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Kunstverein Grafschaft Bentheim e.V.

Hauptstraße 37
49828 Neuenhaus
Tel. 05941 - 980 19, Fax 980 65
Mi - Sa 15 - 18 Uhr, So 11 - 18 Uhr u.n.V.
kunstverein.neuenhaus@t-online.de
www.kunstverein-grafschaft-bentheim.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

10.12. 2006 - 18.02. 2007

Ursula Neugebauer

Der Kunstverein zeigt neue Arbeiten von Ursula Neugebauer.
Ursula Neugebauer, Jahrgang 1960, ist "eine präzise Strategin der einfachen Mittel", mit denen sie aktuelle als auch weltpolitische Situationen veranschaulicht und kommentiert.
In der Neuenhauser Ausstellung geht es buchstäblich um "Haut und Haar". Das Körperfragment Haar ist Ausgang für ihre sogenannten Haarzeichnungen, mit denen sie im Jahr 1996 begonnen hat. Nun hat Ursula Neugebauer die Reihe erweitert durch Frauenhaare, die sie sowohl von Neuenhauser Bewohnerinnen als auch von islamischen Einwanderinnen in Berlin erbat. Haare werden über die formale Zeichnung hinaus zum Ausgangspunkt zweier allgemeingültiger Fragestellung: Wie verhalten sich die unterschiedlichen Kulturen, die in unserem Land leben, gegenüber dem Thema "Haar" und was läßt sich daraus über das Mit- und Zueinander der Kulturen ablesen? Neben den Haarzeichnungen wird Neugebauer auch die Hülle Kleidung am Beispiel des "Tschador" (ein von islamischen Frauen um Kopf und Körper gewundenes Tuch) kommentieren. Anhand von Kleidung und Haar, die als Schutz und Individualisierung aber auch als Entindividualisierung gesehen werden, rekonstruiert die Künstlerin Individuen im Zwischenbereich von Biografie und Soziogramm. Ein für die Ausstellung produzierter Film mit islamischen und christlichen Frauen in Berlin eröffnet nicht nur das Nachdenken über die eine und die andere Kultur, sondern setzt auch ein neues Licht auf bestehende und oft festgefügte kulturelle Sichtweisen, Gewohnheiten und Urteile.

Zur Ausstellung erscheint das Katalogbuch "Aus der Haut gefahren" mit Texten von Manfred Schneckenburger, Michael Stoeber, Jan Boecker, Martin Henatsch, Ferdinand Ullrich und Matthias Reichelt.

Aus dem Katalogbeitrag von Michael Stoeber, a.a.O.:
Auf die Werke von Ursula Neugebauer trifft in hervorragender Weise das schöne Wort von Oscar Wilde zu, daß nur der Realist ist, der zu träumen versteht. Blickt die Künstlerin auf die Wirklichkeit, entgehen ihr keineswegs das Elend und die Misere einer prosaischen Welt, aber sie verliert auch nicht das Gefühl für ihre poetischen Möglichkeiten. Dem analytischen Indikativ, dem "So ist es", folgt in ihrer Kunst stets ein utopischer Konjunktiv. Legt Neugebauer in ihrem Werk den Finger auf eine offene Wunde, dann weiß das Werk auch um das Mittel, sie zu schließen. Das eben ist das große und überwältigende und so tröstliche Paradox ihrer Kunst, daß die Künstlerin stets die Wege kennt, um uns mit dem, was uns verletzt, zu versöhnen.

 

 

Eröffnung: Sonntag, 10. Dezember, 11.30 Uhr

Zur Einführung gibt es ein Gespräch mit Karin Adrian von Roques, Kunsthistorikerin für islamische Kunstgeschichte, Kuratorin für das Kunstmuseum Bonn

Öffnungszeiten: Mi-Sa: 15.00­18.00 Uhr
So: 11.00­18.00 Uhr ­ sowie nach Vereinbarung


 

 

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