr
17.06. - 21.08. 2005
Alice Creischer
Apparat zum osmotischen Druckausgleich von Reichtum bei der Betrachtung von Armut
Mit Alice Creischer präsentiert die Gesellschaft für Aktuelle Kunst eine Grenzgängerin der Genres und Rollen. Ihre Arbeit lässt sich nur schwer eindeutig definieren, denn Creischer arbeitet in verschiedenen Gruppenkontexten, kuratiert auch Ausstellungen oder schreibt für Kunstzeitschriften. In ihrer künstlerischen Arbeit legt sich Alice Creischer nicht auf ein Medium fest: so entstehen aus ihrer Textproduktion heraus verschiedene Visualisierungen und Objekte. Bislang hat sie vor allem international ausgestellt.Durchgängiges Thema ihrer künstlerischen und theoretischen Arbeiten ist die Sichtbarmachung von Prozessen in Politik und Wirtschaft und deren Kultur. Thematische Schwerpunkte liegen dabei auf Staats- und Geschichtstheorie, der Kontinuität von NS-Karrieren und Ökonomiekritik. Creischer wählt dazu meist einen realen historischen Bezugspunkt und bettet diesen in eine neue, frei gewählte Erzählung mit teilweise absurden Szenerien ein. Realität und Fiktion gehen vor allem in ihren frühen Texten aus den achtziger Jahren eine Allianz des Imaginären ein.
Die Ausstellung in der GAK ist zweiteilig angelegt. Einerseits wird Creischer ein neues Projekt, basierend auf ihren Erfahrungen der letzten beiden Jahre in Buenos Aires und New Dehli, erarbeiten. Beherrscht wird diese Idee derzeit von der Vision eines Instrumentariums zum osmotischen Druckausgleich von Armut und Reichtum. Andererseits erstellt die Ausstellung eine retrospektive Werkschau, in der vor allem ihre performativen und literarischen Arbeiten erstmals im Überblick präsentiert werden. Rund um einen großen Texttisch, der Creischers dramatisch-poetische Texte ab Mitte der achtziger Jahre bis hin zu den Briefen über den Stand der Dinge in Argentinien 2003 vereint, versammeln sich die zu den Texten gehörenden Objekte und Dokumentationen.
Noch während ihres Studiums in Düsseldorf entwarf Creischer Maschinen zur Präsentation und Rezeption ihrer Texte. Projekte wie "Alle Tage Jericho. Ich die Posaune" verlangten vom Rezipienten z.B. den Gang durch die Stadt mit der dazugehörigen Apparatur, die den Text aufführte. Die Maschine bestand aus mehreren großen Membranen und Sprechrohren, die den Ton verzerrten, aus einem Spiegelsystem zur Orientierung für den Benutzer und aus zwei Hörtrichtern. "Das Verbrechen aus Leidenschaft" wurde 1987 szenisch aufgeführt, ebenso wie die Textcollage "Ist ein erotischer Staat möglich? Der Verkehrsunfall", die einem eigenwilligen Bewusstseinsstrom folgt. Seit dem bedient sich Creischer der unterschiedlichsten Medien. Neben Hörstücken, Videos (teilweise mit Knetfiguren animiert), Zeichnungen oder auch Malerei, appliziert Creischer in ihren letzten Arbeiten die Texte vor allem auf Kleidungsstücke und Stoffe.
Alice Creischer, geboren 1960, lebt und arbeitet in Berlin. Die Ausstellung in der GAK ist ihre erste Einzelpräsentation in Deutschland.
Ausstellungseröffnung: 16. Juni 2005, 20:00 Uhr
Alice Creischer: Erpresserbriefe an die Geisteswelt
Lesung von Alice Creischer und Buchpräsentation
Donnerstag, 23. Juni, 19 Uhr, GAKStatt eines Ausstellungskataloges gibt die GAK eine fast vollständige, chronologische Sammlung der Texte von Alice Creischer aus den Jahren 1983 bis 2003 heraus: "Erpresserbriefe an die Geisteswelt".
Realität und Fiktion gehen vor allem in ihren frühen Texten aus den achtziger Jahren eine Allianz des Imaginären ein. Mit dem vorliegenden Textband werden der Wandel der Textproduktion über die Jahre und die Vielfalt der Textsorten sichtbar. Das Buch enthält Kurzgeschichten, Essays (und Mischformen aus beidem), Performancetexte, kleine Theaterstücke, Filmskripte und Briefe. Die Entwicklung ausgehend von literarischen Experimenten über journalistische Arbeiten als Kunstkritikerin hin zu immer konkreteren Texten ist so erstmals nachvollziehbar.
Ein wichtiger Grund für die Veröffentlichung ist auch die Rolle, die Texte im Kunstzusammenhang oft spielen: Meist bleiben sie in Konkurrenz zur Bildproduktion unbeachtet, fallen unter den Tisch oder werden sogar als Makel der bildnerischen Autonomie oder als Zumutung empfunden. Bei Alice Creischer sind sie integraler Bestandteil ihrer künstlerischen Arbeit. Schon während ihres Studiums in Düsseldorf entwarf Creischer Maschinen zur Rezeption ihrer Texte. Projekte wie "Alle Tage Jericho. Ich die Posaune" verlangten vom Rezipienten z.B. den Gang durch die Stadt mit der dazugehörigen Apparatur, die den Text aufführte.
"Alice Creischer. Erpresserbriefe an die Geisteswelt", Hrsg.: Clemens Krümmel und Gabriele Mackert, Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Bremen, 184 Seiten, ISBN: 3-926865-X
Weitere Termine:
Vortrag:
Donnerstag, 30. Juni, 19 Uhr
Gerald Raunig, Wien: "Kunst und Revolution: Eine historische Analyse des Zusammenspiels von künstlerischen und revolutionären Bewegungen"Vortrag
Donnerstag, 18. August, 19 Uhr
Elke Bippus, Hamburg/Bremen: Texttheorien: zur Textproduktion von Alice CreischerEat Art Sonntag, 10 Juli, 17 Uhr
Führungen
Sonntag 3. Juli, 16 Uhr
Donnerstag 7. Juli 19 UhrVortrag:
Donnerstag, 30. Juni, 19 Uhr
Gerald Raunig, Wien: "Kunst und Revolution: Eine historische Analyse des Zusammenspiels von künstlerischen und revolutionären Bewegungen"Vortrag
Donnerstag, 18. August, 19 Uhr
Elke Bippus, Hamburg/Bremen: Texttheorien: zur Textproduktion von Alice CreischerFührungen:
Sonntag, 03. Juli, 16 Uhr
Donnerstag, 07. Juli, 19 Uhreat art:
Sonntag, 10. Juli, 17 Uhr