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Karl Ernst Osthaus-Museum

Hochstraße 73
58042 Hagen
Tel. 02331 - 207 31 38 Fax 02331 - 207 31 31
Di - So 11 - 18 Uhr, Do 11 - 20 Uhr, Mo geschlossen
keom@platon.ha.eunet.de
www.keom.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

26.09. - 13.10.2002


Prix de Rome 2002

Fotografie / Film & Video

 

Fotografie:

Elspeth Diederix
Curry Janssen
Thomas Manneke
Carla van de Puttelaar

Film / Video:

Igor Sevcuk
Jasper van den Brink
Saskia Olde Wolbers
Diana Ramackers

Mit dem Prix de Rome 2002: Fotografie / Film & Video präsentieren das medien-kunst-netz dortmund und die Rijksakademie van beeldende kunsten, Amsterdam, vom 3. November 2002 bis 12. Januar 2003 im Museum am Ostwall Dortmund die Werke der acht PreisträgerInrien der wichtigsten niederländischen Auszeichnung für junge Kunst. Der Name des 1817 gegründeten "Prix de Rome" rührt daher, dass die Preisträgerlnnen früher ein Stipendium in Rom erhielten. Heute bestehen Nominierung und Preis neben dem Preisgeld in der Bereitstellung von Produktionsmitteln. Der "Prix de Rome", der in diesem Jahr in den Kategorien "Fotografie / Film & Video" ausgelobt wurde, wird mit der Präsentation in Dortmund erstmals aufgerhalb der Niederlande gezeigt. Die internationale Bedeutung des "Prix de Rome" spiegelt sich nicht zuletzt in der Besetzung der Jury wider: Im Bereich Fotografie sind dies rieben Paul Kooiker und Daniülle Kwaaitaal auchjeanHubert Martin, Thomas Struth und Oliviero Toscani. Im Bereich Video diskutierten Mark Nash, Peter Bogers, Madelon Hooykaas, Mani Kaul und Geert Mul um die Platzierungen der KünstIerInnen. Beide Jurys tagten unter dem Vorsitz von Janwillem Schrofer, Präsident der Rijksakademie van beeldende kunsten, Amsterdam.

Elspeth Diederix ist ständig unterwegs. Während ihrer langen Reisen findet sie skurrile Settings aus Abfall, widmet sich dem Randständigen, Nebensächlichen, "Unschönen". Neben den "lebendigen Leblosigkeiten", die sie als vorgefundene Kompositionen aus verschiedenen, oft verfremdenden Perspektiven heraus beleuchtet, arrangiert sie surreale Situationen, in denen der Mensch in eine Objektwelt verpflanzt wird, welche die Poetik seiner Neurosen offenbart.

Cuny Janssens an Thomas Struth und Rineke Dijkstra geschulten Kinderbilder sind getragen vom Engagement der Fotografin hinter der Kamera. Sie öffnet den Blick der Kinder hin zu einer sehr eigenwilligen Aussage der abgelichteten Persönlichkeiten. Die Kinderblicke zeugen von einer Ernsthaftigkeit, die der bevorzugten Verniedlichung seitens der Erwachsenenwelt diametral gegenübersteht.

"Meine Fotografie registriert eher, als dass sie etwas erschafft", beschreibt Thomas Manneke seine Arbeitsweise. Im Rahmen spontaner Aktionen beziehen die Fotografierten in einem mehr oder weniger erkennbaren Umfeld Stellung. Dabei wird keine typologische, fiktionalisierte Reihung produziert. Vielmehr changiert jeweils die Perspektive, die Nähe der Porträtier ten zum Objektiv.

Betrachtet man die Aktfotografien von Caria van de Puttelaar, so sieht man sich unwillkürlich mit der Frage nach dem voyeuristischen Blick konfrontiert. Van de Puttelaar porträtiert Frauen bei der Masturbation. Im Unterschied zur Pornografie verdeutlichen die Bilder auf formaler Ebene eine Spaltung zwischen der Verschlossenheit der Porträtierten und dem Blick des Betrachters.

Igor Sevcuk aus Bosnien durchkreuzt die Fragen nach der Konstruktiorl von Identität - bezogen auf seine eigene Herkunft: Sevcuk, der ursprünglich aus der Ukraine stammt, kehrte für seinen neuen Film nach Bosnien zurück um seine Familie zu dokumentieren. "Mein Film handelt von Sprache", sagt der Künstler und verweist auf einen wesentlichen Moment der Identitätsstiftung.

Mit seiner Videoinstallation lotet Jasper van den Brink die technischen Verfahren der Meteorologie als Mittel für sein künstlerisches Tun aus. Sein Anliegen ist es, neue Perspektiven auf die uns vermeintlich so bekannte und vertraute Welt zu geben. Die hier gezeigte Installation verknüpft den scheinbar all erfassenden Blick der Vogelperspektive mit der Intimität des Selbstportraits.

Saskia Olde Wolbers surrealistisch anmutenden Videos basieren auf tragische Begebenheiten, die man tagtäglich der Presse entnehmen kann: zum Beispiel die Geschichte eines Mannes, der seiner Familie 18 Jahre lang vorspielte, er sei Arzt in einer Klinik. Als der Schwindel aufflog, brachte er die gesamte Familie um. Die Künstlerin widmet sich in ihrem Video den vermeintlich unwichtigen Details dieser Geschichte...

Einen formalästhetischen Einsatz neuer bildgebender Verfahren bevorzugt Diana Ramaekers in ihren Arbeiten. Mittels Dia- und Videoprojektionen formuliert sie eigene, von Farbe und Form dominierte Räume in einer von ihr vorgegebenen Ausstellungsarchitektur. Durch subtile Betonungen und das reale Setzen von Lichtern entsteht ein konstruktives Ineinander farbiger Leuchtflächen, die im Zusammenspiel fiktive Räume im Raum bilden.



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