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Kunsthalle der Hypo-KulturstiftungTheatinerstraße 8
80333 München
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täglich 10 - 20 Uhr
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28.11.2003 - 12.04.2004
Fabergé / Cartier. Rivalen am ZarenhofDiese sensationelle Ausstellung widmet sich in erster Linie einer Gegenüberstellung der zwei kaiserlich-russischen Hofjuweliere und umfasst den Zeitraum zwischen 1900 und 1917, dem Höhepunkt der Kunst Fabergés und dem schnell steigenden Ruhm des Hauses Cartier. Von den insgesamt 1000 Exponaten stammen 800 Werke von diesen beiden Künstlern. Diese Ausstellungsobjekte stellen 60 Leihgeber aus 15 verschiedenen Ländern zur Verfügung, darunter befinden sich mehrere Mitglieder des dänischen Königshauses, Museen aus Rußland, Deutschland, Amerika und dem ausländischen Europa sowie zahlreiche deutsche und europäische Fürstenhäuser. Funkelnde, kaiserliche Ostereier aus dem Kreml, über 100 Leihgaben aus der St. Petersburger Eremitage, zahlreiche Kunstwerke aus dem Privatbesitz der Zaren aus Schloss Pavlovsk sowie Gemälde aus der Tretjakov Galerie in Moskau und dem Staatlichen Russischen Museum in St. Petersburg gehören zu den noch nie in Deutschland gezeigten Meisterwerken. Die zwei letzten erst kürzlich aufgetauchten kaiserlichen Ostereier, die der gefangene Zar seiner Mutter und seiner Frau im März 1917 nicht mehr schenken durfte, werden hier als Weltpremiere zum ersten Mal gezeigt.
Der anscheinend unerschöpfliche Reichtum der russischen Aristokratie und des jungen Moskauer Geldadels lockte die französischen Juweliere sehr an. Cartier entschloss sich 1904 dem vom Kaiserhaus bevorzugten Juwelier Fabergé vorerst mit gezielten Käufen und Bestellungen in Russland entgegenzutreten, die dann in Paris als eigene Produktion angeboten wurden. Darunter befanden sich sogar Gegenstände, die aus den Werkstätten des St. Petersburger Meisters selbst stammten. Bald produzierte Cartier eigene Steintierchen, Blumen und Email-Gegenstände à la Fabergé in Paris und verkaufte sie mit wachsendem Erfolg auch an Fabergés europäische Kundschaft. Als Cartier sich ab 1908 in der russischen Hauptstadt niederlassen wollte, wehrten sich die lokalen Künstler, darunter auch Fabergé. Sie versuchten die französische Ware beschlagnahmen zu lassen und die Vertreter der Firma des Landes zu verweisen. Allerdings ohne Erfolg. Bestimmte Mitglieder des russischen Kaiserhauses, darunter die gebürtige deutsche Großfürstin Maria Pavlovna (geb. Herzogin von Mecklenburg-Schwerin), bevorzugten den Schmuck des Pariser Meisters und nahmen ihn vor den einheimischen Juwelieren in Schutz. Der russische Zarenhof schuf in seiner Endphase die Grundlage für diesen künstlerischen Wettstreit, bei dem die Rivalen zu immer grösseren Leistungen angespornt wurden.
Als Kurator konnte für diese Ausstellung Dr. Géza von Habsburg, führender Spezialist auf dem Gebiet, gewonnen werden. Gemeinsam mit Dr. Johann Georg Prinz von Hohenzollern organisierte er schon die erste, nun bereits 17 Jahre zurückliegende Fabergé-Präsentation in der Kunsthalle. Im Gegensatz zu dieser lengendären und nur auf einen Künstler konzentrierte Schau widmet sich die völlig neu konzipierte Ausstellung nun der Kunst gleichrangiger Kontrahenten, zu denen auch andere berühmte Pariser Juweliere wie Boucheron, Chaumet, Fouquet, Lalique oder Vever sowie die russischen Konkurenten Bolin, Hahn, Köchli und Tillander zu rechnen sind. Gezeigt wird nicht nur die Pracht ihrer Meisterwerke, sondern auch die Personen, die einen solchen Überfluss erst ermöglichten: allen voran das Zarenhaus, verkörpert durch zahlreiche Ölbilder, Kostüme und Photographien. Außerdem werden Gemälde zeitgenössischer berühmter russischer Maler ausgestellt.
Kurator: Dr. Geza von Habsburg
Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog im Hirmer Verlag, München. Der Katalog ist für ca. Euro 35,- in der Kunsthalle erhältlich.
Eröffnung: 27. November 2003 um 19 h (für geladene Gäste)