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Kunstverein in Hamburg

Klosterwall 23
20095 Hamburg
Tel. 040 - 33 83 44; Fax 040 - 32 21 59
hamburg@kunstverein.de
tgl. außer Mo 11 - 18 Uhr, Do bis 21 Uhr
http://www.kunstverein.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

16.07. - 09.10. 2005

Sarah Lucas

Bekannt wurde Sarah Lucas (geb. 1962 in London) Anfang der neunziger Jahre im Zusammenhang der so genannten "Young British Art", die mit einer bewusst rohen und teilweise schockierenden Ästhetik auf das sich verschlechternde soziale Klima Großbritanniens unter der Regierung Margret Thatchers reagierte. Heute zählt Sarah Lucas zu den prominentesten Künstlerinnen ihrer Generation.
Sie kombiniert alltägliche Objekte wie ausrangierte Möbel, Lebensmittel und andere Fundstücke zu irritierenden und nachhaltig provozierenden Assemblagen. Nahrungsmittel und Alltagsgegenstände werden in den Installationen und Fotos zu sexuell aufgeladenen Stillleben oder Vanitas Bildern arrangiert. Aus einfachen Materialien wie Zeitungspapier, Holz, Draht und Beton fertigt sie Bilder, Collagen, Objekte und Installationen an, die in ihrer Verbindung mit häufig drastischen Werktiteln einen aggressiven Wortwitz entfalten. Dabei entstammen die verwendeten Redewendungen und zweideutigen Anspielungen einer Umgangssprache der Arbeiterklasse, mit denen die Künstlerin nicht nur ihre eigene Herkunft thematisiert, sondern auch ihrem Interesse an Sprache und deren unterschiedlichen Konnotationen nachgeht.
In ihren Arbeiten setzt sich Sarah Lucas mit gesellschaftlichen Klischees auseinander und hinterfragt die Gültigkeit von manifestierten Klassenverhältnissen und Geschlechterrollen. Schon ihre frühen großformatigen Collagen bestehen aus Fotokopien und Ausschnitten aus Zeitungsartikeln, in denen sie Pin-up-Girls aus der Regenbogenpresse mit den spektakulären Überschriften des Sensationsjournalismus kombiniert. In der absurd erscheinenden Übertreibung des vorgefundenen Materials entstehen Verfremdungseffekte, die den Sexismus und die latent vorhandene gesellschaftliche Gewalt reflektieren.
Ihre Selbstportraits zeigen die Künstlerin in vermeintlich männlichen oder deutlich sexuell konnotierten Posen: breitbeinig auf einer Treppe sitzend, mit Lederjacke und Sonnenbrille bekleidet oder mit vieldeutigem Blick eine Banane essend. Die selbstsichere und bewusste Inszenierung der eigenen Person vermittelt eine kritisch reflektierte, am Feminismus orientierte Haltung. Ähnlich wie viele ihrer Objekte und raumgreifenden Assemblagen können auch die Selbstporträts in einer kunsthistorischen Genealogie etwa von Duchamp, über Warhol bis hin zu Martin Kippenberger gelesen werden. Gleichzeitig erfindet Lucas mit ihnen humorvolle und einprägsame Bilder von allgemeiner Relevanz.

In Zusammenarbeit mit der Kunsthalle Zürich realisiert der Kunstverein in Hamburg eine umfassende Retrospektive mit den Arbeiten von Sarah Lucas ­ die erste überhaupt. Im Anschluss an die Stationen Zürich und Hamburg wird die Ausstellung auch in der Tate Liverpool zu sehen sein.

Die Künstlerin wird zwischen dem 11. und 15. Juli zum Ausstellungsaufbau in Hamburg sein, so dass ein persönlicher Kontakt möglich ist.

Anlässlich der Ausstellung im Kunstverein in Hamburg erscheint eine Edition in einer Auflage von 17 + 3 AP für Euro 2.800,-

Zur Ausstellung erscheint ein von Yilmaz Dziewior und Beatrix Ruf herausgegebener Katalog im Hatje Cantz Verlag mit Texten von Sadie Coles, Yilmaz Dziewior, Martin Prinzhorn, einem Interview zwischen Beatrix Ruf und Sarah Lucas sowie einem kommentierten uvreverzeichnis (Erscheinungstermin: September 2005).

 

Pressekonferenz: Freitag, 15. Juli, 11 Uhr
Eröffnung: Freitag, 15. Juli, um 19 Uhr

 

 

Sonntag, 11. September 2005, 19 Uhr

A Physical Dialogue

Michael Clark & Dance Company, Pauline Daly, Olivier Garbay, Sarah Lucas

Ein außergewöhnliches und absolut einmaliges Ereignis findet am Sonntag, den 11. September, im Kunstverein statt, wenn Sarah Lucas zusammen mit dem weltbekannten Tänzer und Choreografen Michael Clark in einen "körperlichen Dialog" mit ihren eigenen Arbeiten treten wird.
Insgesamt werden ca. 10 Personen an der Aufführung beteiligt sein, neben der Künstlerin und dem Choreografen auch Mitglieder seiner Company und Freunde von Sarah Lucas.
Michael Clark hat bereits Anfang der achtziger Jahre den klassischen Tanz durch Einflüsse von Punk und New Wave revolutioniert, indem er für seine Tanzstücke Aufnahmen von so divergierenden Musikern wie Erik Satie, PJ Harvey, CAN, Human League und den Sex Pistols verwendete.

