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Museum Brandhorst

Kunstareal München
Theresienstraße 35 a
80333 München
Postanschrift: Türkenstraße 19
Tel. 089 23805-2286
Di - So 10 - 18, Do 10 - 20
www.pinakothek-der-moderne.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

24.11.2010 - 06.03.2011

Picasso Künstlerbücher

Erste Ausstellung im Museum Brandhorst zeigt umfangreichen Bestand an Künstlerbüchern Gestaltung von Sauerbruch Hutton

 

München, Oktober 2010 | Nach der erfolgreichen Eröffnungsphase tritt das Museum Brandhorst erstmals mit einer Ausstellung an die Öffentlichkeit:

>Picasso Künstlerbücher". Damit wird in einer exemplarischen Auswahl ein bisher nicht gezeigter Teil der Sammlung Brandhorst zugänglich gemacht.

 

Picasso war einer der produktivsten Künstler des 20. Jahrhunderts, auch auf dem Gebiet des Künstlerbuchs. Zwischen 1905 und 1973 gestaltete er mehr als 150 Bücher, von denen die bedeutendsten in dieser außergewöhnlichen Ausstellung vorgestellt werden. Mit über 100 Werken ist die Sammlung Brandhorst eine der umfassendsten auf diesem Gebiet. Zu sehen sein werden circa 85 Künstlerbücher Picassos. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen seine Experimentierfreude im Umgang mit druckgraphischen Techniken und künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten sowie seine enge Zusammenarbeit mit Schriftstellern und Verlegern.

 

Picasso beschäftigte sich mit dem Thema Künstlerbuch in allen erdenklichen Facetten. Seine Graphiken finden sich in Büchern von Max Jacob, Paul Eluard, Tristan Tzara, Pierre Reverdy und vielen anderen. Picasso arbeitete mit bedeutenden Verlegern und Händlern zusammen (Ambroise Vollard, Daniel-Henry Kahnweiler, Pierre-André Benoit, Iliazd u.a.) und natürlich auch mit den fähigsten Druckern seiner Zeit (Mourlot, Lacourière, Crommelynck u.a.). Die Auflage dieser speziell ausgestalteten Publikationen bewegt sich in der Regel zwischen 20 und 50 signierten, nummerierten Exemplaren.

 

In sechs Sälen werden Picassos Grafiken im Kontext der Bücher gezeigt, in denen sie publiziert wurden. Den Besucher erwarten neben dem unvergleichlichen Spektrum an Stilen und Drucktechniken, die Picasso virtuos beherrschte, avantgardistische Typographie sowie kostbarer Papiere und Einbände.

 

Die Ausstellungsarchitektur wurde in Zusammenarbeit mit den Architekten des Museums, Sauerbruch Hutton, entwickelt. Der Einsatz elektronischer Medien wird es dem Besucher ermöglichen, die Vielfalt und Schönheit der Künstlerbücher Picassos kennenzulernen. Sie bilden einen wichtigen Bereich des >Kontinents Picasso".

 

Der Ausstellungskatalog, herausgegeben von Armin Zweite und Nina Schleif, führt in das Thema der Künstlerbücher Picassos mit kenntnisreichen Texten und circa 200 neuen, aufwendig angefertigten Aufnahmen ein. Er erscheint im Hirmer Verlag.

 

Die Ausstellung >Picasso Künstlerbücher" wird ab April 2011 im Kupferstich-Kabinett Dresden zu sehen sein.

 

Zur Ausstellung bietet das Museum Brandhorst ein umfangreiches Rahmenprogramm an, das in Zusammenarbeit mit der Typographischen Gesellschaft München (tgm) entwickelt wurde.

 

 

 

WALTER DE MARIA: LARGE RED SPHERE, 2010

Im Türkentor, Türkenstrasse 17°Kunstareal München

 

Eröffnung am 23. Oktober 2010, 12-18 Uhr

im Rahmen eines Bürgerfestes auf der Wiese zwischen Türkentor und Pinakothek der Moderne. Das Bürgerfest wird ausgerichtet von der Stiftung Pinakothek der Moderne in Kooperation mit den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und der Udo und Anette Brandhorst Stiftung.

 

Das Türkentor ist ab 10 Uhr geöffnet.

 

An diesem Tag freier Eintritt in das Türkentor, alle Pinakotheken, das Museum Brandhorst, Glypthotek und Antikenbau am Königsplatz sowie Kunstbau Lenbachhaus

 

PRESSEKONFERENZ: 22.10.2010, 10.00 UHR KLENZEPORTAL

ALTE PINAKOTHEK, EINGANG BARER STR.

 

Die 2002 entstandene Skulptur "Large Red Sphere" des amerikanischen Künstlers Walter De Maria (* 1935) wurde 2006 von der Udo und Anette Brandhorst Stiftung erworben. Am 23. Oktober 2010 wird die Installation der Skulptur in dem von Sauerbruch Hutton renovierten und umgestalteten Türkentor der Öffentlichkeit übergeben. Die Baumaßnahmen konnten nur durchgeführt werden, da die Stiftung Pinakothek der Moderne den überwiegenden Teil der benötigten Bausumme bereitstellte und somit erneut die Fertigstellung eines staatlichen Projekts ermöglichte. Was nun gleichsam als Gesamtkunstwerk in Erscheinung tritt, stellt einen Meilenstein in der Entwicklung des Kunstareals dar.

