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Museum moderner Kunst
Stiftung WörlenBräugasse 17
94032 Passau
Tel. 0851 - 383 87 90; Fax 0851 - 38 38 79 79
Di - So 10 - 18 Uhr
info@mmk-woerlen.de
www.mmk-passau.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition
11.12. 2004 - 26.03. 2005
Otto Sammer
(1914 - 2004)
Werkübersicht
Der renommierte ostbayerische Künstler Otto Sammer (1914 Schwabach/Mittelfranke - 2004 Passau) ist im Juli 2004 neunzigjährig in Passau verstorben. Dies ist Anlass für das Museum Moderner Kunst Passau mit einer retrospektiv angelegten Ausstellung mit rund 90 Gemälden, Aquarellen und Collagen das künstlerische Werk des Malers und Zeichners der auch Mitglied der Künstlervereinigung "Donau-Wald-Gruppe" (1948 - 1990), war - postum zu ehren.
Sammers Werk ist thematisch wie formal antipodisch ausgerichtet. Neben naturalistisch anmutenden Szenerien wandte er sich unter dem Einfluss seiner Vorbilder Wassily Kandinsky und Paul Klee immer mehr der Abstraktion zu. Ein großer Werkkomplex Sammers ist geprägt vom Stil des Tachismus, einer Kunstform der 1940er Jahre, die sich durch eruptive, amorphe Farbflecken (frz.: taches) auszeichnet. Im Geiste des Tachismus lassen sich zwar Motive in der Bildgestaltung erkennen, verdecken jedoch nie den Eindruck des Fragmentarischen als Folge einer Schöpfung aus dem Unterbewusstsein. Somit ist für Sammers Werk auch ein fließender Übergang zum Informel gegeben, das den vollkommenen Verzicht auf beschreibende Bildmotive und kompositorische Regeln anstrebt.
Wesentliches Merkmal von Sammers Werk ist es, dass er nicht in einer bestimmten Form oder in einem konkreten Stil erstarrte, sondern immer in Bewegung war und sich konsequent allen neuen Strömungen öffnete und auf seine ihm eigene Art gestalterisch interpretierte.
Otto Sammer beteiligte sich an einer Vielzahl von Ausstellungen im In- und Ausland, im Laufe seines künstlerischen Schaffens wurden ihm eine Reihe von nationalen und internationalen Auszeichnungen zuteil. Erwähnt sei hier der Ostbayerische Kulturpreis, den er 1974 erhielt, sowie das Bundesverdienstkreuz, das ihm 1980 verliehen wurde.Die Ausstellung wird unterstützt vom Verein der Freunde und Förderer des Museums Moderner Kunst - Stiftung Wörlen Passau e. V., von der Bayerischen Volksstiftung und E.ON. Bayern.
Eröffnung Freitag, 10.12.2004, 19 Uhr
OTTO SAMMER (1914 - 2004)
1914 Am 16. März in Schwabach/Mittelfranken geboren.
1934 Abitur an der Oberrealschule Passau. Einberufung zur Wehrmacht. Fast einjähriger Aufenthalt im Lazarett.
1936 Entlassung als dienstuntauglich.
1937 Eintritt in die Finanzverwaltung. Bis 1940 in verschiedenen Städten (München, Landshut, Ilmenau, Herrsching).
1940 Umzug nach Simbach/Inn. Bekanntschaft mit dem akademischen Maler Josef Karl Nerud in Simbach/Inn. Es entwickelt sich eine tiefe und freundschaftliche Schüler-Lehrer-Beziehung.
1947 Weitere künstlerische Ausbildung bei dem Carl Hofer-Schüler Bruno Weske in Berlin über den Kontakt mit der Galerie Franz, Berlin. Austausch mit Berliner Künstlern.
1948 Rückkehr nach Simbach/Inn. Erste Einzelausstellung: Galerie Stenzel in München.
Seit 1948 Mitglied der "donau-wald-gruppe" zusammen mit Josef Karl Nerud, Georg Philipp Wörlen u.a.
1949 - bis Frühjahr 1952
Mit Unterbrechungen in Paris. Théo Kerg (1909 1993) korrigiert Sammers Arbeiten und vermittelt ihm kleine Aufträge. (Kerg ist Schüler von Oskar Moll und Paul Klee und gehörte in den 1930er Jahren den Pariser Künstlergruppen "Abstraction Création" und "Art Mural" an.)1953 Arbeit mit dem französischen Maler André Libion aus Perpignan bei dem Wirt und Kunstmäzen René Pous in Collioure/Frankreich.
1954 Heirat mit der Schauspielerin Helga Ibounig-Arndt.
1956 Übersiedlung nach Passau. Tätig als freischaffender Maler und als Zeichenlehrer an der Mädchenoberschule in Passau.
Seit 1956 Zahlreiche Reisen, etwa nach Sardinien, dem Neusiedler See, Norwegen, Korsika, Holland, die UdSSR, die USA etc.
1974 Ostbayerischer Kulturpreis.
1980 Bundesverdienstkreuz.
1987 Kultureller Ehrenbrief der Stadt Passau.
1993 Bayerischer Verdienstorden.
2004 Am 22. Juli in Passau gestorben.
Werke im öffentlichen Raum (Auswahl):
1960 Berufsschule Passau: Wandbild "Passauer Impression"
1962 Wirtschaftsaufbauschule Passau: Triptychon "Zerstörung Aufbau"
1964 Passau-Hacklberg, Kirche St. Konrad: Glasfenster - Kreuzweg
1967 Ausbildungsstätte d. Handwerkskammer Ndb., Deggendorf "Idee des Bildungszentrum"
1968 AOK Passau: Stahlplastik in der Schalterhalle
1970 Handwerkskammer für Oberpfalz, Regensburg, Sitzungssaal: Wandbild "Regensburger Vision"
1971 Straubing und Cham: Repräsentative Städtebilder, 1972
1972 AOK Freyung, Schalterhalle: Wandbild "Lebensbaum"
1975 Ausbildungszentrum d. Handwerkskammer f. Ndb./Opf., Landshut: "Triptychon"
1977 Gemeinde Birnbach/Rottal, Rathhaussaal: drei Portraits