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Karl Ernst Osthaus-MuseumHochstraße 73
58042 Hagen
Tel. 02331 - 207 3138, Fax 02331 - 207 402
Di - So 11 - 18 Uhr, Do 11 - 20 Uhr
keom@hagen.de
www.keom.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
11.09. - 13.11. 2005
East Art Museum
Eine Ausstellung der East Art Map
Eine (Re)Konstruktion der Geschichte zeitgenössischer Kunst (1945 1985) in Osteuropa mit Werken von Marina Abramovic´ - Apt Art Alexander Arefiev Jerzy Beres´ - Valery Cherkasow - Mikhail Chernyshev Christo & Jeanne-Claude - Collective Actions - Conceptional Seminar Braco Dimitrijevic´ Miklos Erdély Stano Filko Gorgona Tomislav Gotovac Jon Grigorescu Fransiscco Infante Olga Jevric´ Ilya Kabakov Lajos Kassák - Julije Knifer Milan Knizak Jirí Kolár Julius Koller Vitaly Komar Jirí Kovanda Ivan Kozaric´ Natalia Lach-Lachovic Kasimir Malevich aus Belgrad Karel Malich Mangelos Alexander Melamid Boris Mikhailov Paul Neagu - Group OHO Roman Opalka Nesa Paripovic´ Vladan Radovanovic´ Evgeny Ruhkin Leonid Seika Zdenek S¦kora Balint Szombathy - The Nest Rasa Todosijevic´ Ladislaw Zák
Zur Eröffnung der Ausstellung am Samstag, den 10. September 2005 um 18 Uhr sind Sie und Ihre Begleitung herzlich eingeladen.
Zur Eröffnung sprechen: Dr. Michael Fehr, Direktor, Karl Ernst Osthaus-Museum Katrin Klingan, Künstlerische Leiterin relations, Berlin Vitaly Komar, Künstler, New York
East Art Map East Art Museum
Ziel der von der slowenischen Künstlergruppe IRWIN initiierten EAST ART MAP ist, die zeitgenössische Kunst des gesamten osteuropäischen Raums im Zusammenhang darzustellen. Die Grundlagen für die EAST ART MAP wurde zwischen 2001 und 2003 von zahlreichen osteuropäischen Kunstkritikern und Kunsthistorikern erarbeitet und von der Zeitschrift NEW MOMENT publiziert. Das EAST ART MUSEUM stellt eine Auswahl aus den in der East ART Map dokumentieren Kunstwerken dar und präsentiert sie zum ersten Mal in einem Zusammenhang. Dabei wird diese Auswahl als Auswahl aus einem größeren Zusammenhang kenntlich gemacht und so auf das Auswählen als eine Grundbedingung für die Konstruktion von historischen Zusammenhängen hingewiesen. In den zweiundzwanzig ehemals sozialistischen Ländern Ost- und Südosteuropas hat sich bis heute kein außerhalb der jeweiligen Landesgrenzen akzeptiertes Bezugssystem etablieren können, das kunstgeschichtlich bedeutsame Ereignisse, Kunstwerke und Künstler dieser Region in einem Zusammenhang wahrnehmen ließe. Stattdessen begegnen wir ganz unterschiedlichen Geschichtskonstruktionen und kunsthistorischen Systemen, die meistens nicht über die nationalen Grenzen hinausgehen, häufig lokale Bedingungen und Ansprüche zu generalisieren versuchen und nicht selten neben den jeweils offiziellen Kunstgeschichten eine Reihe von Geschichten und Legenden über Kunst und Künstler transportieren, die die offizielle Kunstszene ablehnten. So sind insbesondere für die Länder, in denen die Ausübung künstlerischer Berufe aus politischen Gründen beschränkt war oder sie vom Staat kontrolliert wurde, neben den allfälligen ökonomischen Problemen weitere spezielle Faktoren zu verzeichnen, die die Kunstproduktion der Jahre zwischen 1945 bis 1990 bestimmten und sie für uns heute so unübersichtlich machen. In diesem Zusammenhang ist auch fest zu halten, dass viele Künstler, die aus den Ländern hinter dem Eisernen Vorhang stammen, ihre Heimat schon in den 50er und 60er Jahren oder so frühzeitig wie für sie individuell möglich verließen und als Emigranten in der westlichen Kunstwelt Karriere machten. Gerade auch dann, wenn diese Künstler sich jetzt auf ihre Wurzeln besinnen, stellt sich für eine EAST ART MAP das Problem, ob sie zur East Art hinzugerechnet werden können oder nicht. Dies trifft, allerdings mit einem gänzlichen anderen Akzent, auch auf die Gruppe der Künstlerinnen und Künstler zu, die in welcher Form und aus welchen Gründen auch immer mit den jeweiligen Regimes in ihren Ländern kooperiert