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Kunstverein für die Rheinlande
und Westfalen, DüsseldorfGrabbeplatz 4
40213 Düsseldorf
Tel. 0211 - 32 70 23; Fax 0211 - 32 90 70
täglich 11 - 18 Uhr, Mo geschlossen
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aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
14.09. - 23.11.2003
Pawel Althamer & Artur Zmijewski"So genannte Wellen und andere Phänomene des Geistes"
Die beiden polnischen Künstler Pawel Althamer (1967) und Arthur Zmijewski (1966) haben jeweils mit ihren zum Teil radikalen Projekten seit Ende der 90er Jahre international Beachtung gefunden. Nach ihrem gemeinsamen Studium an der Warschauer Kunstakademie ist jeder seiner eigenen Vision und Karriere gefolgt: Althamer, der an der documenta X und der 50. Biennale in Venedig teilnahm, ist konzeptueller Bildhauer und integriert u.a. Schauspieler, Obdachlose oder seinen eigenen Körper in sein Werk. Zmijewski arbeitet als Foto- und Videokünstler, seine Motive sind Menschen mit außergewöhnlichem Schicksal, beispielsweise Behinderte. Für seinen Film "Singing Lesson" (2002) hat er taubstumme Jugendliche eingeladen, in der Leipziger Thomaskirche eine Kantate von Bach einzustudieren. Das präzise Kammerorchester begleitet einen ungewöhnlichen Chor, dessen schiefe Töne als wundersamer Klang noch lange im Ohr bleiben.Beide Künstler sind daran interessiert, reale Situationen in ihre Arbeit zu integrieren. Sie beziehen banale oder extreme Dinge des alltäglichen Lebens in ihre jeweiligen Werke ein und fokussieren die Schnittstelle von Kunst und alltäglichen Dingen und Vorgängen.
Seit langem planen Althamer und Zmijewski ein gemeinsames Projekt, zu dem es nun in der gemeinsam mit der Stiftung Galerie Foksal Warschau organisierten Ausstellung erstmals kommt.
"So genannte Wellen und andere Phänomene des Geistes" ist der Titel, den die Künstler der Ausstellung geben. Während der Vorbereitung haben sie sich gemeinsam auf Reisen begeben, auf Reisen in die Nähe: vor Althamers eigene Haustür im Warschauer Arbeiterviertel Brodnó, oder auf Reisen in die Ferne: in die Wüstenlandschaft Mexikos am anderen Ende der Welt, auf der Suche nach neuen Erfahrungen und dem Verlangen, gewohnte Grenzen zu überschreiten.
Der Ausstellungssaal des Kunstvereins ist durch wenige Mittel in einen neuen Raum transformiert. Auf Plasma-Screens sind von Zmijeswki gefilmte Videos zu sehen, in denen Pawel Althamer die Rolle seines Lebens spielt, die Rolle des Künstlers. Real und mental reisend erfährt er sich und seine Umgebung auf merkwürdige Weise. Artur Zmijewski nimmt, wie in seinen anderen Arbeiten auch, die Rolle des Beobachters, des Verhaltensforschers ein, der ungewöhnliche Situationen provoziert und studiert. Die vier kurzen Porträtfilme zeigen Althamer in unterschiedlichen Zuständen. Der Künstler ist ein Medium: Er vermittelt uns die Intensität seiner Erfahrung; das durch Reisen und Drogen erweiterte Bewusstsein des Künstlers ermöglicht eine andere, fremde Sicht auf die unmittelbare Umgebung. "So genannte Wellen..." zeigt uns künstlerisches Wahrnehmen in Aktion. Es sind die banalen Dinge, die die Abflugrampe bilden für den virtuosen geistigen Flug in die Zonen von Spiritualität und Metaphysik.
Es erscheint ein kleiner Katalog, u.a. mit e. Interview von Artur Zmijewski und Pawel Althamer (5 Euro).
Offnungszeiten Di-Sa 12-19 h, So 11 -18 h, Führungen jeden Mi um 18 h
In Zusammenarbeit mit der Stiftung Galerie Folksal, Warschau.
