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Kunstforum Ostdeutsche Galerie
Dr.-Johann-Maier-Str. 5
93049 Regensburg
Tel. 0941 - 297140, Fax 2971433
Di - So 10 - 17 Uhr, Do bis 20 Uhr
www.kunstforum.net
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
24.09.2000, 11 Uhr
Lovis-Corinth-Preis 2000an Mechtild Frisch und Roland Schefferski (Förderpreis)
Begrüßung:
Dr. Axel Feuß, wissenschaftl. Direktor des Museums Ostdeutsche Galerie
Dr. Hanna Nogossek, Direktorin der KünstlergildeÜberreichung der Preise:
Dr. Matthias Buth, Ministerialrat beim Beautragten der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der MedienLaudationes:
Dr. Perdita von Kraft, Cottbus
Dr. Michael Haerdter, BerlinDer Preis wird dotiert vom Beauftragten der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien.
Regensburger Streichquartett: Daniel Bara, 1. Violine, Tilmann Kay, 2. Violine, Reinhard Gecke, Viola, Gerlind Meißner, Violoncello
Oskar Sigmund * 1919 Karisbad
Streichquartett über B-A-C-H (1976)
1. Satz.- Allegro ma non tanto
Streichquartett über B-A-C-H (1976)
2. Satz: Adagio
Streichquartett über B-A-C-H (1976)
3. Satz.- Scherzo. Allegro possibile
Am Sonntag, dem 24. September 2000, um 11 Uhr, findet die feierliche Überreichung des Lovis-Corinth-Preises 2000 an Mechtild Frisch (Hauptpreisträgerin) und Rolaird Schefferski (Förderpreis) statt. Anschließend wird die Ausstellung "Mechtild Frisch" eröffnet. Eine Ausstellung mit Installationen von Roland Schefferski wurde bereits im August gezeigt.
Die 1943 in Karlsbad, Tschechoslowakei geborene Mechtild Frisch studierte an der Hochschule für Bildende Künste in Frankfurt/Main, bei Arnold Bode in Kassel und bei Rudolf Hausner und Renato Guttuso an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Seit 1994 ist sie P.rofessorin für Malerei an der Kunstakadenüe Münster. Mechtild Frisch lebt und arbeitet in Köln. Mechtild ' Frischs fragile Objekte aus Karton bewegen sich im Grenzber'ei.ch zwischen Malerei uiid*Plastik. Nüt'der Veigäbe des Lovis-Corinth-Preis'es an Mechtild Fris'ch wird eine,Künstler . in g'eehrt, die rnit großer K'onsequenz ihren künstlerischen Ansatz,die Auseiinahdersetzung 'nüt der optischen Wahmehmüng weiterentwickelt hat. Ihre ',Mal.st,ücke" ehtstehen durch die Perforierung der Körper bis an d,ie Grenzen der Destruktion. Der Narne "Malstücle' weist auf Frischs Verständnis von Malerei als plastischen Eingriff hin. Die Spuren des Entstehungsprozesses bleiben auch am fertigen Objekt sichtbar und verleihen ihm sowohl einen optischen als auch seinen starken haptischen Reiz. Die Wirkung der"Malstücke" wird bestimmt durch das Zusammenspiel von Farbe, Volumen, Raum und der jeweiligen Lichtsituation. In der Ausstellung werden"Malstücke" als großformatige Wandstücke und als frei im Raum stehende Objekte zu sehen sein.
Roland Schefferski beschäftigt sich in seinen Objekten und Installationen mit den"historischen Überresten", mit benutzten Gebrauchsgegenständen des Alltags, die durch die Spuren ihrer Benutzung Erinnerungen wachrufen und Assoziationen an die jüngere (Alltags-) geschichte auslösen. Der 1956 in einer deutsch-polnischen Familie in Kattowitz/Polen geborene Roland Schefferski erhielt seine künstlerische Ausbildung an der Hochschule für bildende Künste in Breslau. 1984 verließ er Polen und lebt seitdem als freischaffender Künstler in Berlin. Der Alltag und die historischen Befindlichkeiten in Polen und Deutschland ist für ihn ein wichtiges Thema. Seine, wirkungsstarken Installationen, die auf persönlicher Erinnerung und Emotionen beruhen, sprechen die Gefühle der Betrachter an und animieren zur gedanklichen Auseinandersetzung. Auch die Installation,die im Kunstforum Ostdeutsche Galerie zu sehen war, befasste sich mit Polen und Deutschland, den beiden Heimaten des Künstlers. Roland Schefferski erfüllt die Vergaberichtlinien des Lovis Corinth-Preises in besonderem Maße. Sein Werk zeichnet sich durch hohe künstlerische Qualität aus. Zudem übt es exemplarisch den Brückenschlag zwischen Polen und Deutschland, zwischen zwei Kulturen, die auf vielfältige Weise sowohl tragisch wie zukunftsweisend miteinander verbunden sind.
Lovis Corinth, Georg Dehio, Andreas Gryphius, Nikolaus Lenau und Johann Wenzel Stamitz sind große Maler, Wissenschaftler, Dichter und Komponisten aus historischen Regionen Ostmitteleuropas, die einst mit der deutschen Kultur verbunden waren. Diese Persönlichkeiten sind die Namensträger der seit vielen Jahren von der Künstlergilde vergebenen Kulturpreise, die von der Bundesregierung dotiert sind. Die Preise sollen politisch nichts beweisen, sondern einladen zu einer authentischen Wahrnehmung von Kunst. Den Lovis-Corinth-Preis erhielten unter anderem Bernard Schultze (1986), Otto Herbert Hajek (1987), Markus Lüpertz (1990), Sigmar Polke (1993) und Katharina Sieverding (1996). Mechtild Frisch wurde bereits 1993 nüt dem Förderpreis des Lovis-Corinth-Preises ausgezeichnet.