haben oder von ihnen aufgrund ihres Ansehens geduldet wurden: Sollen sie die East Art Map ein- oder von ihr ausgeschlossen werden? Und wer trifft entsprechende Entscheidungen, und wer kann sie verantworten? In den zahlreichen Ausstellungen, die in den letzten Jahrzehnten zur Osteuropäischen Kunst veranstaltet wurden, werden diese Fragen meistens pragmatisch oder mit dem Hinweis umgangen, dass man nur eine (temporäre) Ausstellung veranstalte und bei einer anderen die Künstlerliste anders zusammengesetzt sein könne. Demgegenüber stellt der Vorschlag, die EAST ART MAP zur Grundlage für ein EAST ART MUSEUM zu machen, den Versuch dar, diese Fragestellung offensiv anzugehen. Denn mit der Überlegung, ein Museum zu gründen, stellt sich sofort die Frage, wie seine Sammlungen beschaffen sein sollen und wie und von wem entsprechende Entscheidungen getroffen werden. Dies gilt auch für den Vorschlag, das zunächst EAST ART MUSEUM in Form einer (temporären) Ausstellung zu skizzieren. Weitere Informationen zum Projekt EAST ART MAP finden Sie im Internet unter www.eastartmap.org
East Art Map Ein Projekt von IRWIN und New Moment In Zusammenarbeit mit folgenden Redakteuren: Inke Arns, Vladimir Beskid, Iara Bubnova, Calin Dan, Ekaterina Degot, Branko Dimitrijevic´, Marina Grzinic´, Sirje Helme, Marina Koldobskaya, Suzana Milevska, Viktor Misiano, Edi Muka, Ana Peraica, Piotr Piotrowski, Branka Stipancic´, János Sugár, Jiri Sevcik, Misko Suvakovic´, Igor Zabel, Nermina Zildo Im Zusammenhang mit der Ausstellung EAST ART MUSEUM erscheint im Oktober das englischsprachige Buch EAST ART MAP mit Beiträgen der 24 Kunstkritikerinnen und Kunstkritiker, die die Werke für die East Art Map ausgewählt haben, sowie 17 Aufsätzen weiterer Autoren, die sich mit der Kunstszene in Osteuropa und ihrem Verhältnis zum Westen beschäftigen: East Art Map Contemporary Art and Eastern Europe A reconstruction of the missing history of contemporary art, art networks, and art conditions in Eastern Europe from the East European perspective herausgegeben von IRWIN 500 Seiten mit zahlreichen Abbildungen in Farbe Erscheint im November 2005 bei Afterall Books, London, und MIT-Press, Boston
Vom 13. bis 16. Oktober 2005 findet in der
SCHAUBÜHNE LINDENFELS, Leipzig, das Symposium
Mind the Map! History Is Not Given
statt, das den Stand der wissenschaftlichen Beschäftigung mit der Kunstszene reflektieren wird. Dieses Symposium wird von Prof. Dr. Marina Grzinic´ (Wien/Ljubljana) in Verbindung mit Prof. Dr. Günther Heeg, und Dr. Veronika Darian vom Institute für Theaterwissenschaften an der Universität Leipzig organisiert. Mitwirkende sind unter anderen: Prof. Dr. Beatrice von Bismarck (Leipzig), Prof. Dr. Grzegorz Dziamski (Poznan´), Prof. Dr. Ekaterina Degot (St. Petersburg), Dr. Michael Fehr (Bonn/Hagen), Prof. Dr. Werner Fenz (Graz), Prof. Dr. Misko Suvakovic´ (Belgrade) Für weitere Information siehe www.mindthemap.net
Sponsoren: European Union's Culture 2000 programme; Slovenian Ministry of Culture; Kulturstiftung des Bundes; relations Berlin; Karl Ernst Osthaus-Museum der Stadt Hagen
Karl Ernst Osthaus-Preis der Stadt Hagen 2006
dotiert von der SPARKASSE HAGEN
Bekanntgabe des Preistraegers am 22. September 2006
Der Karl Ernst Osthaus-Preis der Stadt Hagen - dotiert von der SPARKASSE HAGEN
Der Karl Ernst Osthaus-Preis wurde in Erinnerung an den Hagener Museumsdirektor, Kunstvermittler und Begruender der Folkwang-Idee Karl Ernst Osthaus, von der Stadt Hagen 1946 gestiftet. Nachdem der Preis 5 Jahre ausgesetzt wurde, erklaerte die SPARKASSE HAGEN im Jahr 2000 ihre Absicht, das Preisgeld fuer den Karl Ernst Osthaus-Preis in Hoehe von 25.000 Euro in den Jahren 2001 bis 2011 zu finanzieren. Diese Zusage ermoeglichte eine hoeher dotierte Neu-Ausschreibung des Karl Ernst Osthaus-Preises, der seit 2001 alle 2 Jahre international als Karl Ernst Osthaus-Preis - Kulturpreis der Stadt Hagen, dotiert von der SPARKASSE HAGEN - ausgeschrieben wird.