Wir danken Joanna Mytkowska, Andrzej Przywara und Adam Szymczyk.Gefördert vom Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes NRW
Pressebesichtigung*: Freitag, 12. September um 13 Uhr
Eröffnung*: Samstag, den 13. September um 20 Uhr
*Die Künstler und die Kuratoren von Foksal sind anwesend. Parallel in der Kunsthalle: Bethan Huws Toyer"(bis 28.9.)
Samstag, den 11. Oktober um 20 Uhr
Dr. Susanne Küper "Leben mit Pop: 40 Jahre später"
Zum 40. Mal jährt sich am 11. Oktober 2003 eine außergewöhnliche Aktion: Gerhard Richter und Konrad Lueg (der spätere Galerist Konrad Fischer) luden 1963 als junge, damals noch unbekannte Künstler in das Düsseldorfer Möbelhaus Berges zu "Leben mit Pop - Eine Demonstration für den kapitalistischen Realismus" ein.
In der Rückschau auf das Ereignis rekonstruiert Susanne Küper die damaligen politischen und gesellschaftlichen Hintergründe, fragt nach dem Bezug zur amerikanischen Pop Art auf der einen und zum Sozialistischen Realismus auf der anderen Seite. Was war der Beweggrund und das Anliegen der "Demonstration" von Konrad Lueg und Gerhard Richter?
Susanne Küper (*1962) hat in München und Köln Kunstgeschichte studiert. Sie promovierte über Palermo (Peter Heisterkamp) und arbeitet heute für neugerriemschneider in Berlin.
Eintritt 2 · / für Mitglieder frei
JAHRESGABEN 2003 / 2004
Yesim Akdeniz Graf
Pawel Althamer
Heike Beyer
Sam Durant
hobbypopMuseum
Candida Höfer
Rita Mc Bride
Reinhard Mucha
Silke Otto-Knapp
Bojan Sarcevic
Artur Zmijewski
Heimo Zobernig
Zu besichtigen im Foyer des Kunstvereins parallel zur Ausstellung 'So genannte Wellen und andere Phänomene des Geistes' von Pawel Althamer und Artur Zmijewski noch bis zum 23. November (Öffnungszeiten Di-Sa 12-19 Uhr, So 11-18 Uhr) und anschließend bis zum 1. Dezember werktags von 10 - 17 Uhr (Eingang Verwaltung). Online: http://www.kunstverein-duesseldorf.de/jahresgaben.html
Künstlerinnen und Künstler, die mit dem Programm des Kunstvereins verbunden sind, bieten für Mitglieder des Vereins, und für diejenigen, die es noch werden möchten, exklusive Editionen zu günstigen Preisen an. Wir freuen uns sehr, dass die Künstlerinnen und Künstler erneut sehr interessante Werke für das diesjährige Jahresgabenprogramm geschaffen haben.
In diesem Jahr hat mehr als die Hälfte der Künstlerinnen und Künstler skulpturale Objekte beigesteuert, die teilweise benutzbar sind, wie der "Rocking Chair von Sam Durant oder die bemalte Keramikschale von Bojan Sarcevic. Beide Künstler so wie auch Silke Otto-Knapp, hobbypopMUSEUM, Pawel Althamer und Artur Zmijewski wurden bereits in Einzelausstellungen im Kunstverein gezeigt. Heimo Zobernig und Heike Beyer haben 2001 an der Ausstellung "Zero Gravity im Kunstverein teilgenommen und realisieren nun anlässlich ihrer großen Einzelausstellungen in Düsseldorf und Köln eine Jahresgabe. Aus dem Düsseldorfer Akademieumfeld konnten wir die junge, aufstrebende Yesim Akdeniz Graf gewinnen. Dass zudem international etablierte, Düsseldorf eng verbundene Künstler wie Rita Mc Bride, Candida Höfer und Reinhard Mucha dem Kunstverein großzügig eine Jahresgabe überreichen, ehrt und freut uns außerordentlich.