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Kunstverein in Hamburg
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vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
14.08. - 12.09. 2010
Hank Schmidt in der Beek
Ein Akt, eine Treppe hinabzumsteigen
Hank Schmidt in der Beek (*1978, lebt in Berlin) präsentiert in seiner ersten institutionellen Einzelausstellung im Kunstverein Hamburg ca. 300 Collagen, für die er sich aus der visuellen Bibliothek der Modernen Kunst bedient. Bekannte Motive der Kunstgeschichte werden von ihm neu kombiniert und in völlig fremde Kontexte überführt. Es ist ein spielerischer Umgang mit den Klassikern der Modernen Kunst, der weniger eine Aneignung als vielmehr eine Art Karikatur darstellt.
Er reduziert die bekannten Werke der modernen Kunstgeschichte von Daniel Buren, Max Beckmann, Max Ernst, Man Ray oder Roy Lichtenstein auf genau die Essenz, die ihre Arbeiten auszeichnet. Dabei geht er mit diesen Bildern nicht behutsam um, er lässt sich von ihrer Bedeutsamkeit nicht einschüchtern. Vielmehr gibt er ihnen genau die Leichtigkeit und den Witz zurück, den sie ursprünglich besaßen. Bevor sie zu Ikonen der Kunstgeschichte aufgestiegen sind und ihnen diese historische Bedeutungslastigkeit auferlegt wurde.
In der Serie "Ein Akt, eine Treppe hinabzusteigen" verweist er eindeutig auf das kubistische Werk von Marcel Duchamp. In der Version von Hank Schmidt in der Beek dagegen sieht man das Künstlerduo Gilbert und George in mehreren Szenen eine Treppe hinuntergehen. Der dazugehörige Vierzeiler eröffnet ein imaginiertes Gespräch der beiden über die Widrigkeiten des Treppensteigens. Und dieses natürlich nicht im geschliffenen Englisch, sondern im lautmalerischen Bayrisch, in dem fast alle Reime verfasst sind. Sie fungieren als Hintergrundinfo zu seinen Collagen, sie ersetzen die fehlenden Titel und eröffnen den Arbeiten eine weitere Assoziationsebene. Im Rahmen der Ausstellung nun wird eine Auswahl dieser kombinierten "Collagen und Gedichte" innerhalb eines Künstlerbuches erscheinen.
Hank Schmidt in der Beek studierte an der Hochschule für Gestaltung, Offenbach und an der Academie des Beaux-Arts, Brüssel. Im Jahr 2007 erhielt er das Schindler-Stipendium für Los Angeles, 2009 wurde er mit dem Szpilman Award für ephemere Kunst ausgezeichnet. Neben den Collagen entstehen aber auch immer wieder Arbeiten, die sich durch ihre kollaborative Praxis auszeichnen.