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Städtische Galerie im Lenbachhaus

Luisenstraße 33
80333 München
Tel. 089 - 23 33 20 00; Fax 089 - 23 33 20 04
lenbachhaus@muenchen.de
www.lenbachhaus.de
Öffnungszeiten: täglich außer Mo 10 - 18 Uhr
über das Lenbachhaus
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

verlängert bis 12. September 2010

IM KUBUS

Sylvie Fleury

ASTARTÉ'S CAVE

Die Schweizer Künstlerin Sylvie Fleury verbindet in ihren Werken Esoterik und Trash, Mode und Motorsport, Science Fiction und Kunstgeschichte. Indem sie bislang getrennte Sphären miteinander vermischt, spielt sie häufig Geschlechterdifferenzen gegeneinander aus: Mit weiblich- weichen Körpern kontert sie die maskuline Geometrie von Donald Judds Stacks und lässt deren strenge Klarheit so ins Leere laufen. In Werbeslogans für Kosmetika entdeckt sie eine ästhetische Verwandtschaft zu den Textarbeiten von Joseph Kosuth. Phallische Raketen werden mit langhaarigem Pelz überzogen, die Brillo-Kartons von Andy Warhol durch Verpackungen des Schlankheitsmittels Slim Fast ersetzt. Die verlangsamte Wiedergabe der Siegesfeier eines Autorennens gerät bei Fleury zu einer Zen-Meditation über Geschwindigkeit.

Im KUBUS präsentiert Fleury Astarté's Cave (2008). Diese Wandarbeit basiert auf Fotos einer Tropfsteinhöhle, die die Künstlerin in Vietnam aufgenommen hat. Der Titel wiederum spielt auf die gleichnamige antike Liebes- und Fruchtbarkeitsgöttin an. Durch die panoramahafte Tapezierung und den Verweis auf die weibliche Gottheit verwandelt sich die streng quadratische Architektur in eine naturreligiöse Lustgrotte. Dazu platziert Fleury in die Mitte des Raumes die Skulptur Labrisrynthe (2008), einen monumentalen, silbern glänzenden Haifischzahn, wie er in südpazifischen Kulturen als Talisman verehrt wird.

Sylvie Fleury (geb. 1961 in Genf) zählt zu den wichtigsten Künstlerinnen ihrer Generation. Im letzten Jahr wurde ihr Werk im Rahmen einer umfassenden Retrospektive im Genfer MAMCO ausgestellt.
Die Präsentation von Sylvie Fleury bildet den zweiten Teil der KUBUS-Reihe WRITTEN ON THE WALL, bei der Wandarbeiten im Vordergrund stehen.

Kurator: Sven Beckstette

 

Swiss artist Sylvie Fleury combines in her work divergent topics like esotericism and trash, fashion and motorsports, science fiction and art history. By connecting separate spheres she often plays off gender differences against each other: Soft, feminine bodies counter the masculine geometry of Stacks by Donald Judd. In advertising slogans for cosmetics she discovers an aesthetic relationship with the text pieces of Joseph Kosuth. Phallic rockets are covered with long-haired fake fur, Andy Warhol's Brillo Boxes are replaced by packages of the dietary supplement Slim Fast. A slow motion version of a film of a racing victory celebration turns into a Zen meditation on speed.

At the KUBUS, Fleury presents Astarté's Cave (2008). This wall piece is based on photographs of a dripstone cave which the artist took in Vietnam. The title refers to the love and fertility goddess of antiquity of the same name. The panorama view on wall paper combined with the reference to the female deity transform the rigid and squarish architecture of the KUBUS into something of a "pleasure grotto" or "magic site" for natural religious rituals. Furthermore, Fleury places into the centre of the space her sculpture Labrisrynthe (2008) which resembles a monumental shark tooth in shiny silver, an object, which is revered as a talisman in Polynesian culture.

Sylvie Fleury (born 1961 in Geneva) ranks among the most important artists of her generation. Last year her work was exhibited in a large retrospective at MAMCO in Geneva.
Sylvie Fleury's presentation marks the second part of WRITTEN ON THE WALL, a series of walls pieces at the KUBUS.

