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Kunstverein Grafschaft Bentheim e.V.

Hauptstraße 37
49828 Neuenhaus
Tel. 05941 - 980 19, Fax 980 65
Mi - Sa 15 - 18 Uhr, So 11 - 18 Uhr u.n.V.
kunstverein.neuenhaus@t-online.de
http://gaugefield.net/Neuenhaus
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

14.10. - 26.11.2000

Ralf Werner

POP-UP

Raumskulptur

Holz, Spanplatten, Wandfarbe

Ralf Werner (Düsseldorf, Jahrgang 1969), war nach einem Philosophiestudium in Bremen Schüler von Magdalena Jetelovä in Düsseldorf. In Neuenhaus macht er den Ort seiner Ausstellung zum Thema. Generell sind seine raumbezogenen Arbeiten Projektionen der jeweiligen Orte, an denen er arbeitet. In ihnen überlagern sie sich gegenseitig, ergänzen sich, stellen sich in Frage und machen neue Raumweiten sichtbar und die Weit somit neu erlebbar. Ralf Werner läßt in seine-n Arbeiten zwei Dinge aufeinandertreffen: Die präzise Beobachtung seiner Umge-bung und die allgemeinen Muster unserer Wahrnehmung. Ausgehend von verschiedenen Medien wie Fotografie und Zeichnung, Projektion und Skulptur zielen die Arbeiten Ralf Werners auf das Beziehungsgeflecht zwischen Raumbild und Sehraum, zwischen vorgestellter und konkreter Raumgestalt. In seinen raumgreifenden lnstallationen bewegt sich unsere Wahrnehmung zwischen den Koordinaten der Architektur und dem virtuellen Sehraum, den er seinen Räumen einschreibt. Die Perspektiven, die er seinem Betrachter dazu anbietet, sind empfindlich und labil, sie thematisieren ihren eigenen Verlust als Irritation, als Umfeld der Abweichungen und Annäherungen. Ralf Werners architektonische Eingriffe behandeln den Raum selbst als skulpturales Element, der den Setzungen des Künstlers gleichberechtigt zur Seite tritt. Das Ergebnis ist ein intensiver, sich zunehmend seiner selbst bewußt werdender Wahrnehmungsprozeß, ein erkennendes Sehen und Lokalisieren, das in ständigem Rückverweis auf die Beschaffenheit des Ortes steht.

Der Kunstverein ist in den Räumen eines ehemaligen Hotels in Neuenhaus untergebracht. Im Zuge der Nutzungsänderung von einem Hotel zu einer Galerie für zeitgenössische Kunst wurde das Gebäude entkernt und hinter der denkmalgeschützten Fassade nach den Erfordernissen eines Ausstellungs-hauses umgebaut. Der ursprüngliche Grundriß des Hotels wurde vollständig aufgehoben. An seine Stelle traten die vier ineinanderübergehenden Ausstellungsräume, ein Lagerraum und der Büroraum des heutigen Kunstvereins. In den beiden größten Ausstellungsräumen (siehe Abbildung) steht eine Gruppe von Podesten. Die Podeste tragen die Wandfarbe der Räume. Die Abmessungen der Podeste ergeben sich aus einer Rotation der Wände um 90 Grad in die Fußbodenebene der Räume. Die Rotationsachse verläuft entlang der Schattenfuge zwischen Wandund Bodenfläche. Die Höhe der Podeste entspricht dabei der Mauerstärke der jeweils rotierten Wand, die Flächen der Podestfläche entspricht der Wandfläche. Die Fensteröff nungen der Außenwände finden sich an entsprechender Stelle in den Podesten als Aussparungen wieder. Die beim Umbau eingezogenen Innenwände des Raumes unterscheiden sich von der ursprünglichen Bausubstanz durch ihre geringere Wandstärke. Durch den Rotationsvorgang ergibt sich ein Relief unterschiedlicher Podestebenen, die einander überlagern.

Eröffnung: 13.10.2000, 20 Uhr

Einführung: Dr. Georg Imdahl, Düsseldorf

14.10., 11Uhr, Frühstück mit dem Künstler

26.11., 18 Uhr Künstlergespräch und Finissage
Zur Finissage erscheint eine Dokumentation

 

Biografie
1969 geboren in Göppingen
1990-1992 Studium der Kulturwissenschaften und der Philosophie an der Universität Bremen
1992-1998 Studium der freien Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf
seit 1993 Bildhauerei bei Prof. Magdalena Jetelová
1997 Meisterschüler

Stipendien
1995 Reisestipendium der Kunstakademie Düsseldorf
1996 Stipendium der Studienstiftung des deutschen Vol-kes
1997 Stipendienaufenthalt, Citä Internationale des Arts, Paris
1999 Arbeitsstipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg
2000 Schloß Ringenberg

Ausstellungen
1993 Installation im ehemaligen kunsthistorischen Hörsaal der Universität Gießen
1994 Galerie Stefan Rasche, Münster
1996 Ein anderer Raum Kunstverein Eislingen (Katalog)
1997 andemorts, Eine TonBildschau Stück für Opernchor, Diaprojektoren und Mobiltelefone im Stadttheater Gießen, mit Michael Wolters und Marcus Droß (Katalog)
1998 From Here, High Street Project Gallery, Christchurch, Neuseeland, mit Christine Erhard, Lucy
Harvey, Joanne Moar
Schnitt-Ausstellungsraum, Köln, mit Hlynur Halisson
1999 Panorama Kunstverein Gelsenkirchen
Galerie Thomas Taubert, Düsseldorf
2000 Pop-up Raumskulptur, Bilocation und Modelle, Kunstverein Grafschaft Bentheim, Neuenhaus
(ein Katalog erscheint Ende November 2000)

Ausstellungsbeteiligungen
1995 Klasse Jetelovä im Bahnhof Eller, Düsseldorf
1996 Blickin die Ausstellung Buchprojekt, Hrsg. Christine Erhard
vorübergehende Einfuhr Klasse Jetelovä in Siowenien (Ljubljana-Maribor-Celje)
1997 Klasse Jetelovä in Seout Kaywon School of Art and Design
Klasse Jetelovä in Tokyo National University of Fine Arts and Music
1998 Düsseldorf - Seoul - Tokyo - Düsseldorf Kunstraum Düsseldorf
EAST international Norwich Gallery, England
1999 Testbild Galerie Stefan Rasche, Münster
2000 Stipendlaten der Kunststiftung Baden-Württemberg (Wanderausstellung)

 

 

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