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Kunstverein Heilbronn

Allee 28 / Harmonie
74072 Heilbronn
Tel. 07131 - 83970; Fax 07131 - 83972
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www.kunstverein-heilbronn.de
vorausgegangene Ausstellungen / prevous exhibitions

 

08.09. - 21.10. 2012

Siegfried Anzinger

Knockin' On Heaven's Door



Gegenständliche Malerei »at it's best«. Der Düsseldorfer Professor Siegfried Anzinger, einst Wunderkind und junger Wilder, hat ein farbenprächtiges und traumhaftes Ensemble aus Menschen, Tieren, Sensationen geschaffen. Und wieder setzt sich der Maler auch mit zentralen christlichen Themen, der Kreuzigung oder Auferstehung, auseinander.
Das Jahr 2000 markierte definitiv einen Bruch im Schaffen Siegfried Anzingers, als er sich damals ganz aufs Arbeiten auf Papier konzentriert hatte. Siegfried Gohr erkannte darin ­ in einem Text zu den zwischen 2001 und 2004 entstandenen Zeichnungen und Aquarellen ­ die Notwendigkeit, »die Malerei zu vermeiden, ihr auszuweichen und sich ihre Farben vom Leibe zu halten«. Für Gohr sind diese Papierarbeiten Capricci, weil in der Nachbarschaft von Natürlichem und Unnatürlichem, in ihrem parodistischen Ton, nicht mehr wie vordem das Leiden am Geschlechtlichen betont wird, sondern diese einer gewissen Melancholie weichen und die Figuren fast immer die Augen geschlossen halten: »Sind sie immer bei vollem Bewusstsein? Sind wir Zeugen von Träumen, in denen verloren und hilflos geträumt wird?« Siegfried Gohr schloss seine Betrachtungen mit der Zuversicht, »dass der Zeichner gedanklich in ein Lösebad eintauchte, (...) an dessen Ende die Wiedergeburt des Malers erscheinen muss«.

So ist es gekommen, und doch scheint es in den jüngsten Bildern nun, als bewegten wir uns durch Träume, allerdings nicht mehr die Träume des Künstlers oder seiner Figuren, sondern unsere eigenen.

Rudi Fuchs schreibt aktuell dazu: »In den Werken von Siegfried Anzinger ist die Formgestaltung, in dünne Farbe gehüllt, immer so unwirklich, sie wiegt und schwebt. Es ist, als würde man die Gemälde träumen. Um das locker gestaltete Motiv herum wird vorsichtig gemalt, sehr einfühlsam, so, dass man sieht, wie sich der Maler durch das Schwanken und Wanken des Pinsels wie von einer Wünschelrute mitschleifen lässt. Genau das ist es, genau das erleben wir in seinen neuen Gemälden: Sie erlauben es uns zu träumen. An den Themen, mit denen sie beginnen, schaue ich vorbei; die Gemälde selbst laden dazu ein.«

Es sind diese inhaltlich wie formal ganz außergewöhnlichen Ansätze im Werk Siegfried Anzingers, die ihn zu seinen jüngsten Bildern geführt haben; es dominiert kein Konturstrich mehr, die Form findet ihre Bestimmung so gut in ihrer Andeutung wie in der abstrakten, farbigen Fläche.
Siegfried Anzinger, 1953 in Weyer, Oberösterreich, geboren, stellte bereits 1982 auf der Documenta 7 aus, bespielte 1988 den Österreichischen Pavillon auf der Biennale von Venedig, ist seit 1993 Professor für Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf und wurde 2003 mit dem Großen Österreichischen Staatspreis für Bildende Kunst ausgezeichnet. Im Kunstverein Heilbronn wird er seine neuesten Bilder aus den Jahren 2011 und 2012 zeigen.


Kunstverein Heilbronn
Allee 28/Kunsthalle Vogelmann
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