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Kunstforum Ostdeutsche Galerie
Dr.-Johann-Maier-Str. 5
93049 Regensburg
Tel. 0941 - 297140, Fax 2971433
Di - So 10 - 17 Uhr, Do bis 20 Uhr
www.kunstforum.net
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
21.2. - 4.4.1999
Ré Soupault1901-1996
Tunesien
Photographien 1936 bis 1942
Ré Soupault, als Erna Niemeyer in Bublitz bei Kolberg 1901 geboren, zählt zu den ungewöhnlichen Frauen in diesem Jahrhundert. Sie studierte zwischen 1921 und 1925 am Bauhaus in Weimar, u.a. bei Johannes Itten (Vorkurs), Oskar Schlemmer, Wassili Kandinsky und Paul Klee.
Von 1923 an arbeitete sie zudem mit Viking Eggeling an einer neuen Art von Film, die er "Sinfonie Diagonal" nannte (Ré Soupault bezeichnete dieses Experiment als "optische Musik"). Sie lebte bis 1929 in Berlin, war als freie Mitarbeiterin beim Scherl-Verlag tätig und kurze Zeit mit dem Dadaisten und Filmemacher Hans Richter verheiratet. Anschließend zog sie nach Paris, arbeitete zunächst weiter für den Scherl-Verlag, eröffnete dann das Sportmode-Studio "Ré Sport". 1933 lernte sie Philippe Soupault kennen, der 1919 die Dada- und Surrealismus-Bewegung in Paris mitinitiierte. Sie begleitete ihn auf zahlreichen Reportage-Reisen auf den amerikanischen Kontinent, nach Skandinavien, Spanien und dokumentierte diese Reisen photographisch; 1934 hatte sie in Paris begonnen zu photographieren. Von 1938 bis 1942 lebte sie in Tunesien, wo Philippe Soupault "Radio Tunis" aufbaute. Nach ihrer Rückkehr vom amerikanischen Kontinent nach Europa 1946 war sie als Autorin (Kinderbücher, Essays) und bald namhafte Übersetzerin von Lautreamont, Romain Rolland, André Breton und Philippe Soupault tätig, photographierte jedoch nicht mehr. Sie starb 1996 in Versailles.
In einer Auswahl von ca. 95 Arbeiten, die zwischen 1936 und 1942 in Tunesien entstanden, soll Ré Soupault hier vorgestellt werden; dabei auch jene einzigartigen Photographien aus dem "Quartier réservé" in Tunis, jenem heute noch existierenden Viertel, in dem verstoßene und verwaiste Frauen sich selbst überlassen bleiben.
Publikationen zur Ausstellung
Ré Soupault. Eine Frau allein gehört allen. Fotos aus dem "Quartier réservé" in Tunis. Heidelberg 1988
Ré Soupault. Paris 1934- 1938. Heidelberg 1994
Ré Soupault. Tunesien 1936- 1940. Heidelberg 1996Begleitend zur Austellung
Video-Filme über Ré Soupault von Ulrike Becker und Frédéric Mitterand
Eröffnung am 21.2.1999, 11 Uhr
Begrüßung: Dr. Axel Feuß, Dr. Ingrid Stilijanov-Nedo
Einführung: Manfred Metzner, Verlag Das Wunderhorn, Heidelberg
Sonntag, 21.3.1999, 11 Uhr
Literarische Matinée
der deutsch-französischen Gesellschaft
11.4. - 16.5.99
Winfried Tonner und die Künstlertradition der Familie RollerAusstellung des Adalbert-Stifter-Vereins, München
April 1999
Kunstwerk des Monats: Wenzel Hablik, Dom-lnneres,1921
Das Gemälde "Dom-lnneres" von Wenzel Hablik ist eines der bedeutendsten Werke der um 1920 im Kreis der "Gläsernen Kette" entstandenen utopischen Architekturentwürfe. Ausstellung und Beiheft stellen die Herkunft und Entwicklung kristalliner Architekturphantasien aus der Geistesgeschichte vor 1800 bis in die jüngste Gegenwart sowie die Entwicklung solcher Utopien im Werk Wenzel Habliks dar. Ein Abend mit expressionistischer Lyrik und Musik sowie die Präsentation einer zu Habliks Gemälde geschaffenen Dia-Überblend-Show der Regensburger Künstlerin Angela Barghahn begleiten die Ausstellung.
30.5. - 11.7.99
Lovis-Corinth-Preis '99 der Künstlergilde Esslingen
Juni
Kunstwerk des Monats: Anton von Werner, Der erste Hofball, 1897
Der bedeutendste preußische Historienmaler schildert die Begrüßung einer jungen Dame durch den greisen Kaiser Wilhelm I. inmitten der Hofgesellschaft. Ausstellung und Beiheft werden auch das Frauenbild der wilhelminischen Zeit beleuchten.
25.7. - 9.10.99
Theo von Brockhusen1882-1919
Ein Maler zwischen Impressionismus und Expressionismus
Als Zeitgenosse von Corinth, Liebermann, Slevogt und der Künstlergruppe "Die Brücke" war Brockhusen zwischen 1906 und 1913 Mitglied der Berliner Secession. Ausgebildet an der Königsberger Akademie war er durch seinen Lehrer Ludwig Dettmann mit der Pleinairmalerei in Berührung gekommen, 1904 ging er nach Berlin. Die Gasthäuser und Biergärten der märkischen Landschaft, blühende Wiesen und Bäume, Dorfstraßen, die Seen und die Havel wurden zu seinen beliebtesten Motiven, die er unter dem Eindruck der Werke von Liebermann vor 1909 in impressionistischer Pleinairmalerei und bis zu seinem Tod unter dem Einfluß der Werke von van Gogh in expressionistischer Malweise, zuletzt rnit zeichnerischen Elementen und starker Farbigkeit, festhielt. In dieser ersten Retrospektive werden ca. 50 Gemälde sowie Zeichnungen und Graphik ausgestellt.
24.10. - 20.11.1999
Jahresausstellung der Künstlergilde Esslingen
5.12.99 - 19.1.2000
Pro Lidice 1967-1997. 52 Künstler aus Deutschland1967 hatte der Galerist und Ausstellungsmacher René Block Künstler der westdeutschen Avantgarde gebeten, Arbeiten für ein geplantes Museum in Lidice zu stiften, die an das von den Nazis angerichtete Massaker in dem tschechischen Ort erinnern sollten. Die seinerzeit in Prag gezeigte Ausstellung wurde mit dem Einmarsch der russischen Truppen vorzeitig geschlossen, magaziniert und 1996 im Lager eines kleinen Schlosses bei Prag wiedergefunden. René Block bat erneut führende deutsche Künstlerinnen und Künstler um Arbeiten für ein in Lidice zu errichtendes Museum. Die so entstandene Ausstellung zeigt u.a. Arbeiten von Beuys, Graubner, Vostell aus der ersten, von Trockel, Sieverding, Droese und anderen aus der zweiten Kampagne. "Pro Lidice" wirbt auch um Unterstützung für das immer noch in Planung befindliche Museum für Lidice.