Der Preis wird durch eine Fachjury fuer den besten Entwurf einer Ausstellung in der grossen Halle des Karl Ernst Osthaus Museums vergeben. Bewerber und Bewerberinnen sollen das 35. Lebensjahr erreicht haben und mindestens eine Ausstellung eigener Werke in einer oeffentlich gefoerderten Institution (Museum, Kunsthalle, Kunstverein etc.) nachweisen koennen. Mit der Annahme des Preises verpflichtet sich der Preistraeger oder die Preistraegerin zur Realisierung des Entwurfs der Ausstellung im Karl Ernst Osthaus Museum. Diese Ausstellung findet in Zusammenarbeit mit der Museumsleitung spaetestens ein Jahr nach der Preisvergabe statt und soll aus dem Preisgeld finanziert werden. Das Preisgeld betraegt 25.000 EURO. Entwurf und Ausstellung werden in einem Katalog dokumentiert.
Ausschreibung
Im April 2005 wurde der Karl Ernst Osthaus-Preis international ausgeschrieben. Einsendeschluss fuer die Bewerbungen war der 29. August. Knapp 500 Kuenstlerinnen und Kuenstler forderten die Bewerbungsunterlagen an.
Der Vorschlag fuer den Karl Ernst Osthaus-Preis musste in einem Modell der Halle des Karl Ernst Osthaus Museums dargestellt werden, das allen BewerberInnen zugeschickt wurde. Es wurden ausschliesslich solche Einreichungen fuer die Jurierung akzeptiert, die diese Bedingung erfuellten. Ergaenzungen durch erlaeuterndes Bild- und Textmaterial konnten hinzugefuegt werden.
Jurierung
Am Montag, den 12. September 2005 trat die Jury in folgender Besetzung zusammen:
Anne Bluemel - Galeristin, Zuerich
Annekathrin Grehling, Stadtkaemmerin - in Vertretung des Kulturdezernenten der Stadt Hagen
Dr. Heinz Liesbrock, Direktor, Museum Quadrat Bottrop
Miran Mohar - Kuenstler, Ljubljana
Marianne Pitzen - Kuenstlerin und Direktorin des Frauenmuseums Bonn
Geschaeftsfuehrung: Dr. Michael Fehr, Direktor - Karl Ernst Osthaus Museum
166 Entwuerfe von 170 Kuenstlerinnen und Kuenstlern waren zu bewerten, 30 Einsendungen kamen aus dem Ausland (Belgien, Frankreich, Grossbritannien, Israel, Italien, Norwegen, OEsterreich, Spanien, Suedafrika, USA). Aus den Einsendungen wurde in einem 6stuendigen Jurierungsprozess in drei Durchgaengen der Preistraeger ermittelt.
SPARKASSE HAGEN
Klaus Hacker, der Vorstandsvorsitzende der SPARKASSE HAGEN, betonte noch einmal die Zielsetzung des Karl Ernst Osthaus-Preises und begruendete so das Engagement seines Hauses fuer das Kultursponsoring: die Stadt Hagen soll als Ort lebendiger Kultur- und Kunstgeschichte gestaerkt und verstaerkt wahrgenommen werden. Der hochdotierte Karl Ernst Osthaus-Preis, der weltweit ausgeschrieben wird, traegt seit Jahren ebenso dazu bei wie das kuenftige Emil-Schumacher-Museum, das nebenan realisiert wird.
