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Haus am Waldsee

Argentinische Allee 30
14163 Berlin
Tel. 030 - 8091-2234; Fax 030 - 802 20 28
Di - So 12 - 20 Uhr, Führungen So 16 Uhr
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

14.12. - 26.1. 1996


Zuspiel

(e) Twin Gabriel - Georg Herold

 

ZUSPIEL ist eine Ausstellungsreihe in Kunstvereinen und Museen in Deutschland, die seit Februar 1996 auf Initiative des Siemens Kulturprogramms stattfindet. Gastkurator der jeweiligen Ausstellungsinstitutionen ist Matthias Winzen. Zu jeder Station werden zwei Künstler eingeladen, die miteinander in einen Dialog treten, sich gegenseitig "zuspielen". Nach drei Ausstellungen im Frankfurter Portikus (Ayse Erkmen/Andreas Slominski), im Württembergischen Kunstverein (Martin Hoderlein/Stefan Honert) und im Sprengel Museum Hannover (Thomas Ruff/Georg Winter), wird das vierte ZUSPIEL von (e.) Twin Gabriel (Berlin) und Georg Herold (Köln) im Haus am Waldsee bestritten.

Georg Herold, geb. 1947 in Jena, studierte in Halle sowie, nach seiner "Entlassung" in den Westen, in München und Hamburg. Georg Herold arbeitete zunächst im Umkreis neodadaistischer Bewegungen in Hamburg und Köln (mit Oehlen, Büttner, Kippenberger). Seit Beginn der 80er Jahre war er Teilnehmer aller richtungsweisenden Ausstellungen zur zeitgenössischen Kunst, u.a. der documenta IX. Seit 1977 Einzelausstellungen im In- und Ausland. "Viele Arbeiten Herolds sind witzig bis zum Grad der Parodie, doch sollten sie uns nicht über ihre Absichten hinwegtäuschen. Um sich selbst den notwendigen Freiraum zu schaffen, um konzeptionelle Alternativen und phantastische Fluchtwege aus dem Gewöhnlichen auszuloten, muß er sich gegenüber der großen Tradition der Moderne respektlos zeigen" (Rudi Fuchs).

Else Gabriel, 1962 in Halberstadt geboren, gehörte in den 80er Jahren zur Gruppe der Autoperforationsartisten. Sie arbeitet seit 1990 mit Ulf Wrede (geb. 1968) unter dem künstlerischen Label (e.) Twin Gabriel/Plastische Planung zusammen. Seither internationale Ausstellungen und -beteiligungen. Die Künstler waren im Haus am Waldsee bereits in den Ausstellungen "Memento" und "dazwischen: Zeitgenössische Kunst in Deutschland" (1995) beteiligt. Der Neue Berliner Kunstverein zeigt derzeit ihre Ausstellung "Limonade. Von Afrika". (e.) Twin Gabriel "... interessieren sich für den Fehler im System, für Dinge und Vorgänge, die sich an einem Ort befinden oder abspielen, wo sie nicht hingehören. Sie beobachten Erscheinungen der virtuellen Welt, in deren Verlauf ungeheurer Aufwand betrieben wird, diese für die Wirklichkeit auszugeben." Ihre Werke werden "von enigmatischen Fundstücken und Spuren komplexer Naturprozesse beherrscht" (Alexander Tolnay).

Für das Haus am Waldsee haben die Künstler eine Gesamtkonzeption entwickelt, die den Ort an einer Schnittstelle zwischen Vergangenheit und Zukunft beschreibt: 1996 auf sein fünfzigjähriges Bestehen zurückblickend, stehen dem Haus am Waldsee umfassende Bau- und Renovierungsarbeiten bevor. In dieser Übergangszeit wird "das Haus mit Vergangenheit der Natur überlassen" Dazu haben die Künstler 2343 Weinbergschnecken bestellt. "Es geht um Gehäuse am Jahrtausendende und um Ping-Pong mit Biomasse" ((e.) Twin Gabriel).
Ausstellung und Katalog wurden mit großzügiger Unterstützung des Siemens Kulturprogramm finanziert und realisiert.

Der Katalog mit Texten der Künstler, von Barbara Straka und Matthias Winzen sowie einer Fotodokumentation über ZUSPIEL im Haus am Waldsee erscheint während der Ausstellung.



Stefan Schlede, Bezirksstadtrat

Barbara Straka, Haus am Waldsee







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