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Kunstverein für die Rheinlande
und Westfalen, Düsseldorf

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01.06. - 24.08.2003

Silke Otto-Knapp

Orange View

Die Künstlerin Silke Otto-Knapp (*1970 in Osnabrück) arbeitet mit einem in der heutigen Zeit ungewöhnlichen Medium: Aquarellmalerei. Die in London lebende Künstlerin malt Aquarelle von Städten bzw. konstruierten Stadtlandschaften wie Los Angeles und Las Vegas und zeigt künstlich erzeugte Pflanzenwelten im öffentlichen Raum. Als Vorlage dienen der Künstlerin Fotos aus Bildbänden oder Magazinen und eigene Aufnahmen.

Weniger die korrekte Darstellung des Motivs als seine Entwicklung im malerischen Prozess steht im Mittelpunkt, so z.B. die Reaktion der verlaufenden Farbe während des Malens. Durch die ungewöhnliche Verwendung von Aquarellfarbe auf Leinwand statt auf Papier kann die Farbe ausgewaschen und der Malvorgang verlangsamt werden. Manchmal sind nur verschwommene Andeutungen mit wenigen markanten Linien zu sehen, als betrachte man die Situation durch eine regennasse Windschutzscheibe.

Während eine frühe Serie deutlich den legendären Blick von den Hollwood Hills auf die nächtliche Metropole zeigt - mit glitzerndem Lichtermeer in bunten, fast neonleuchtenden Farbtupfern - stellt eine spätere Bildfolge Los Angeles als von opulenten Pflanzen und Palmen überwachsene Stadt dar, in einem verwaschenen Grünton, aus dem nur manchmal Andeutungen von Urbanität zum Vorschein kommen. Die scheinbar wilde Natur und die ebenso wuchernde Megalopolis überlappen sich in den ineinander verlaufenden Farbräumen. In einer weiteren Serie sind Gewächshäuser Suiet ihrer Untersuchung - auch hier wird eine künstlich gehegte, exotische Natur vorgeführt, in der sich die bildbestimmenden Pflanzen im grünen Farbrausch überlagern.

Es tauchen keine Menschen oder Figuren auf, die auf ein Verhältnis zur Natur als romantisches Gegenüber verweisen könnten. Konzeptuelles und malerisches Denken verbinden sich in Silke OttoKnapps leichter, transparenter Malweise, die zufällige Entwicklungen und Verläufe zulässt.

Die Künstlerin hatte zwei Ausstellungen in der Galerie Karin Guenther in Hamburg. Sie hat an wichtigen, internationalen Ausstellungen teilgenommen, wie z. B."Creeping Revolution 2" im Rooseum in Malmö, "deutschemalereizwietausenddrei" im Frankfurter Kunstverein oder The magic hour" in Graz. In Deutschland wurde sie erstmals im Kunstverein Wolfsburg vorgestellt, zusammen mit Ed Ruscha in "magining LA" (2002).

Im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen findet ihre erste Einzelausstellung statt, die ca. 30 Arbeiten aus dem Zeitraum 1999 bis 2003 versammelt. Anläßlich der Ausstellung erscheint ein Katalog mit zahlreichen Abbildungen, einem Interview zum Werk von Silke Otto-Knapp mit der Kuratorin Anette Freudenberger und Texten von den Kunsthistorikern Andreas Spiegl und Jan Verwoert.

Eröffnung der Ausstellung am 31. Mai 2003 um 20 Uhr