Klaus Hacker zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt der vorgestellten Ideen und Entwuerfe und von der Tatsche, dass, obwohl die Aufgabe beim Karl Ernst Osthaus-Preis immer die gleiche sei - naemlich einen Entwurf fuer die und unter Einbeziehung der grossen Halle vorzulegen - es trotzdem immer Vorschlaege gibt, die so oder aehnlich noch nicht vorgelegen haben.
Die spezifische Konzeption des Preises, der ein Kunstwerk kuert, das fuer das Karl Ernst Osthaus Museum entsteht und vor Ort realisiert werden wird, habe bereits bei den ersten beiden Preisvergaben fuer eine beeindruckende Umsetzung gesorgt. Klaus Hacker zeigte sich angetan von dem Entwurf und dankte der Jury fuer ihr Engagement. Er freue sich auf die Ausstellungseroeffnung im Januar - auch weil man vermutlich erst dann die Wirkung des Objektes richtig erfassen koenne.
PREISTRAEGER
Preistraeger
Mehrheitlich entschied sich die Jury, den Karl Ernst Osthaus-Preis 2006 dem Kuenstler CARSTEN GLIESE aus Koeln zuzuerkennen.
Begruendung der Jury
Der Entwurf ueberzeugte die Jury durch ihren konsequenten Raumbezug und ihren klaren konzeptionellen Aufbau.
Der Entwurf sieht einen Bildteppich fuer die grosse Halle des Karl Ernst Osthaus Museums vor, der die gesamte Bodenflaeche bedeckt. Das Motiv des Teppichs uebernimmt Gestaltungselemente eines klassischen Teppichs: Borduere, Fond, Bildzentrum, Farbgestaltung. Auch stilisierte architektonische Darstellungen, wie z.B. von Grundrissen sakraler Bauten, gehoeren zu den Merkmalen traditioneller Teppiche. Anders aber als jene ornamental durchgestalteten Motive, ist hier das Bildmotiv eine Montage aus computerbearbeiteten Fotografien der Halle auf der Grundlage freigestellter Ansichten der Architektur, in wechselnden Groessenverhaeltnissen und Perspektiven. Mittelpunkt ist eine Darstellung der Halle aus der Vogelperspektive; die Waende des Raumes sind wie bei einem Bastelbogen nach aussen geklappt. Ihre Ausrichtung im Raum entspricht der architektonischen Situation. Dieses Zentrum wird von einer verschachtelten Konstellation weiterer Bildfragmente des Raumes umschlossen. Obwohl die Mo
ntage dieser Fragmente der architektonischen Gegebenheit der Ausstellungshalle folgt - der Boden folgerichtig an die zugehoerige Wand und diese an eine entsprechende Nachbarwand stoesst etc. -, ergibt sich keine homogene Perspektive, keine verbindliche Raumdarstellung. Dennoch verbleibt eine "Restmodellhaftigkeit", eine gewisse Rueckbezueglichkeit zum Raum.
Die Architektur des Karl Ernst Osthaus Museums erlaubt dem Besucher einen vielfaeltigen Blick auf den mit dem Bildteppich ausgelegten Boden der Halle. Waehrend er auf der Erdgeschossebene mitten in der Arbeit steht, ergeben sich bei einem weiteren Rundgang ueber die Treppen in die oberen Galerien staendig wechselnde Ansichten.
Carsten Gliese
1965 in Krefeld geboren
1988 Studium der freien Kunst an der Kunstakademie Muenster
1995 Akademiebrief, Meisterschueler
1998 Kulturfoerderstipendium der Westfaelischen Wirtschaft
2000 Ordo-Preis fuer Rauminstallation
2001 Kunstpreis Muensterland, Foerderpreis
seit 2002 Gastdozentur, Kunstakademie Muenster
2003 Foerderpreis der Stiftung Kunst und Kultur der Stadt Magdeburg
Ausstellungen in Muenster, Recklinghausen, Ahlen, Stuttgart, Bochum, Wuppertal, Magdeburg, Coesfeld, Heidelberg; Polen, Belgien
Carsten Gliese lebt und arbeitet in Koeln : www.carstengliese.de
Ausstellung des realisierten Entwurfes 2006
Die Ausstellung des realisierten Entwurfes von Carsten Gliese wird vom 22. Januar bis Ende Maerz 2006 im Karl Ernst Osthaus Museum zu sehen sein.