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Haus am Lützowplatz

Fördererkreis Kulturzentrum Berlin e.V.
Lützowplatz 9
10785 Berlin
Tel. 030 - 261 38 05; Fax 030 - 264 47 13
Di - So von 11 - 18 Uhr, An den Feiertagen ist das Haus geöffnet
Email: office@hausamluetzowplatz-berlin.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

empty rooms zu Gast im Haus am Lützowplatz

28.05. - 15.07.2001


Brigitte Waldach

Abbilder III

Kunstmaßstäbe oder Guggenheim ist überall

Die Berliner Künstlerin Brigitte Waldach, HdK-Meisterschülerin von Georg Baselitz und derzeit BaFöG-Stipendiatin, schafft hybride Ausstellungsräume; jetzt transportiert sie Details bekannter Museumsorte in einen anderen, lokalen Ausstellungskontext. Unter der Fragestellung "Wieviele Details braucht ein Raum, um identifiziert zu werden?" erschafft sie neue Raummaßstäbe. Die drei New Yorker Guggenheim-Museen werden ab 28. Mai 2001 gewissermaßen in die Berliner Studiogalerie im Haus am Lützowplatz überführt und so in neue Raumwelten verwandelt. In ihrer Reduzierung und Verdichtung werden sie zu Symbolen von kulturpolitischer Macht und architektonischer Beliebigkeit. Die baulichen Details werden durch figurative Versatzstücke, durch eigene Leinwandbilder als Maßstabsgaranten, ergänzt. Waldach entwickelt in ihrer Installation für "empty rooms" in der Studiogalerie ihre "Abbilder im Raum"-Idee weiter, die sie im Juni/Juli 2000 im Kunstverein Bernau angelegt hatte.

Abbilder III ist der vorläufig letzte Text von Waldachs Ausstellungsreihe Abbilder, die sich vom figurativem Tafelbüd über dreidimensionale Körperfragrnente zu Architekturdetails entwickelt hat. Abgebildet werden in der Studiogalerie nun drei Raumansichten mit teilweise hohem Wiedererkennungswert wie die Museumsrotunde von Frank Lloyd Wright, dem "Mutterschiff" der Guggenheirn-Foundation, weiterhin ein Raumdetail aus deren Dependance im New Yorker Stadtteil Soho sowie die projizierte Zukunftsversion Frank Gehrys auf den Piers vor Manhattan.

Die drei Ausstellungsräume der Studiogalerie in Haus im Lützozuplatz sind über einen Hof zu erreichen. Drei Fenster tragen, von außen sichtbar, die programmatischen Raumtitel: Apotheose - Maßstab - Utopie.

In der Apotheose betritt der Besucher einen überstrahlten weißen Raum, der erst nach der Anpassungsphase des Auges in seinen Detaüs erkennbar wird. In einer Raumecke erscheint ein Fragment der Guggenheim-Spirale, die den Ausstellungsraum zu durchdringen scheint. In der Spirale liegt auch die Lichtquelle, die den Raum erhellt. So wie die Spirale im Raum erscheint, verschwindet auf der gegenüberhegenden Wand eine lebensgroße Wachs-Figur als Typus, die den realen Maßstab der Studiogalerie verdeutlicht, in der Wand.

Im zweiten Raum, dem Maßstab, wird eine Ecke des verkleinerten Ausstellungslofts der Guggenheim-Foundation in Soho mit einem maßstabsgerecht verkleinerten Abbild eines eigenen Leinwandbildes, das hier ironisch und modellhaft als Ausstellung inszeniert wird, ausgestattet. Die Vorlage wird in Realgröße auf der gegenüberliegenden Wand präsentiert und tritt so - als Original noch einmal in Erscheinung.

In der Utopie des dritten Raumes ist die Kunst im Projektionsvolumen (architektonischer) Utopien verschwunden. Welchen Platz wird das Kunstwerk in der imaginierten Zukunft einnehmen? Wird es zur reinen "Kunst am Bau-Idee" verkommen? Zwei Modellansichten des geplanten, dritten Guggenheim-Museums von Frank Gehry werden an die Wände des dritten Ausstellungsraumes projiziert. Die Info-Ästhetik dieser Black Box als nicht mehr wegzudenkender Bestandteil neuer Museen ist das Ende der "Raumflucht", die mit dem tranzendierten "White Cube" begann. Her befindet sich auch weiteres Infonnationsmaterial zum momentan viel zitierten "Guggenheim-Prinzip".

www.lrz.de/ brigitte.waldach

 

 

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