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Kunstverein Grafschaft Bentheim e.V.Hauptstraße 37
49828 Neuenhaus
Tel. 05941 - 980 19, Fax 980 65
Mi - Sa 15 - 18 Uhr, So 11 - 18 Uhr u.n.V.
kunstverein.neuenhaus@t-online.de
http://gaugefield.net/Neuenhaus
aktuelle Ausstellung / current exhibition
24.4. - 16.5.1999
Ivonne Goulbier
Frutti amari
Poetische Lichträume
Frutti amari (bittere Früchte) ist der Titel für die Installation poetischer Lichträume im Kunstverein Grafschaft Bentheim, Neuenhaus. Verwendet werden fluoreszierende Materialien und Schwarzlichtlampen als Lichtquelle.Yvonne Goulbier hat für ca. 100 m2 - das sind die Bodenflächen zweier ineinanderübergehender Ausstellungsräume des Kunstvereins - eine eigens für diesen Ort konzipierte Lichtarbeit realisiert: Gelbe und grüne mit fluoreszierenden Farben beschichtete und zu schmalen Streifen geschnittene Papiere bedecken die Böden vollständig. Sie werden mit Schwarzlichtlampen (die ultraviolettes Licht ausstrahlen) beleuchtet. Dazwischen befinden sich mit fluoreszierendem Rot beschichtete Gehwegplatten. Sie fungieren zum einen als Gehwege für den Betrachter und zum anderen bilden sie die einzigen Flächen des Raumes. Des weiteren zeigen wir einige ihrer Papierarbeiten.
Yvonne Goulbier, geb. 1953, lebt und arbeitet in Hannover. Sie thematisiert in ihrem künstlerischen Werk die Beziehung von Licht und Raum. Ihr Material ist die immaterielle Qualität des Lichts und ihre Installationen sind explizit auf die jeweiligen Ausstellungsräume bezogen. Mit der Arbeit Frutti amari knüpft der Kunstverein an die Ausstellungen von Fabrizio Comeli (1996/7) und Fritz Balthaus (1998) an, die ebenfalls mit dem Material Licht arbeiten. In der zeitgenössischen Kunst stellt diese Energie eine neue bildnerische und plastische Dimension dar, obwohl die Auseinandersetzung mit der Wirkung des Lichts natürlich eine lange Tradition über die Jahrhunderte aufweist. Als Werkzeug benutzt Yvonne Goulbier Schwarzlicht (ultraviolettes Licht) in gänzlich abgedunkelten Räumen. Dieses Licht bringt die mit fluoreszierender Farbe vorbereiteten Flächen und Objekte zum Leuchten. Die im Tageslicht profan zu identifizierenden Objekte werden wie magisch aufgeladen, gleichsam verzaubert, es entstehen vor unserem Auge unwirkliche Landschaften voller Poesie und Zauber. Der reale Raum erfährt eine Erweiterung, die materiell nicht mehr faßbar ist, Maße und Dimensionen können kaum noch abgeschätzt werden, die Schwerkraft scheint aufgehoben zu sein. Unsere gewohnte Wahrnehmung von Raum und Zeit scheint temporär nicht mehr vorhanden zu sein. Die Künstlerin läßt lichterfüllte Erfahrungsräume erlebbar werden, die den Betrachter unweigerlich in den Bann ziehen.
Lothar Romain schreibt in einem Katalogbeitrag aus dem Jahr 1985 über das Werk dies: Das Licht als Eroberung, dann als Gestaltung, weiter als Dynamisierung und schließlich als Überwindung des Raumes.
Die Ausstellung wird unterstützt durch die Stadt Neuenhaus und das Land Niedersachsen.
Hinweis: In der Städtischen Galerie Nordhorn (ca 10 km entfernt) sind parallel ab dem 24.4. Arbeiten von Jan Fabre zu sehen. (mi-fr 14-17 Uhr, sa+so 11 -18 Uhr)