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Kunstverein Grafschaft Bentheim e.V.

Hauptstraße 37
49828 Neuenhaus
Tel. 05941 - 980 19, Fax 980 65
Mi - Sa 15 - 18 Uhr, So 11 - 18 Uhr u.n.V.
kunstverein.neuenhaus@t-online.de
www.kunstverein-grafschaft-bentheim.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

02.03. - 07.05. 2006

Wim Bosch / Marten Winters

Spellbound

 

Der Titel der Ausstellung ist der des gleichnamigen Thrillers aus dem Jahr 1945 von Alfred Hitchcock. In Spellbound (übers. "wie gebannt", deutscher Filmtitel "Ich kämpfe um dich", mit Ingrid Bergmann und Gregory Peck) verbindet Hitchcock erstmals Motive aus der Psychoanalyse mit dem Genre des mystery-thrillers.

Für die niederländischen Künstler Wim Bosch (*19 60) und Marten Winters (*1969) sind Cinematografie, Internet, Fernsehbilder, Videoclips und Computerspiele wichtige Ideen- und Materialquellen.
So unterschiedlich ihre Motive auch sind, verbindet beide Künstler die Vorliebe für das Spiel mit Zeitfolge, Montage, Erzählsträngen und Spannung. Beide nutzen zufällig Gefundenes (found-footage). Winters findet Bilder im Internet und in B-Filmen; Bosch benutzt Werbematerial, Internetfotos und neuerdings auch das, was er in seinem unmittelbaren Umfeld vorfindet und fotografiert. Indem er das Material schneidet, kombiniert und digital bearbeitet, entstehen suggestive Arbeiten, die mit den im Original enthaltenen Klischees und Konventionen spielen.
Die Fotodrucke beider Künstler sind wie "Filme ohne Bewegung". Die Frage, was dem eingefrorenen Augenblick vorausging oder was danach geschah, bleibt unbeantwortet. Es ist Spannung im wahren Sinn des Wortes: der Betrachter schwebt in einem Zustand zwischen Unsicherheit und Erwartung.

Ein sich wiederholendes Motiv in Wim Boschs Arbeiten ist das (häusliche) Interieur. Für ihn ist es Werkzeug; ist uns wie die Kleidung nahe und birgt viele nützliche physische und metaphorische Möglichkeiten, den bildlichen und mentalen Raum zu beschreiben. Bosch beschäftigt sich vor allem mit dem (Neu-)Ordnen des Raumes und der sich darin befindenden Objekte, dem Legen neuer Zusammenhänge und so dem Schaffen neuer erzählerischer Bedeutungen. Der Schöpfer selbst möchte sich allerdings von persönlicher Anekdotik fernhalten. Mit seinen Drucken begibt sich Bosch in den Zwischbereich von Fotografie und Malerei.

Marten Winters geht es um Menschen in Räumen. Er zeigt sie in schwülen und unangenehmen Situationen. Die körperliche Interaktion wird zu einer psychologischen. Die Art und Weise, wie er Menschen in intimen, peinlichen und oft klischeehaften Privatsituationen abbildet, könnte man mit ,Sozialporno' umschreiben. Winters zeigt, was wir eigentlich nicht sehen wollen, was uns beunruhigt, wovon wir aber den Blick kaum wenden können. In der Serie seiner kurzen Filme Interlude spielt er mit cinematografischen Gepflogenheiten. Humor, Tragik und Melancholie wechseln einander ab. Wegen ihrer Klischeehaftigkeit rufen die Bilder eine gewisse Erwartung hervor, die jedoch danach durcheinandergebracht, ironisiert oder nicht erfüllt wird.

Den Mittelpunkt der Ausstellung bildet eine speziell für diese Ausstellung produzierte gemeinsame Filmarbeit, die ein interaktives Publikum einschließt; eine Arbeit mit wechselnden Fassungen, die durch das Mitmachen des Publikums entstehen.

Die Ausstellung wird gefördert durch die Stadt Neuenhaus und das Land Niedersachsen.

 

Eröffnung: Sonntag, 12. März 2006, 11.30 Uhr

Öffnungszeiten: Mi-Sa: 15­18 Uhr, So: 11­18 Uhr

 

Begleitprogramm
Künstlergespräch
mit Wim Bosch und Marten Winters am Sonntag, 23. April, 11.30 Uhr
Führungen am Sonntag, 26. März, 16 Uhr, mit Anke Baumeister
Sonntag, 30. April., 16 Uhr, mit Gudrun Thiessen-Schneider
Finissage Sonntag, 7. Mai ab 18 Uhr

 


 

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