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Kunstverein Heilbronn
Allee 28 / Harmonie
74072 Heilbronn
Tel. 07131 - 83970; Fax 07131 - 83972
Di - So 13 - 17 Uhr, Do 17-20 Uhr und nach Vereinbarung
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aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
08.04. - 04.06. 2006
Nina Pohl
Die Künstlerin Nina Pohl verfolgt in ihren großformatigen Fotografien Strategien subversiver Schönheit. Natur wird im Sinne einer scheinbar romantischen Innerlichkeit überhöht und gleichzeitig als Ort entfremdeter Inszenierung beschrieben: ein düsterer Apfelbaum mit einer Galaxis finster rot leuchtender Äpfel, zu dessen Stamm sich Spuren unvergänglichen Wohlstandsmülls finden. Solche Inszenierungen sind Grenze wie auch Transformation zwischen meditierender Seelenlandschaft im Sinne der Romantik und den Indizien eines Tatortes, der vom existenziellen Unbehagen unserer Gegenwart zeugt. Die surreale Wirkung dieser Bildwelten wird durch die scheinbare Sachlichkeit des Blickwinkels auf das Sujet noch einmal erhöht.
Die Künstlerin nutzt für ihre Arbeiten die Möglichkeiten digitaler Bildbearbeitung, die Schauplätze sind aus Fragmenten zusammengesetzt. Diese Fragmentierung kommentiert unsere Welt der medialen Wirklichkeit. Dies geschieht umso eindringlicher, gestattet sie doch den BetrachterInnen in ihren Landschaftsbildern im ersten Moment einen traditionell verankerten Blick.
In der Inszenierung medialer Realitäten geht Nina Pohl in ihren letzten fotografischen Arbeiten noch einen Schritt weiter. Sie fotografiert hier nun Landschaftsbilder des 19. Jahrhunderts. Das beschauliche Querformat wird zum altarfüllenden Hochformat vergrößert. Hier entsteht eine chromatische Wucht, die sich aus dem Spektrum des Ölgemäldes nährt. Das kitzelt ungemein die Netzhaut, denn die weißglänzenden Reflektionen der Lichtquellen der Ausleuchtung des Bildes sind Verschränkungen zwischen der scheinbar sachlichen Reproduktion und ihrer affirmativen Aneignung. Einerseits werden die malerischen Lichtquellen Mond und Sonne zitiert, andererseits wird auf zwei immanente Räume des Betrachters verwiesen: jenen der reproduzierten und collagierten Landschaft sowie den des fotografischen Aktes, der Beleuchtung, der Inszenierung.Eröffnung: 7. April, 20 Uhr
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