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Kunstmuseum Bonn
Friedrich-Ebert-Allee 2
53113 Bonn
Deutschland
Tel. 0228 77 - 6260/-6211
kunstmuseum@bonn.de
http://kunstmuseum.bonn.de/start.htm
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
29.01. 2009 bis Anfang 2011
Noble Gäste
Meisterwerke des Expressionismus aus der Kunsthalle Bremen
Eine kleine, aber feine Ausstellung zu Gast in der Macke-Sammlung des Kunstmuseums: Bis 2011 treten unter dem Titel Noble Gäste Meisterwerke des Expressionismus aus der Kunsthalle Bremen acht bedeutende Gemälde in einen Dialog mit den Rheinischen Expressionisten.
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TEPHAN HUBER
SCHATTENSPRECHERSeit kurzem können Besucher im Foyer des Kunstmuseums eine weitere spannende Entdeckung machen. Neben Julius Popps "Bit.Fall" setzt der "Schattensprecher" des Künstlers Stephan Huber einen überraschenden Akzent in den zentralen Eingangsbereich des Kunstmuseums.
Der Künstler Stephan Huber (1952, Lindenberg, Allgäu) gehört zu den zentralen, bildhauerischen Positionen in Deutschland. Sein Werk verknüpft ebenso eigensinnig wie bildmächtig biografische Bezüge mit barocker, theatraler Überwältigungsästhetik, Psychoanalyse und ironischer Distanzierung. In seiner Figur des "Schattensprechers", die nun für mindestens ein Jahr zu Gast im Kunstmuseum sein wird, stellt sich täuschend lebensecht das zweifache Double des Künstlers vor: einmal als ganz leibhaftiger Doppelgänger Hubers, zum anderen als groteske Bauchrednerpuppe auf dessen Arm. Die Puppe scheint in der dritten Person über den Künstler Stephan Huber Auskunft zu geben und verwickelt den Besucher in ein kontroverses Gespräch über die Kunst.
Stephan Huber, Schattensprecher, 2008, verschiedene Materialien
Die zentrale Treppe beherrschendes architektonisches Element im Foyer des Kunstmuseums symbolisiert mit ihrer Form einer Sanduhr gleichsam den unaufhörlichen, stetigen Fluss der Zeit. Sie ist Schauplatz einer Installation des 1973 in Nürnberg geborenen Künstlers Julius Popp, der heute in Leipzig lebt. Bit.fall heißt seine 2006 entstandene Arbeit, die die Informationsflut der Medien thematisiert und um die Komplexität und Interdependenz von Umwelt und Betrachter kreist. Mittels eines Computerprogramms werden Worte in Sequenzen von Wassertropfen übersetzt. Die nach ihrer Wichtigkeit aus dem Internet ausgewählten Worte ergießen sich als schleierhafter Informationswasserfall von der Decke und lösen sich im Moment ihrer Entstehung schon wieder auf. Dem Betrachter bleiben nur wenige Sekunden Zeit der Wahrnehmung, des Verstehens und der Interpretation der herabrinnenden Worte, bevor sie in einem Auffangbecken endgültig verschwinden.
Die Installationen Julius Popps siedeln in einem komplexen Spannungsfeld von Wissenschaft und Kunst. Es geht ihm um das Erzeugen von Bildern und das Verstehen der Welt mittels autonomer Maschinen, die vielschichtige Regelprozesse in einfache Verhältnisse von Aktion und Reaktion übersetzen. Mit Bit.fall begegnet den Besucherinnen und Besuchern des Kunstmuseums eine überraschende neue Sicht auf den zentralen Eingangsbereich zur Sammlung und den Ausstellungsräumen, die zum Nachdenken über die tägliche, im wahrsten Sinne an uns vorbeirieselnde Nachrichtenflut anregt.