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Haus am Waldsee

Argentinische Allee 30
14163 Berlin
Tel. 030 - 8091-2234; Fax 030 - 802 20 28
Di - So 12 - 20 Uhr, Führungen So 16 Uhr
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

29.8. - 18.10. 1998
parallel zur Berlin-Biennale zeigt das Haus am Waldsee die erste übergreifende Berliner Einzelpräsentation der Künstler


Dellbrügge & de Moll

MODELL

 

Christiane Dellbrügge (geb. 1961 in Moline/USA) und Ralf de Moll (geb. 1961 in Saarlouis) studierten an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe, arbeiten seit 1984 zusammen und leben in Berlin.

Bisherige Ausstellungen:
Neben Einzelausstellungen im Museum für Neue Kunst Freiburg (Ein Leben für die Kunst, 1991), im Contemporary Art Center Moskau (Kunstkonsumentenprofile, 1994; Substitutes@ICA, 1998), einem Zeitschriftenprojekt für die Kunst-Werke Berlin (below papers, 1993/94) und einem Internet-Projekt zur Hamburger Kunst im öffentlichen Raum (Hamburg Ersatz, 1997) nahmen Dellbrügge & de Moll seit 1998 an richtungsweisenden Ausstellungen zur konzeptuellen Kunst der späten 80er und 90er Jahre teil, u.a. D & S Ausstellung Kunstverein Hamburg (1989), Viennese Story, Wiener Secession (1993), Memento - Positionen zeitgenössischer Kunst aus Berlin, Städtische Galerie Prag, Haus am Waldsee, Stadtgalerie Kiel (1994135), weitergehen, Projekte im öffentlichen Raum, Kunstverein Hamburg (1997) und Medialization, Edsvik kunst och kultur, Sollentuna/Schweden (1998).

Seit Beginn der 90er Jahre gelten Dellbrügge & de Moll als Repräsentanten künstlerischer Arbeit am "Betriebssystem Kunst" (Thomas Wulffen) im Rahmen der "Kontext-Kunst" (Peter Weibel):

"Kontext-Kunst thematisiert die sozialen, formalen und ideologischen Bedingungen, unter denen Kunst produziert wird, aber auch die ökonomischen, ideologischen und sozialen Kontexte, innerhalb derer Kunst institutionalisiert wird. Die Bedingungen, unter denen ein Werk entsteht, werden Ausgangspunkt des Werkes oder das Werk selbst. Die KünstlerInnen gehen über die Rahmenbedingungen der Kunstproduktion und -rezeption hinaus und beziehen sich auf Kontexte außerhalb des 'Betriebssystems Kunst'. Kunstinterne Fragen und kunstexterne Kontexte werden miteinander verschränkt" (Peter Weibel, 1994).

Die Ausstellung ,"MODELL" zeigt in einer Abfolge von zwölf Räumen Projekte aus den Jahren 1989-1998, die sich mit der Idee des öffentlichen Raumes auseinandersetzen, hier aber in die Ausstellungssituation invertiert werden, sowie zwei Konzepte für das Haus am Waldsee.

Der Titel "MODELL" verweist symbolisch und zugleich im wörtlichen Sinn auf Kunst als Produkt und als Produktionsbedingung - als Muster, Entwurf, Nachbildung, Form, Typ, (vereinfachte) "Darstellung der Funktion eines Gegenstands oder des Ablaufs eines Sachverhalts, die eine Untersuchung oder Erforschung erleichtert oder erst möglich macht" (Lexikon). Indem der Titel auch als Abkürzung der beiden Künstlernamen gelesen werden kann, als "Label" funktioniert, stellen Dellbrügge & de Moll auch die Fragen nach den Komponenten und Determinanten künstlerischen Handelns und nach der gesellschaftlichen Rolle des Künstlers arn Ende der 90er Jahre.

"Dellbrügge & de Moll haben ... wie alle Künstler der Kontext-Kunst zunächst "im System am System" (Thomas Wulffen) gearbeitet. Sie nahmen die Rolle beobachtender Teilnehmer ein, denn eine Totalopposition erscheint heute angesichts eines permissiv gewordenen Systems weder möglich noch sinnvoll. Statt weiterhin in Stellvertretung Visionen zu entwerfen und in Kunstwerken zu vergegenständlichen, .. kann es eine gegenwärtige Kunst vielleicht leisten, die Formen der symbolischen Verständigung über die Welt zu verändern, sie zu erweitern. (...) Dellbrügge & de Moll nehmen mit ihren Maßnahmen der Dekonstruktion eine Art Ästhetisierung des Kunstbetriebs vor, mit dem Zweck, ihn veränderbar erscheinen zu lassen. Sie verschieben die Aufmerksamkeit vom stationären Kunstwerk auf die Partizipation an den gesellschaftlichen Bedingungen seiner Distribution" (Hans Dickel, Form und Strategie oder Kunst als Kommunikation im Kunstsystem, Begleitheft zur Edition MODELL, Haus am Waldsee, Berlin 1998).

Begleitende Veröffentilchungen: Zur Ausstellung Dellbrügge & de Moll - MODELL erscheint eine Edition gleichen Titels, die 12 Farbpostkarten mit Werkmotiven realisierter und virtueller Projekte aus den Jahren 1989 - 1998 und ein Begleitheft enthält (32 Seiten, mit Texten von Hans Dickel und Dellbrügge & de Moll sowie biographischen und bibliographischen Angaben), zum Preis von DM 14,80. Ausstellungsplakat und Einladungsfaltblatt sowie die werkvermittelnden Texttafeln in der Ausstellung wurden ebenfalls von den Künstlern konzipiert und gestaltet.

Öffnungszeiten: Die Ausstellung ist vom 29.08. - 18.10. 98 täglich außer montags von 12 - 20 Uhr zu besichtigen. Eintritt: DM 6,-/4,-; jeder 1. und 3. Mittwoch im Monat freier Eintritt. Führungen sonntags 16 Uhr (für Kunsterzieher, Schulklassen und Gruppen n.V.). Bitte berücksichtigen Sie diese Angaben in Ihren Programmankündigungen.

 

 

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