 

Seit 2001 gab es Bestrebungen der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, eine zentrale Arbeit Walter De Marias für das Haus zu sichern. Damit sollte der Schwerpunkt amerikanischer Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entscheidend gestärkt werden. Als Partner dieser Bemühungen konnte die Udo und Anette Brandhorst Stiftung gewonnen werden, die selbst bereits über eine ganze Reihe von Werken des Künstlers verfügt. Durch "Large Red Sphere" im Türkentor wird dem Künstler eine überragende Präsenz in der Stadt ermöglicht, in der er bereits 1968 ein Schlüsselwerk seines einflussreichen "One Room ­ One Work"-Prinzips verwirklicht hatte: den "Earth Room" in der Galerie von Heiner Friedrich.

Walter De Maria schlug eine Kugel aus poliertem rotem Granit vor und knüpfte damit an seine frühere Auseinandersetzung mit dieser geometrischen Form an. So hatte er 1990 eine vergleichbare Arbeit für die Assemblée Nationale in Paris realisiert. 2000 und 2004 folgten dann entsprechende Werke für die beiden Museen auf Naoshima Island in Japan (Noashima Contemporary Art Museum: "Seen / Unseen Known / Unknown"; Chichu Art Museum: "Time / Timeless / No time"). Seinen Vorstellungen entsprechend, sollte auch die Münchner Arbeit, die deutlich größer ist als ihre "Vorgänger", auf den umgebenden Raum bezogen werden. Zusammen mit dem Künstler entschied sich Reinhold Baumstark, der ehemalige Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, für das Türkentor als geeigneten Ort. Dieses seit Jahrzehnten brachliegende Gebäudefragment der ehemaligen Prinz Arnulf-Kaserne aus dem frühen 19. Jahrhundert ­ im Volksmund wegen der angrenzenden Türkenstrasse auch "Türkenkaserne" genannt ­ liegt zwischen der Pinakothek der Moderne und dem Museum Brandhorst bzw. genau gegenüber dem Klenze-Portal der Alten Pinakothek und markiert damit eine auch städtebaulich spezifische Position. In enger Kooperation zwischen Walter De Maria und den Architekten Sauerbruch Hutton wurde der ruinöse Bau, unter Berücksichtigung seiner historischen Substanz, so umgestaltet, dass sich Skulptur und Architektur aufeinander beziehen. Den neuen Anforderungen entsprechend bekam auch das unmittelbare Umfeld des Türkentors ein neues Gesicht.

 

Diese entscheidende Entwicklung war nur dank des Schulterschlusses zwischen den verschiedenen Partnern der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen möglich: Die Udo und Anette Brandhorst Stiftung erwarb das einzigartige Kunstwerk. Renovierung und Umbauarbeiten des Türkentors wurden in großzügiger Weise von der Stiftung Pinakothek der Moderne gefördert.

 

Walter De Marias "Large Red Sphere" vergegenwärtigt eine Urform. Die Kugel ist universelles Sinnbild der Welt, der Himmelskörper und des Kosmischen, Symbol des Ewigen und der zyklischen Erneuerung. Schon in ihren physikalischen Eigenschaften evozieren Material, Größe (Durchmesser 260 cm) und Gewicht (25 t) eine starke physische Präsenz, die durch zwei Momente besonders betont wird. Zum einen ruht die Kugel auf einem vom Künstler entworfenen dreistufigen Podest, zum anderen wird sie von vier Säulen umstellt, die eine geradezu archaisch anmutende Balkenkonstruktion mit zahllosen Nägeln tragen ­ Reste der ehemaligen Zwischendecke des Türkentors. Die Diskrepanz zwischen der perfekten und hochglänzenden Kugelgestalt und der Raumhülle mit ihren vielfältigen Elementen, Formen und Materialien ist kaum größer vorstellbar und prägt den anschaulichen Charakter des Ganzen maßgeblich. Zudem steht die den Raum reflektierende Oberfläche von "Large Red Sphere" im Kontrast zu ihrer materiellen Verdichtung. In der Dualität zwischen Innen und Außen sowie zwischen der vollplastischen Form und ihrer vom Betrachterstandpunkt abhängigen, stets nur eingeschränkten Sichtbarkeit der gesamten Kugel liegt eine der Voraussetzungen, das Werk von Walter De Maria nicht nur zu sehen, sondern es in seiner evokativen Kraft auch kontemplativ zu erfahren. Die Einbringung von "Large Red Sphere" in einen so völlig anders gearteten kubischen Raum, der viele Spuren der Vergangenheit bewahrt, markiert einen Ort ästhetischer Erfahrung und historischer Vergegenwärtigung. Und in dieser Dialektik liegt das Besondere der Zusammenarbeit von Künstler und Architekt, d.h. in einem Resultat, das sich von früheren Werken Walter De Marias deutlich unterscheidet, wenngleich manche Parallelen zu "The Broken Kilometer" (1979) in New York nicht von der Hand zu weisen sind.

 

Walter De Marias "Large Red Sphere" im Türkentor bereichert das Münchner Kunstareal auf ungemein prägnante Weise und bildet ein wichtiges Scharnier zwischen den Pinakotheken und dem Museum Brandhorst.

 

 

Öffnungszeiten der "Large Red Sphere" im Türkentor

ab 24. Oktober 2010 täglich außer MO

Oktober bis Dezember 10 bis 16 Uhr

 

 

 

 

 

 

 

 
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