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Kunstverein Grafschaft Bentheim e.V.

Hauptstraße 37
49828 Neuenhaus
Tel. 05941 - 980 19, Fax 980 65
Mi - Sa 15 - 18 Uhr, So 11 - 18 Uhr u.n.V.
kunstverein.neuenhaus@t-online.de
www.kunstverein-grafschaft-bentheim.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

20.10. - 28.12.2013

Wim Bosch - silica valley

(Fotografien und Fotocollagen zum Thema "Fenster")

Eröffnung am 20.10. um 11.30 Uhr
Einführung: Markus Weckesser, Essen
Kunstverein Grafschaft Bentheim



Im Mai 2013 durchstreiften der niederländische Künstler Wim Bosch (Groningen) und zwei seiner Studenten die Stadt Neuenhaus. Dazu gab es eine Pressemitteilung mit u.a. folgendem Wortlaut:
Spiegelungen - ein Kunstprojekt in Neuenhaus
Der niederländische Künstler Wim Bosch wird am Freitag, dem 10.05., mit seiner Kamera durch einige Straßen von Neuenhaus wandern, um von dort aus Spiegelungen von Fenstern zu fotografieren.
Diese Aktion dient einem Kunstprojekt, das ab dem 20.10. im Kunstverein Grafschaft Bentheim zu sehen sein wird. Fenster geben mehr von der Außenwelt preis als von der Welt dahinter.
Alle Aufnahmen werden künstlerisch bearbeitet und wahren die Privatsphäre der Bewohner.
Welches Interesse verfolgte der Künstler mit Fotografien von reflektierenden Fensterscheiben?
Die trennende Wand einer Fensterscheibe macht die Verbindung von Innen- und Außenwelt sichtbar. Sie zeigt und verbirgt zugleich. Das anhand von Fotografien festzuhalten, war eines der Motive Wim Boschs. Mit dem Titel silica valley, (frei übersetzt "Tal aus Sand") weist er zum anderen auf den Tatbestand hin, daß Straßen und Gebäudefassaden zum größten Teil aus Kieselerde (SiO2) bestehen, die als Rohmaterial in Glas, Zement und Stein verwendet wird. Die Straßen einer Stadt könne man auch als Täler begreifen, als einen menschlichen Lebensraum, der eines Tages wieder Natur sein wird. Auch ist die gedankliche Verbindung zu "Silicon Valley" (USA) intendiert, Symbol für elektronische Technologien, die unser Leben und auch die Stellung und Technik der Fotografie grundlegend verändert haben. Ohne die digitale Foto-Technik wäre diese Ausstellung nicht möglich. Neben dem Interesse an der sichtbaren Verbindung von Innen- und Außenwelt in Fensterspiegelungen erkennt Wim Bosch in der Gestaltung von Häuserfassaden auch Bezüge (Derivate) unserer Alltagsästhetik zur abstrakten Kunst und Architektur des 20. Jahrhunderts ­ insbesondere der holländischen »Stijl«-Bewegung, in denen das konstruktivistische Gestaltungsprinzip (rechter Winkel und Kubus) als bevorzugter ästhetischer Wert gilt.
Sein Künstlerleben begann Wim Bosch als Maler. Farben, Raster, Gitter und Netze sind seither ­ ganz der niederländischen Tradition verhaftet ­ seine bevorzugten stilistischen Mittel. In diesem Sinne sind auch seine in konstruktivistischen Raster angeordneten Fassaden- und Fensterportraits der Serie silica zu verstehen.
Wim Bosch arbeitet konzeptionell. Mit der Kamera hebt er Dinge aus der Alltagswelt (wie Häuserfassaden, Spielhäuser und Fenster) heraus und verarbeitet sie in thematischen Serien.
Im Kunstverein faßt er seine Neuenhaus-Fensterportraits in Wand füllende Collagen zusammen.
Hinzu kommen Beispiele aus früheren Serien.

 

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