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Kunstverein Grafschaft Bentheim e.V.Hauptstraße 37
49828 Neuenhaus
Tel. 05941 - 980 19, Fax 980 65
Mi - Sa 15 - 18 Uhr, So 11 - 18 Uhr u.n.V.
kunstverein.neuenhaus@t-online.de
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aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
04.03. - 30.04.2000
Beat Zoderer
Beat Zoderer aus Zürich, geb. 1955, hat bislang ein facettenreiches Oeuvre geschaffen, das im wesentlichen aus ironischen Brechungen zwischen Ordnungsstrukturen formalistischer Bildmodelle und dem banalen Inventar zeitgenössischer Büroorganisation entstanden ist. Alltag und Kunst nähert er einander so weit an, bis sie kaum mehr zu unterscheiden sind.
"Er beschäftigt sich mit der Malerei, mit der Zeichnung, mit der Skulptur dem Objekt, der Installation und der Intervention und macht, was die Werkstoffe, Werkzeuge und Techniken anbetrifft, vor kaum etwas halt. Er rumort wie ein Art brut-Künstler im gestrengen Geviert der universalen Geometrie... und verbreitet über den subversiven Mix von Ökonomie und Opulenz, Trivialität und Noblesse eine Attitüde des Anarchischen. Berührungsängste kennt er nicht, Hierarchien unterwandert er, seine Beziehung zur Dinglichkeit ist lustvoll, seine Spielleidenschaft ausgeprägt sowie seine Methodik stringent. Seit Beginn seiner Tätigkeit anfangs der achtziger Jahre steht die künstlerische Position im Zeichen des Demontierens, Decodierens und Dekonstruierens. Zoderer umkreist die alltägliche Gegenstandswelt mit dem Blick eines Liebhabers und schleust sie in einem Akt der Entführung in die bildende Kunst ein. Ästhetische Konventionen und Wertvereinbarungen werden nach allen Seiten gedreht und gewendet, nach Inhalt und Hintergrund befragt und über die Methodik des Desavouierens und -tronisierens in einen veränderten Kontext gestellt. Affirmativ, was die Liebe zur Weit der Dinge betrifft, reflektiv, was ihre Funktion, Bestimmung und Bedeuätung angeht, schließt Zoderer das System Alltag mit dem System Kunst zusammen, um über die Verbindung der beiden tradiert getrennten Systeme ihr ästhetisches, kommunikatives und referentielles Potential sichtbar zu machen..."
Aus: Elisabeth Grossmann, Das Rohe und das Gekochte, in: Beat Zoderer. Für alle Fälle. Katalogbuch zur Ausstellung S. 68.
Einige seiner raumfüllenden und stark farbigen Installationen aus Boden-, Raum- und Wandarbeiten fertigt er speziell für die Räumlichkeiten des Kunstvereins in Neuenhaus an.
Die Ausstellung wird gefördert durch die Stadt Neuenhaus, das Land Niedersachsen und die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia.
Eröffnung: 03.04.2000, 20 Uhr
Einführung: Michael Stoeber, Hannover
Biographie:
1955 geboren in Zürich, lebt und arbeitet in Wettingen (Schweiz) und Genua (Italien)
1971-78 Lehre und Arbeit in mehreren Architekturbüros
seit 1979 freischaffender Künstler
1982 Förderungsbeitrag des Kuratorium des Kanton Aargau (CH)
1986 Atelierstipendium der Stadt Zürich in Genua Assistenz bei Prof. Peter Jenny, ETH Zürich
1988 Atelierstipendium der Stadt Zürich in New York (USA)
1989/90/91 Bundesstipendium
1991 Stipendium der Stadt Zürich
1994/98 Werkjahr-Stipendium des Kuratoriums des Kanton Aargau
1995 Manor-Kunstpreis, Kanton Aargau
1998 Anerkennungspreis der Max Bill/Georges Vantengerloo Stiftung, Zumikon/Zürich
1999 Atelierstipendium des Kuratoriums des Kanton Aargau in Berlin
ab 2000 Stiftungsrat der Camille Graeser-Stiftung, Zürich (auf Empfehlung und als Nachfolger von Heinz Teufel)