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Kunstverein Braunschweig

Haus Salve Hospes
Lessingplatz 12
38100 Braunschweig
Tel. 0531 - 495 56; Fax 0531 - 12 47 37
täglich außer Mo 11 - 17 Uhr, Mi 11 - 20 Uhr
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www.kunstverein-bs.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

07.06. - 10.08. 2008

Julia Horstmann

 

Julia Horstmann
geb. 1974
lebt und arbeitet in Berlin

 

Julia Horstmann hat an der Kunsthochschule in Hamburg studiert und dort bereits sehr früh szenische und performativ theatralische Inszenierungen geschaffen. Oft wurden diese in Gemeinschaftsarbeiten umgesetzt. So hat sie gemeinsam mit Ulla von Brandenburg ein Schattenspiel entwickelt, bei dem in einem abgedunkelten Raum auf eine Stofffläche Schattenrisse projiziert werden. Die Künstlerinnen bedienen sich dabei einer sehr alten Theaterform, die mit einfachsten Mitteln eine fast magische Stimmung entstehen lässt. Ihre szenischen Arbeiten sind aber nicht auf die geläufige Praxis des Spielens vor Publikum beschränkt sondern zielen auch auf die Verwicklung der BetrachterInnen in das Ritual des Spiels.

 

Schattenspiel mit Ulla von Brandenburg

So hat sie zusammen mit Hanna Schwarz den Salon de Thé mit Vorträgen und Ausstellungen initiiert. Ein orientalischer Teppich und ein Teewagen dienten zur Markierung des Raumes, der an immer neuen Orten, u.a. Wohnungen, Parks und Läden zum Erfahrungsfeld für künstlerische Praktiken wurde. Die SalonbesucherInnen wurden in die Szenerie eingebunden und Teil davon. Die Konfusion von Beobachter und Beobachtetem spielt auch in ihren neuesten Arbeiten eine große Rolle.

Bei ihrer letzen Einzelausstellung in der Galerie Christian Nagel in Berlin entwarf sie eine Kulisse, die auf die von einer Schaufensterfront geprägten räumlichen Situation der Galerie, reagierte. Vorausgegangen war die Auseinadersetzung mit dem architektonischen Ansatz des Wiener Architekten Adolf Loos (1870 - 1933) und dem von ihm entworfenen, 1930 gebauten Haus Müller in Prag. Loos Prinzip des ,Raumplans' orientiert sich nicht am Grundriss sondern am Menschen im Raum. Daraus entstanden vielschichtig miteinander durch Treppen- oder Blickachsen verbundene Räume, die das Guckkastenprinzip zugunsten von Handlungsräumen aufhoben. Loos bezeichnete das Haus als "Bühne des Familiendramas".

 

 

Der französische Philosoph Jacques Ranciere nimmt in seinem Essay der "emanzipierte Betrachter" die Unterscheidung zwischen "theatron" und "drama" vor, wobei er dem letzteren den Vorzug ob seines handlungsorientierten Ansatzes gibt. Auf den Guckkasten der Galerie Nagel reagierte Julia Hortsmann durch architektonische Zitate aus dem von Adolf Loos entwickelten Repertoire zur Inszenierung eines "Betrachterdramas". Sie begann mit der Einstellung eines Paravents in den Raum. Die Barriere, die vor Blicken schützt, war mit Klappfenstern versehen, die gleichzeitig Durchblicke freigaben. Eine Wandmalerei zitierte eine ähnliche Durchblickssituation im Haus Müller und die ausgestellten Scherenschnitte nahmen wiederum bestimmte Raumsituationen im Haus Müller zum Ausgangspunkt. Der Galerieraum verwandelte sich so in eine Bühne, die eine Vielzahl von Perspektiven bereitstellte, in der sich die BetrachterInnen von immer neuem widergespiegelt fanden.

 

Für ihre erste institutionelle Einzelausstellung im Kunstverein Braunschweig entwickelt Julia Horstmann eine neue Arbeit.

 

Eröffnung: 6. Juni ab 19 Uhr

 

 

 

 

 

8. Mai 2008, 19 Uhr
Vortrag Dr. Justus Lange:
"Peter Joseph Krahe und
die Anfänge des Kunstvereins Braunschweig."

11. Juni 2008, 19 Uhr
Vortrag Dr. Elisabeth Kieven:
"Die Schule Roms - Peter Joseph Krahe und
Christian Frederik Hansen in Rom."

 

 

24. Mai 2008
Mitgliederfahrt nach Berlin zur Berlin Biennale und
Stadtrundfahrt mit Tobias Engelschall

14. Juni 2008
Mitgliederfahrt nach Hamburg zur Mark Rothko Retrospektive und zur
Ausstellung Thomas Demand Camera in der Hamburger Kunsthalle

Samstag, 27. September
Tagesexkursion: Derneburg und Wrisbergholzen
Landschaftspark und Architektur im Klassizismus
Führungen: Dr.-Ing. Simon Paulus,
Dr.-Ing. Ulrich Knufinke, Krahe-Initiative

 

 
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