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Kunsthalle Bielefeld

Artur-Ladebeck-Str. 5
33603 Bielefeld
Tel. 0521 - 51 24 79 / 80; Fax 0521 - 51 34 29
Di - Fr 11 ­ 18 Uhr, Mi bis 21 Uhr, Sa 10 - 18 Uhr
info@kunsthalle-bielefeld.de
http://www.kunsthalle-bielefeld.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

20.11. 2005 - 26.02. 2006

Ernst Ludwig Kirchner und die "Brücke"

Selbstbildnisse - Künstlerbildnisse

Im Juni 1905 gründeten Ernst Ludwig Kirchner, Fritz Bleyl, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff in Dresden eine der berühmtesten deutschen Künstlergemeinschaften des 20. Jahrhunderts: die Künstlergruppe Brücke. 1906 traten Emil Nolde und Max Pechstein der Vereinigung bei, 1910 Otto Mueller; weitere Künstler aus dem In- und Ausland und zahlreiche passive Mitglieder zur finanziellen Unterstützung konnten in den folgenden Jahren gewonnen werden. In den acht Jahren intensiver gemeinsamer Arbeit bis zur Auflösung der Gemeinschaft 1913 wurde die Brücke zum Inbegriff des deutschen Expressionismus in seiner nördlichen, vitalen Variante. Mit seiner starken Farbigkeit und radikalen Formvereinfachung eröffnete er seinen Zeitgenossen ein neues Kunstverständnis.

Die Kunsthalle Bielefeld nimmt den 100. Jahrestag der Brücke-Gründung zum Anlass, die Akteure mit weit über einhundert Werken selbst "ins Bild zu setzen". Unter dem Titel "Kirchner und die Brücke: Selbstbildnisse ­ Künstlerbildnisse" soll der Blick der Künstler auf sich selbst und die Freunde im Zentrum der Ausstellung stehen, mit der die Kunsthalle die langjährige Reihe ihrer Themenausstellungen zu spezifischen Aspekten des deutschen Expressionismus fortsetzt. Nach den Präsentationen zum "Bildnis des Expressionismus" 1993, das die Besonderheit des Selbstbildnisses noch ausklammerte, den "Badenden" im Jahre 2001, der Darstellung des Aktes in der freien Natur, und den Werken des Blauen Reiters 2003, werden jetzt zum ersten Mal Selbstbildnisse der Brücke-Künstler und Bildnisse, die sie voneinander schufen, in einer konzentrierten Auswahl im Zusammenhang vorgestellt.

Mit dem Porträt des jungen Karl Schmidt-Rottluff in glühenden Farben entfachte Emil Nolde 1906 den "Farbensturm", der den jüngeren Künstlern zum Vorbild wird.Es beginnt ein Reigen von Selbstporträts und Porträts der Freunde in unterschiedlichen Techniken, Posen und Darstellungsweisen, der die stilistische Entwicklung der Brücke-Kunst reflektiert. Karl Schmidt-Rottluff setzt dabei ein Denkmal für die Kunsthistorikerin Rosa Schapire, indem er der unermüdlichen Helferin der Brücke zahlreiche Bildnisse widmet. Mit Werken von Max Pechstein und Otto Mueller schließt sich der Kreis.

Im Wege ihrer Selbstbildnisse und der Bildnisse ihrer Künstlerfreunde verfolgt die Ausstellung mit hochkarätigen Leihgaben aus deutschen und internationalen Sammlungen den Lebensweg der Künstler zugleich vielfältig über die Brücke-Zeit hinaus.

Der quantitativ größte Werkkomplex an Selbst- und Freundesbildnissen stammt von Ernst Ludwig Kirchner. In einer Vielzahl von oft skizzenhaft hingeworfenen Zeichnungen, Druckgraphiken und monumentalen Gemälden formuliert der Künstler sein Selbstbild immer wieder neu und spürt lebenslang seinen Befindlichkeiten nach. Dieses beeindruckende und oft erschütternd schonungslose Psychogramm seines Lebens hat in der umfangreichen Beschäftigung mit seinem uvre bisher noch kaum eine Rolle gespielt.

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog, herausgegeben von

Jutta Hülsewig-Johnen (220 Seiten, Museumsausgabe 20,- Euro).

Die Ausstellung wird von der Stiftung der Sparkasse Bielefeld unterstützt.

Pressevorbesichtigung: Donnerstag, 17.11., 11.30 Uhr

Ausstellungseröffnung: Sonntag, 20.11., 11.30 Uhr

Eröffnungsvortrag: Wolfgang Henze, Kirchner-Spezialist und Nachlassverwalter

 
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