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GaDeWeGalerie des Westens
Reuterstr. 9 - 17
28217 Bremen
Tel. 0421 - 380 79 90; Fax 0421 - 380 79 99
Di 15 - 19 Uhr, Do 15 - 21 Uhr, Fr 15 - 18 Uhr
http://www.gadewe.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
25.01. - 22.02.2002
Christian Meyer"Privatfilm"
Einzelbilder und Loops
"Künstler machen Kunst so wie Kühe Milch geben."
Der Bremer Videokünstler und Experimentalfilmer Christian Meyer präsentiert zwei neue Werkgruppen.
Kursierend um ein Thema stellt er zwei Arten der Weiterverarbeitung - 'Verwurstung', wie er es selber despektierlich nennt - von bereits Vorhandenem vor; und wildert in Kunstgattungen, die sich franko- und anglophil geben: Art trouvée und, im Film, Found Footage...
Herr Meyer ist begeisterter Sammler von Privatfilmen des Super 8 Formats.
Er präsentiert in einem von ihm wirr geordneten Archiv umfangreiche Ausschnitte (von Super 8 Filmen - vielleicht ist Dein Opa auch dabei, habt Ihr nicht letzlich auf dem Flohmarkt...) Diese können, sinnfälliger Ausdruck des Freiheitsbegriff der Computergesellschaft, per Mausklick an- oder weggeklickt werden. Galeriebesucher werden Bibliothekare. (Sehr interessant sind hier zum Beispiel zwei Aufnahmen vom Disneyland der siebziger Jahre; einmal von einem Bremerhavener und einmal von einem Schotten. Das Interessante: die Aufnahmen sind fast identisch. Ha! Schön auch das 'Hundeleben in den 70ern'. "Unser Waldi ist jetzt tot, nirgendwo mehr Hundekot", möchte ich die Geschwister Stache zitieren.)
Dann der Bibliothekar Künstler.
Zweiter Schwerpunkt sind abphotographierte Standbilder aus, vom Künstler selbst gedrehten Super 8 Filmen. Diese bannten, während fortgesetzter Aufenthalte in London in den Jahren zwischen 1995 und 2000, aus einiger Entfernung Fahrstuhlbenutzer des ikonoklastischen Lloyd Versicherungsgebäudes auf Zelluloid. Die an den vier Gebäudeseiten angebrachten Fahrstühle sind nach außen aus Glas und ermöglichen damit sowohl Aus- wie auch Einsicht.Mit gebührender Unschärfe offenbart die ohnehin schon grobkörnige Super 8 Aufnahme als nochmal gröbere Makrophotographie den bienenstockhaften Alltag in seiner schmucksten Schmucklosigkeit: Der edle Wilde trägt einen grauen Anzug und "irgendwie sehen die doch alle gleich aus." Gebiert der Traum des Privaten Ungeheuer? So fragt die Installation 'Du/Ich', die den Besuchern - natürlich kostenlos - ihr eigenes Spiegelbild präsentiert. 'Ichduich, duichdu...'
Austellungseröffnung am 25. Januar um 20.00 Uhr.
Und wer nicht kommt, wird gefilmt!
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