Kurator: Sven Beckstette

KUBUS
Klopstockstraße 10, 80804 München
Der KUBUS ist nicht betretbar, aber immer von außen einsehbar.
Der Kubus ist Teil des Kunstprojektes Petuelpark www.quivid.de

 

 

Kunst am Bau für das neue Lenbachhaus
von Olafur Eliasson und Thomas Demand

Erklärtes Ziel der Stadt München ist es, im Rahmen kommunaler Bauvorhaben Kunst der Gegenwart zu berücksichtigen. Auch für die Generalsanierung und Neugestaltung der Städtischen Galerie im Lenbachhaus wurden deshalb bis zu 2% des Etats für zwei Kunst-am-Bau-Projekte reserviert. Für die Umsetzung konnten mit Olafur Eliasson und Thomas Demand zwei international angesehene Künstler gewonnen werden, die noch dazu schon eine enge Beziehung zur Institution besitzen. Da es sich bei dem Gebäude um ein Museum handelt, konnte die Entscheidungsfindung dem kompetenten Team des Lenbachhauses selbst übertragen werden.  
Die Kommission für Kunst am Bau und im öffentlichen Raum hat das Ergebnis einstimmig befürwortet. Der Stadtrat der Landeshauptstadt München hat in der Sitzung des Kultur-ausschusses am 17.06.2010 die Realisierung der beiden Kunstwerke einstimmig genehmigt.
Die finanziellen Mittel für die ausgewählten Arbeiten speisen sich aus dem oben genannten Kunst- am-Bau-Etat sowie aus dem Ankaufsbudget des Lenbachhauses und einer besonderen finanziellen Aufwendung durch den Förderverein Lenbachhaus e.V.

 

Olafur Eliasson
Der dänische, in Berlin lebende Künstler Olafur Eliasson (geb. 1967) befasst sich in seinem Werk mit Naturphänomenen und ihrer Wahrnehmung. Seine raumfüllende Installation "Sonne statt Regen", die er 2003 für den Kunstbau des Lenbachhauses entwickelt hat, nimmt das Licht- und Farbspektrum des atmosphärischen Sonnenlichtes zum Ausgangspunkt und macht dessen unterschiedliche emotionale Qualitäten buchstäblich spürbar.
Für die große Halle des neuen Lenbachhauses schlägt Eliasson einen spiralartigen Wirbel vor, der sich von der Decke bis knapp über die Köpfe der Besucher/innen bewegt. In vielen farbigen Glasfacetten nimmt er die Palette des Blauen Reiter auf und gleicht einem riesigen Leuchter, der zum Mittelpunkt des Eingangsraumes wird. Die suggestive Wirkung der Lichtskulptur wird sich in doppelter Weise zeigen, zum einen, wenn sie von Innen heraus strahlt und farbige Strukturen auf die umgebenden Wände wirft, und zum anderen, wenn sie von Außen erhellt wird.
Mit diesem Kunstwerk wird die Sammlung der Städtischen Galerie im Lenbachhaus um eine weitere bedeutende Arbeit des international erfolgreichen Künstlers bereichert.

 

Thomas Demand: Entwurf für den Schriftzug auf der Fassade des Lenbachhauses /(C): Thomas Demand

Thomas Demand
Der bei München geborene, heute in Berlin lebende Thomas Demand (geb. 1964) gehört zu den weltweit wichtigsten Künstlern unserer Zeit. Die Städtische Galerie im Lenbachhaus hat Demands Werk seit seinen Anfängen in der bayrischen Landeshauptstadt verfolgt, gesammelt und bereits 2002 mit seiner ersten Einzelausstellung in Deutschland gewürdigt, bevor er international (Ausstellung im Museum of Modern Art, New York etc.) "entdeckt" wurde. Demand arbeitet plastisch, indem er bekannte Bilder aus dem kollektiven Gedächtnis, meist Fotos von historischen Ereignissen oder Orten, aus farbigen Papieren lebensgross nachbaut. Diese so wiedergewonnenen Stätten nimmt er fotografisch auf und reproduziert sie als Großformate, die nun ein gewandeltes Bild zeigen.
Für die Fassade des Neubaus nach Plänen von Foster + Partners hat Demand einen Schriftzug entworfen, der in großen, ca. einen Meter hohen Lettern das "LENBACHHAUS" bezeichnet. Das Besondere an diesen Buchstaben ist die plastische Gestaltung, bei der der Künstler zwei unterschiedliche Schrifttypen miteinander verbunden hat. Während der Hintergrund aus einer Antiqua besteht, wie sie das Lenbachhaus in seinen Anfängen benutzt hat, verjüngen sich die Zeichen nach vorne hin in eine schmale und serifenlose, zeitgenössische Groteskschrift. Diese Typografie soll auch als Modell für das Leitsystem im Inneren des neuen Hauses dienen.

 

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