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Kunstverein Freiburg

Dreisamstr. 21
Tel. 07 61 - 349 44
www.kunstvereinfreiburg.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition 

 

04.04. - 25.05. 2008

Diana Dodson und Reto Leibundgut

Drunken Sailor

 

Diana Dodson (*1963) und Reto Leibundgut (*1966) arbeiten oft gemeinsam. Für den Kunstverein Freiburg ­ als ihre erste Ausstellung in einem öffentlichen Raum in Deutschland ­ werden sie eine Gruppe von neuen Arbeiten anfertigen.
Die Künstler thematisieren in ihren Installationen, Objekten, Bildern und Videos die Welt des Wohnens: in dem sie Einrichtungsgegenstände wie Teppiche, Wandverkleidungen oder Ledersofas neu zusammensetzen und mit ungeahnter Aussage füllen. Das andere zentrale Thema ihrer Arbeit ist die Auseinandersetzung mit Naturelementen. Dabei funktioniert die Idylle der Landschaftsdarstellung nicht als Spiegel der Natur, sondern als Spiegel gesellschaftlicher und sozialer Phänomene, als Projektionsfläche für menschliche Emotionen.

 

Die Schweizer Künstler Diana Dodson (*1963) und Reto Leibundgut (*1966) arbeiten oft gemeinsam und in einer großen Vielfalt an Medien und Techniken. Für den Kunstverein Freiburg haben sie eine raumgreifende Installation angefertigt, die unter dem Titel Drunken Sailor Einzelarbeiten der beiden Künstler verbindet. Diese spielen mit Assoziationen der Kunstvereinsarchitektur zu Schiffsdeck, Reling und maritimem Raum. Mittels Skulpturen, Malerei und Videoarbeiten untersuchen Dodson und Leibundgut Themen wie Unterwasserwelt, Entdeckungsreise und Schiffsbau.

Der Titel weist auf Unschärfe und Ohnmacht hin einen Zustand, in dem man den Boden unter den Füssen zu verlieren glaubt. Ein rundes Stierfell hängt wie eine Landkarte oder ein Segel von der Glasdecke des Kunstvereins. Darunter ist in den Boden ein Text eingraviert neben einer Lederbank, einem schiffsbauartigen Objekt und einer langen Welle aus Spanplatte. Alle drei Objekte präsentieren Teile eines mystischen Textes: Werde glücklich und still.

Die Welt mit all ihren Wundern ist nichts. In verschiedenen Techniken Gravierung, Applikation, Schreinerei und Intarsien werden die Worte in dieser monumentalen Installation visualisiert. Ultra-marin, eine weitere Installation aus drei Videoarbeiten stellt Synchronschwimmer dar, die mit verlangsamten Bewegungen in ihrer eigenen abgehobenen Sphäre miteinander kommunizieren. Man denkt dabei an Wassernymphen oder Sirenen, die, indem sie die Seemänner rufen, den Sog des Meeres symbolisieren. Die Widerspiegelung der maritimen Bildwelt wird in verschiedenen Arbeiten der Ausstellung weitergeführt: eine Wandkonsole, Terra Incognita, interpretiert traditionelle Delfter Fliesenzeichnungen neu, Zierknoten bezieht sich auf die Tradition der von Matrosen verfertigten Seilenfetische und eine Skulptur aus drei präparierten Schwänen verweist auf die Unterwassermythologie um Neptun.

Die menschliche Sehnsucht nach dem Anderen bzw. auf einen paradiesischen Zustand zeigt sich in Malerei von exotischen Orten, jungen Matrosen oder dem Polarstern. Der Horizont als Symbol der Ferne wird in zwei Arbeiten thematisiert: das Video Insel stellt den wankenden Horizont durch einen runden Ausschnitt dar, als ob der Betrachter durch ein Bullauge vom Schiff aufs Meer hinaus schauen würde. Es gleicht einer Ansammlung von Urlaubspostkarten, die durch den Prozess der Animation in Bewegung kommen. Bei der Arbeit Macao bildet die Oberkante von dicht aneinander stehenden Vasen eine Horizontlinie, die dadurch betont wird, dass die Gefäße bis zum Rand mit Wasser gefüllt sind.

 

Die Komponente des Maritimen steht als Metapher für die gegenwärtigen Unschärfen in Gesellschaft, Geist, Politik und Wirtschaft.
Die im Kunstverein Freiburg gezeigte Präsentation ist die erste gemeinsame Ausstellung von
Diana Dodson und Reto Leibundgut in einer Kunstinstitution in Deutschland.

 

 

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