 

 

 

Veranstaltung
Donnerstag, 8. September 2005, 19 Uhr:
"Migration aus Prinzip"
Marion von Osten, Martin Rapp und Katrin Rhomberg im Gespräch mit Vassilis Tsianos, Kanak Attack

 

Führungen
mit dem Team des Kunstvereins jeden Donnerstag um 18 Uhr:
Yilmaz Dziewior: 21.7. / 25.8. / 1.9. / 22.9.
Corinna Koch: 28.7. / 18.8. / 8.9. / 29.9.
Janneke de Vries: 4.8. / 11.8. /15.9. / 6.10.

und an folgenden Sonntagen um 16 Uhr:
Kerstin Stakemeier: 31.7. / 21.8. / 18.9. / 9.10

 

Donnerstag, 8. September 2005, 19 Uhr

Migration aus Prinzip

Marion von Osten, Martin Rapp und Kathrin Rhomberg im Gespräch mit Vassilis Tsianos

In dem Gespräch im Kunstverein in Hamburg stellt sich das Projekt "Migration" des Kölnischen Kunstvereins vor. Die Kurator/innen der Ausstellung Kathrin Rhomberg (Direktorin Kölnischer Kunstverein), Marion von Osten (Künstlerin und Ausstellungsmacherin) sowie Martin Rapp (Projektleitung DOMiT e.V.) werden im Gespräch mit dem Soziologen Vassilis Tsianos (Kanak Attak / TRANSIT MIGRATION) der Frage nachgehen, warum die Sichtbarmachung von Migration trotz aller Widersprüche notwendig ist und welche Rolle darin Kunst und Forschung spielen können. Seit mehr als zwei Jahren arbeiten im Projekt "Migration" ­ einem Initiativprojekt der Kulturstiftung des Bundes ­ Wissenschaftler/innen, Filmemacher/innen und Künstler/innen in Köln, Frankfurt, Istanbul, Athen, Novi Sad, Belgrad und Berlin entscheidende Lücken in der deutschen und europäischen Geschichtsschreibung seit der Nachkriegszeit bis heute auf. Zahlreiche Veranstaltungsreihen im Kölnischen Kunstverein und ein internationales Symposium in Griechenland haben diese Arbeit bislang begleitet und neue Fragen für die Zukunft der deutschen Migrationsgesellschaft eröffnet. Mit einer groß angelegten, transdisziplinären Ausstellung, einem Filmfestival, einem internationalen Symposium sowie diversen Musikveranstaltungen und einer umfassenden Publikation findet das Projekt Migration seinen vorläufigen Abschluss. Die Grundlagen der Ausstellungskonzeption sind die sozial- und kulturhistorische Recherche von DOMiT e.V., die wissenschaftliche Forschung und künstlerische Produktion des Projektpartners TRANSIT MIGRATION und die künstlerischen und theoretischen Arbeiten, die durch den Kölnischen Kunstverein beauftragt wurden, sowie bestehende aktuelle und historische Positionen. Ausstellung Kölnischer Kunstverein: 1.10.2005-15.01.2006 Teilnehmende Künstler/innen: Vito Acconci, Advanced Chemistry, An Architektur, Aysun Bademsoy, Joseph Beuys, David Blandy, Madeleine Bernstorff / Elke aus dem Moore, Pavel Braila, Brothers Keepers, Vlassis Caniaris, Gustav Deutsch, Lukas Duwenhögger, Ayse Erkmen, Harun Farocki, Jeanne Faust / Jörn Zehe, Hans-Peter Feldmann, FFM Berlin, Doris Frohnapfel, Jens Haaning, Farida Heuck / Birgit zur Nieden, Michael Hieselmaier / Michael Zinganel, Candida Höfer, Hannah Hurtzig, Kanak Attak, Gülsün Karamustafa, Kein Mensch ist illegal, Bernd Kniess, Brigitte Kraemer, Brigitta Kuster, Labor k3000, Thomas Locher, Kobe Matthys, Angela Melitopoulos, Christian Phillip Müller, Tazro Niscino, Marcel Odenbach, Morgan O'Hara, Henrik Olesen, Boris Ondreicka, Anny & Sibel Öztürk, Adrian Paci, Krsto Papic, Dan Perjovschi, Susan Philipsz, PIT, Ayse Polat, Lisl Ponger, Jereon de Rijke / Willem de Rooij, Julika Rudelius, Anri Sala, Bülent Sangar, Christoph Schäfer, Alfred Schmidt, Anne-Marie Schneider, Ene-Liis Semper, Ann-Sofi Sidén, Nika Span, Wolfgang Staiger, Mladen Stilinovic, Andrijana Stojkovic, Wolfgang Tillmans, Rosemarie Trockel, Ultra-red, Manfred Vollmer, Clemens von Wedemeyer, Jun Yang, Tobias Zielony, Zelimir Zilnik.

 


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