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Kunstverein FriedrichshafenBuchhornplatz 6
88045 Friedrichshafen
Tel. 07541 - 219 50; Fax 07541 - 342 06
Öffnungszeiten:
01.05. - 30.09.: Di - So 11 - 17 Uhr
01.10. - 30.04.: Di - Fr 14 - 17 Uhr, Sa/So 11 - 17 Uhr
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
06.07.2001, 19 - 24 Uhr Kunst-Freitag in Friedrichshafen
08.07. - 07.09.2001
Rolf Biermiracle deposit
Skulpturen/Fotografien
Rolf Bier vertritt einen Skulpturbegriff, der den Charakter und die Erscheinungsform der Skulptur als grundsätzlich unfertig definiert und damit der traditionellen Auffassung von Skulptur gänzlich widerspricht. Unfertig ist sie für ihn sowohl in Bezug auf ihre zeitliche als auch auf ihre räumliche Situierung, unfertig auch in Bezug auf den Betrachter, der sie gedanklich-assoziativ komplettiert, erweitert und sogar, innerhalb eines festgelegten Regelsystems, eingreifend verändem kann. Mehrere Skulpturen zusammen ergeben ein skulpturales Feld - Rolf Bier nennt es ein Ensemble -, und ihre Verortung in einem vorgegebenen Umfeld schafft den skulpturalen Raum. Diesen versteht Bier nie als spezifischen, sondem immer als exemplarischen, womit er seine Arbeit deutlich von der Installation abgrenzt, die sich per se immer auf den jeweiligen Ort bezieht.
Ausgangspunkt ist für Rolf Bier der Versuch, das Material sprechen zu lassen. Wobei er sein Material unter den alltäglichsten Gegenständen auswählt, Gegenständen, die im Hinblick auf eine dienende Funktion und ein verläßliches Funktionieren hergestellt worden sind. Und die ein unauffälliges Dasein im Alltag führen und auch durch ihre Isolierung aus dem Kontext nicht plötzlich zu augenfälligen oder bedeutungsvollen Objekten werden. Gummiringe, Plastikeimer, Decken, Planen, Seile, Murmeln, Luftballons, Kartonagen, Klebestreifen etc. bleiben, was sie sind, auch wenn Bier sie ihres Gebrauchswertes beraubt und sie in neue Zusammenhänge bringt. "Gegenstände sollen ihre eigene Geschichte in der Skulptur überwinden, zugleich das Assoziationsfeld ihrer Funkton in die Skulptur einbringen und verfügbar halten."
Wenn Rolf Bier die von ihm in den jeweiligen Ausstellungen aufs neue "ausgelegten" skulpturalen Felder weder abstrakt noch figürlich-narrativ noch symbolisch verstanden wissen will, was ist dann die zugrunde liegende Idee seiner Arbeit? Sie zielt, wie er in den Notizen zu einer Theorie des Ensembles selbst ausführt, "nicht auf die Schaffung neuer Wirklichkeiten, sondern die Betonung grundsätzlicher, aber verdeckter, vergessener oder bewußt kaschierter Zusammenhänge". Dies macht es zu einem spannenden Unterfangen, sich mit seinem Werk auseinanderzusetzen.
Eröffnung im Rahmen des Kunst-Freitags: 06.07.2001, 19 - 24 Uhr