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Institut Mathildenhöhe


Olbrichweg 13
64287 Darmstadt
Tel. 06151 - 13 2778
Fax 06151 - 133739
mathildenhoehe@darmstadt.de
www.mathildenhoehe.eu
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung/ previous exhibition

 

12.07. - 01.11. 2009

Nedko Solakov. Emotions

Das Institut Mathildenhöhe Darmstadt zeigt ab Sommer 2009 in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Bonn und dem Kunstmuseum St. Gallen die erste große Retrospektive des bulgarischen Gegenwartskünstlers Nedko Solakov. Solakovs weit gespanntes, ausuferndes und formal kaum zu bändigendes Werk ist inhaltlich ein einziger großer Angriff auf das Verlangen nach Perfektion, Endgültigkeit und Eindeutigkeit.

Ausgehend von einem Studium der Wandmalerei an der Kunstakademie in Sofia hat der 1957 geborene Bulgare in den letzten 25 Jahren ein ebenso humorvolles wie verspieltes, ebenso bissiges wie melancholisches Oeuvre entwickelt, das die Gültigkeit jedweden Repräsentationssystems grundsätzlich in Frage stellt. Spätestens seit seinen Beteiligungen an der Biennale von Venedig 2007 und der Documenta 12 gehört Solakov zu den zentralen Positionen der zeitgenössischen Kunst. Auf der Mathildenhöhe Darmstadt wird Nedko Solakov neben dem gesamten Ausstellungsgebäude auch das Wasserreservoir und das Museum Künstlerkolonie mit eigens für die Mathildenhöhe entwickelten Arbeiten bespielen.

Solakovs Anspruch zielt, quer durch die vielfältigen Ausformungen seines Werks, auf eine Enzyklopädie des Absurden und Abseitigen, auf eine Geschichte der Abweichungen, Differenzen, Peinlichkeiten und gescheiterten Utopien. Dabei erweist sich der Zusammenbruch des kommunistischen Systems Ende der 80er Jahre als prägende Erfahrung und gleichzeitig als Auftakt für die Suche nach einer neuen, eigenen Sprache, mit der die Komplexität und Fragilität der Wirklichkeit adäquat eingefangen werden könnte. >Top Secret" (1989/90), die Veröffentlichung von Aufzeichnungen, welche Solakovs Spitzeltätigkeit für den bulgarischen Geheimdienst belegen sollten (und naturgemäß bis heute nicht bewiesen wurden, weil der bulgarische Geheimdienst diese künstlerische Selbstanzeige weder bestätigen noch dementieren ließ), macht das gleichzeitig provokative und jegliche Sicherheit unterlaufende Verfahren des Künstlers auf schlagende Weise deutlich. Seine Zeichnungen, Texte, Videos, Fotografien, Performances, Installationen, Skulpturen und Wandarbeiten kratzen am Lack scheinbarer kollektiver Wahrheiten, hinterfragen die Bedingungen des Kunstsystems und Kunstmarktes (>A (not so) White Cube", 2001), reflektieren anhand öffentlich gemachter eigener Ängste das Scheitern als Metapher menschlicher Existenz (>Fear", 2002/3), und entdecken in den politischen Weltläufen die Paradoxie als herrschende Struktur (>Discussion (Property)", 2007). Solakovs Fähigkeit, all diese unterschiedlichen Themenfelder in Form von Geschichten zu erzählen, die eine präzise Balance zwischen poetisch-rhapsodischer Lust an der Narration und kontinuierlichen ironischen Brüchen halten, macht dieses Werk nicht nur völlig unverwechselbar, sondern auch in hohem Maße unterhaltsam und humorvoll.

 

it diesen programmatischen Worten gründeten Max Beckmann. Carlo Mierendorff, Ludwig Meidner und andere herausragende Künstler 1919 die Darmstädter Sezession. Das Symbol für ihre kämpferische Gesinnung war von Anfang an die Figur des Bogenschützens, der bis heute das Kennzeichen der Darmstädter Sezession ist. Die derzeit 110 Mitglieder, die weit verstreut in ganz Deutschland leben, präsentieren sich in ihrer aktuellen Ausstellung ganz bewusst als Künstlervereinigung im Sinne jener der Physik entlehnten kritischen Menge, bei der genügend radioaktive Masse zur Kettenreaktion führt. Hier wird die Reaktion als ebenso interessanter wie qualitätvoller Ausdruck der vielfältigen künstlerischen Ausdrucksformen der Sezessionisten betrachtet und ausgewiesen. Das Spektrum der Schau reicht von abstrakter und gegenständlicher Malerei und Bildhauerei bis hin zu Fotografie und installativer Kunst.
Als Fortführung des Ganzen präsentieren sich die Bewerber um den Preis des Jahres 2009 der Darmstädter Sezession für junge Künstler.

 

 

 

Museum Künstlerkolonie Darmstadt
Darmstädter Jugendstil 1899 bis 1914

Die ständige Sammlungspräsentation
im Museum Künstlerkolonie

Die ständige Sammlung zum Darmstädter Jugendstil im 1901 erbauten Ernst-Ludwig-Haus dokumentiert die Geschichte und das Wirken der Darmstädter Künstlerkolonie (1899 bis 1914) und gibt einen Überblick über das umfassende kreative Schaffen und die avantgardistischen Leistungen ihrer Mitglieder.

Die Präsentation im ehemaligen Ateliergebäude der Künstlerkolonie vereint Malerei, Skulptur, Architekturmodelle, Grafik, Buchkunst, Möbel, Textilien, Porzellan, Schmuck und Goldschmiedearbeiten des Darmstädter Jugendstils und zeigt die Mitglieder der Künstlerkolonie als stilprägende Universalkünstler ihrer Zeit. Gezeigt werden Meisterwerke von so namhaften Künstlern wie Peter Behrens, Hans Christiansen, Bernhard Hoetger oder Joseph Maria Olbrich. Mit räumlichen Gesamtensembles wie dem Wertheim-Speisezimmer von Behrens wird die Idee des Gesamtkunstwerks als Ideal der Jugendstilbewegung in der Sammlungspräsentation erlebbar gemacht.

Das von Joseph Maria Olbrich errichtete Ernst-Ludwig-Haus mit seiner beeindruckenden Südfassade, flankiert von zwei gewaltigen Monumentalfiguren des Bildhauers Ludwig kann selbst als wahres Jugendstiljuwel bezeichnet werden. Im ehemaligen Ateliergebäude manifestierte Olbrich seine symbolische Absicht einen >Tempel der Arbeit" zu schaffen, in dem das Wirken der Künstler sich in Form eines >Gottesdienstes" hoch über den Niederungen des Alltags vollziehen sollte.

Neben der ständigen Ausstellung bieten die Bildhauerateliers des Museums zusätzlichen Platz für kulturhistorische Präsentationen und Sonderausstellungen zu aktuellen Designpositionen.

 

 

 

 

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