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Kunstverein Braunschweig

Haus Salve Hospes
Lessingplatz 12
38100 Braunschweig
Tel. 0531 - 495 56; Fax 0531 - 12 47 37
täglich außer Mo 11 - 17 Uhr
E-mail: kv.bs@t-online.de
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

24.7. - 22.8.1999

Studiogalerie

 

Manfred Miersch

Arbeiten für die "Gemeinschaft der Freunde des Wirkenden Lichts"

 

Der Berliner Künstler Manfred Miersch hat für die (möglicherweise fiktive) "Gemeinschaft der Freunde des Wirkenden Lichts" im Kunstverein Braunschweig eine Auftragsarbeit realisiert. Wer die Ausstellung in der Studiogalerie betritt, findet sich im ganzheitlichen Ambiente eines Kunstraums wieder. Der Akzent liegt hier weniger auf der kuratorisch gestalteten Aufstellung von Exponaten, als vielmehr auf dem mit sparsamen Mitteln atmosphärisch dicht wirkenden Raum. Die ausgestellten Objekte fungieren darin als Elemente eines unbestimmt "sakralen" Verwendungszusammenhangs.

Manfred Mierschs künstlerische Arbeit beruht auf einem Spiel mit Konventionen von Alltag und Kunst. Einer der Ausgangspunkte des aktuellen Projektes sind die räumlichen Gegebenheiten der Studiogalerie. Vor drei Jahren wurde die ehemalige Remise zum Ausstellungsraum umgebaut, wofür vor eine der beiden Fensterfronten eine freistehende Wand eingezogen wurde, die heute als Haupthängefläche dient. Damit wird das auf Proportion, Harmonie und Symmetrie beruhende Raumkonzept gekippt, künstlich und unstimmig. "Die Gesamtgestaltung des Raumes vermittelt den Eindruck einer spontan schwer zu definierenden Unkorrektheit, [...] ein Gefühl von Täuschung oder Getäuschtsein", was sich zusätzlich verstärkt durch den im Vergleich zum Außenraumniveau erhöhten Fußboden. Beim Blick durch die Fenster meint man zu schweben oder auf einem Sockel zu stehen." Miersch betrachtet den Raum deshalb auch nicht als etwas, das ihm einfach gegeben wäre, sondern als etwas, das der Neubestimmung bedarf. Anstatt jedoch seine Unstimmigkeit aufzuheben oder ihr entgegenzuwirken, antwortet er mit einer Überhöhung der Raumsituation, indem er einen Sakral- oder Meditationsraum entstehen läßt, einen Ort der Stille. Er inszeniert den Raum als Raumbild, als Raumerlebnis, verleiht ihm eine gesteigerte Präsenz und etwas von der Heiligkeit der Kirche zu einem einzigartigen, in fast überirdisches Licht getauchten Kultraum der Ästhetik.

 

Eröffnung am 23.7.1999, 11.30 Uhr

 

 

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