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Museum moderner Kunst
Stiftung WörlenBräugasse 17
94032 Passau
Tel. 0851 - 383 87 90; Fax 0851 - 38 38 79 79
Di - So 10 - 18 Uhr
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aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
24.03. - 10.06.2001
Friedrich MeckseperBilder, Radierungen, Zeichnungen, Collagen und Objekte aus der Sammlung Großhaus
"Fabrik", Öl auf Leinwand, 1971, 120 x 100 cm
FRIEDRICH MECKSEPER
Mit der bislang größten Meckseper-Retrospektive gibt das Museum Moderner Kunst - Stiftung Wörlen mit rund 200 Werken aus 45 Jahren einen umfassenden Oberblick über das künstlerische Schaffen des Grafikers und Malers Friedrich Meckseper.
Mecksepers Bilder alltäglicher, ganz heterogener Gegenstände stellen eine Bild-Welt von magischer Wirkung und rätselhafter Poesie dar. Ausgeführt mit großer Präzision und im Rückgriff auf altmeisterliche Techniken machen sie Meckseper zu einem der bedeutendsten deutschen Einzelgänger der gegenständlichen Malerei im 20. Jahrhundert.
In der retrospektiv angelegten Ausstellung, die nur in Passau zu sehen ist, werden anhand von rund 140 (Farb-)Radierungen, 40 Gemälden sowie 25 Collagen und Objekten aus der Sammlung Großhaus die Stationen der künstlerischen Entwicklung von Friedrich Meckseper (*l 936) seit 1959 aufgezeigt.
Radierungen, Zustandsdrucke und ZeichnungenFriedrich Meckseper ist als Radierer bekannt geworden. In über vierzig Jahren entstand sein Hauptwerk von - bis heute - 272 Radierungen, die beinahe vollständig in der Sammlung Großhaus enthalten sind. Den Kernpunkt der Ausstellung (wie auch des Gesamtwerkes) bilden die Farbradierungen, deren Entstehungsprozess durch Zustandsdrucke, Farbvarianten sowie Entwurfszeichnungen aufgezeigt wird.
Ergänzend hierzu werden ausgewählte s/w-Radierungen gezeigt: unter anderem das Hebräische Alphabet", bestehend aus 22 kleinformatigen Radierungen für die Vorzugsausgabe der "Bremer Bibel", (1987 - 1990), "Die Rückseite - oder wo die Kunst am Ende ist" (1981), ein Mappenwerk mit sechs Drucken von Rückseiten ausgedienter Radierplatten sowie die Arbeitsvorlagen des "Göttinger Alphabets", das 1993 in Gestalt von sieben großformatigen Glasobjekten realisiert wurde.
Bilder
Als Maler ist Meckseper Autodidakt. Erst Anfang der sechziger Jahre, nach Ende der Studienzeit, beginnt seine ernsthafte Beschäftigung mit der Malerei. Inspiriert und angeleitet durch Literatur über die alten Maltechniken entstehen Anfang der 60er Jahre die ersten Gemälde, oft in kleinen Formaten. Anfänglich verwendet Meckseper verschiedene Bildträger wie Zink, Holz, Hartfaserplatten etc. bis sich schließlich ab 1967 Leinwand in großen Formaten durchsetzt.
Meckseper arbeitet auf klassischem Halbkreidegrund (meist) mit handelsüblichen Ölfarben, oft unter Verwendung von Blattgold. Dabei nutzt er die bei der Druckvorbereitung der Radierplatten gemachten Erfahrungen: das Auftragen, Verteilen und Verreiben der Farben mit Lappen, Handballen und Finger, das Durchschimmern lassen des Kreidegrundes. Pinsel setzt Meckseper bei seinen "altmeisterlich" lasierend und in vielen Schichten aufgebauten Bildern erst bei Detailarbeiten ein.
Collagen und Objekte
Bei den seit 1959 entstehenden Collagen und Objekten handelt es sich um kleinformatige Arbeiten, deren besonderer Reiz in ihrer miniaturhaften Intimität und Feingliedrigkeit liegt. So wie es bei Meckseper eine Wechselwirkung zwischen Malerei und Grafik gibt, existiert eine solche auch in Bezug auf die Collagen und Objekte. Erfahrungen und Erkenntnisse aus den jeweiligen Techniken gehen ineinander über und sind unauflöslich miteinander verknüpft. Eine spielerische Kreativität verwirklicht sich ebenso in künstlerischen wie in technischen Erfindungen.
Biografie
Meckseper wurde 1936 in Bremen geboren, wuchs in Stuttgart auf, absolvierte eine Mechanikerlehre, besuchte von 1955 bis 1957 als Schüler von Karl Rössing die Staatliche Kunstakademie in Stuttgart und von 1957 bis 1959 die Staatliche Hochschule für Bildende Künste in Berlin-Charlottenburg (Prof. Wolf Hoffmann).
1968 erhielt Meckseper eine Gastdozentur in London, 1977 eine Gastprofessur an der Gesamthochschule in Wuppertal und 1977 bis 1979 sowie 1987 die Leitung der Radierklasse an der Internationalen Sommerakademie in Salzburg. Von 1961 an lebte Meckseper in Worpswede bis er 1984 nach Berlin übersiedelte.
Seiner ersten Einzelausstellung 1960 im Oldenburger Schlossmuseum folgten eine Fülle von Ausstellungen in Europa, Amerika und Japan. Mecksepers Arbeit wurde mehrfach auf internationalen Grafikbiennalen mit Preisen ausgezeichnet (z. B. 1990 1. Preis der 1st Kochi International Print Triennial Japan, 1993 Goldmedaille der Stadt Toulouse.)
Der Katalog zur Ausstellung (224 Seiten) enthält neben den Abbildungen der ausgestellten Werke, Texte von William Varley, Friedrich Meckseper und Karl Fußmann, Preis DEM 40,
Eröffnung: 23.03.2001, 19 UhrEinführung: Reinhard Müller-Mehlis
Der Künstler ist anwesend.