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Kunstverein Konstanz e.V.Wessenbergstrasse 39/41
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vorausgegangene Ausstellungen / previous exhibitions
02.09. - 15.11. 2015
Davor Ljubicic
Der Kunstverein Konstanz präsentiert mit der Ausstellung Konstellationen neueste Arbeiten von Davor Ljubicic, der in den neunziger Jahren aus dem ehemaligen Jugoslawien nach Deutschland kam, seither in Konstanz lebt und in seinem Neuwerk-Atelier arbeitet.
Davor Ljubicics Atelier ist in besonderer Weise Bezugspunkt seines künstlerischen Schaffens: hier entstehen nicht nur seine oft großformatigen, wuchtigen Arbeiten, hier werden seine Produktionsmittel zu eigenständigen Artefakten, etwa ein Stapel teerverklebter Handschuhe, mit einer Graphit-Leinöl-Mischung gefüllte Damenstrümpfe, mit Honig und Graphitpulver überzogene, schiefergraue Daunenkissen, die, nach Produktionsabschluss an die Wand genagelt, auf Monitore und den schwarzschlierigen Fußboden geschichtet, die vielfältigen Arbeitsprozesse reflektieren.
Davor Ljubicic ist Zeichner, Maler, Videokünstler, Performer seine Ausstellung im Kunstverein Konstanz zeigt, wie energievoll er an den Schnittstellen dieser Genres arbeitet: Kohlezeichnungen, deren Format mit 2,80 x 1,52 m die Wandhöhe der historischen Ausstellungsräume ausschöpft, sind zugleich Projektionsfläche für eine Videomontage, bei der Ausschnitte aus einer Performance (der Künstler schreitet mit an die nackten Füße geschnürten Daunenkissen die Bodenfläche seines Ateliers ab), Ansichten von Skizzenbüchern, Artefakten und Aussichten aus den hohen Atelierfenstern auf die verkehrsreiche Straße zusammengeführt sind. Auch dort, wo Zeichnungen in der Schwarz-Weiß-Kontrastierung großzügig geschwungener Kohlelinien pur und reduziert erscheinen, mischen sich vom Rand her malerische Elemente ein, bunte Röhrenstücke in Öl, dynamisch verformt.
Opakes Schwarz, großflächig aufgetragen, ließ Ljubicics frühere Arbeiten bisweilen bedrängend düster wirken in den neuen Arbeiten erscheint mit feinen, in organischen Windungen parallel geführten Linien oder kleinstichigen Papierperforierungen Transparenz und Leichtigkeit.
Leicht dahingeworfen erscheint auch Ljubicics skulpturale Arbeit zu seiner Konstellationen-Ausstellung: auf fragile, ineinander verschobene Metallgerüste, die Umrisse eines Tisches wiedergeben, sind Zeichnungsblätter geschichtet, die, einander überlappend, bis zum Boden reichend, den Dialog mit dem Raum aufnehmen. Wie sehr der Künstler auch mit diesem Raumobjekt den Betrachter in seine Produktionswelt einzuführen sucht, zeigen Farbeimer, die gerade so wie im Atelier die Papierbahnen der Zeichnungen auf der Bodenfläche fixieren. Davor Ljubicic beschreibt seine Arbeit als unablässigen Versuch, sich selbst auf die Spur zu kommen, in der Beachtung scheinbar unwesentlicher Details, der Nutzung primitiven Werkzeugs zugleich alles voranzutreiben, aber auch sich zu erinnern. So wechselt er zwischen einzelnen Arbeitsprozessen, dem Zeichnen, Malen, Filmen hin und her, verwischt deren Grenzen, indem er etwa Utensilien als Artefakte bewahrt, sie als Gestaltungs- oder Arbeitsinstrumente wiederentdeckt, sie weiterentwickelt und schließlich wieder dokumentiert in seinem Atelier, einem dunklen Erinnerungsraum, in den die Ausstellung des Konstanzer Kunstvereins Einblick gewährt.
Vernissage
Freitag, 11. September 2015, 19 Uhr
Einführung
Christoph Bauer, Leiter des Kunstmuseums Singen
Katalog
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog
Fotos der Vernissage
Text der Eröffnungsrede
Künstlergespräch Davor Ljubicic mit Dolores Claros Salinas
So, 01. November 2015, 11 Uhr
Führungen
So, 27. September 2015, 11 Uhr
So, 18. Oktober 2015, 11 Uhr
So, 15. November 2015, 11 Uhr