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GaDeWe

Galerie des Westens
Reuterstr. 9 - 17
28217 Bremen
Tel. 0421 - 380 79 90; Fax 0421 - 380 79 99
Di 15 - 19 Uhr, Mi 10 - 13 Uhr, Do 15 - 21.30 Uhr, Fr 15 - 18 Uhr
http://www.gadewe.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

30.4. - 28.5.1999


Andreas Nitschke

Michael Nitschke

Objekte und Fotografie


In ihren neuen Arbeiten beschäftigen sich Andreas und Michael Nitschke mit dem Phänomen des Plastischen und Skulpturalen. Das Bielefelder Zwillingspaar bezieht sich auf von Menschen geschaffene und erzeugte Dinge. Ihre Objekte und Fotografien zeigen sich authentisch, als das was sie sind. Es sind und bleiben "nichts als Dinge", um die Überschrift eines Katalogtextes zu zitieren. Ein Gürtel bleibt ein Gürtel, ein Poster bleibt ein Poster, Schnee bleibt Schnee, alltägliche Dinge, Handlungen und Prozesse werden vorgeführt in einem interrogativen Sinne.

Die Nitschke Brüder tun wenig. Und es wird noch weniger, denkt man daran, sie sind zu zweit. Sie fotografieren in ihrer Arbeit "Schnee von gestern". Das einfache Mittel des Fotos friert hier den Schnee erneut ein und ubersetzt die zufälligen plastischen Vorgänge dieser Gebilde in einen künstlerischen Prozeß. Doch ist es nicht der Schnee, der rein und weiß, wie ein Mantel die Stadt überzieht, der die Nitschkes interessiert, keine Romantik oder Idylle, sondern der schmutzige Schnee. Diese Schneeplastiken können so nur in Städten "passieren", im Wechselspiel zweier Gewalten - Mensch und Natur. Ohne ökologischen Ansatz zeigen die Nitschkes etwas, was man sonst übersieht. Der "Schnee von gestern", der immer amorpher wird, bekommt eine neue Politur, er wird destruktiv, subversiv, halborganisch, halb künstlich. Die technische Seite der Fotografie bleibt hier unbedeutend. Doch macht es diese Schneeplastiken ausgestellt in einer Galerie, erst zur Kunst und das, ohne handwerklich ausgefeilt sein zu müssen.

Die Nitschke Brüder, die seit 1993 intensiv zusammenarbeiten, machen auch hier wenig. Ihr Eingrriff ist berechnend und gering zugleich. Das Wenigmachen, wenig zur Schau stellen, führen sie ad absurdum. bei zahlreichen im In- und Ausland, sowohl bei Projekten im öffentlichen Raum als auch in Kunstvereinen oder Galerien, gehen sie immer gleich vor: minimale Eingriffe, einfache, nachvollziehbare Handlungen Und so ist es auch hier. Es ist wenig zu sehen - doch man schaut länger hin.

 

Eröffnung am 30.4.1999, 20 Uhr

 

 

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