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Museum Folkwang

Museumsplatz 1
45128 Essen
Tel. 0201 8845 000, Fax 889145 000
info@museum-folkwang.essen.de
www.museum-folkwang.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibition

 

 

19.09. - 02.10.2003

Sukun - Stille

Über den Wunsch und die Mühsal Kunst zum Beruf zu machen

Ein Projekt der Mobilen Städtischen Galerie im Museum Folkwang und der EVAG im öffentlichen Raum


Ragip Basmazölmez, Istanbul
Alfred Biolek, Berlin
Christoph Dettmeier, Essen
Helmut Dick, Amsterdam
Pierro Golia, Los Angeles
Dirk Fleischmann, Frankfurt
Luka Fineisen, Düsseldorf
Katharina Fritsch, Düsseldorf (angefragt)
Eva-Maria Kollischan, Köln
Thomas Locher, Berlin
Henning Maier-Jantzen, Essen
Stefan Römer, Köln
Johanna Schwarz, Zürich
Dirk Schlichting, Dortmund
Fabian Weinecke, Essen
Schüler und Schülerinnen der Gesamtschule Süd

 

in Kooperation

mit der Entwicklungs-Gesellschaft Zollverein, Essen der EVAG, Essen
der Firma Deko-Hölter, Essen
der Gesamthochschule Süd, Essen
dem Kinderbüro der Stadt Essen
dem Kulturpfad, Essen
dem Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes NRW, Düsseldorf
dem Restaurant Tablo, Essen
dem Tiefbauamt der Stadt Essen
und dem Zentrum für Türkeistudien, Essen

 

"Sukün" ist ein Begriff aus dem Arabischen und bedeutet"Stille".

Stille und Konzentration sind elementare Voraussetzungen für die Umsetzung der Kreativität von Kunstschaffenden. Diese können aber die meisten jungen Künstlerinnen und Künstler nicht finden, da ihre lebensnotwendigen Nebentätigkeiten von ihnen enorme Opfer und Energie fordern. So sieht das Projekt "Sukun" vor, das Publikum zu informieren, unter welch schwierigen Bedingungen junge Menschen leben, wenn Sie den Wunsch haben Kunst zum Beruf zu machen. Das Projekt will damit die Produktionsverhältnisse der zeitgenössischen Kunst untersuchen.

In Anlehnung an die oftmals von den jungen Kunstschaffenden geleisteten Aushilfstätigkeiten, werden dem Publikum verschiedene Projekte präsentiert, die diesen Sachverhalt - vielfach ironisch - reflektieren. Auch der Kurator der Ausstellung bietet stundenweise eine Dienstleistung an (Honorar 150,00 Euro): Beurteiler von Kreativität. Er lässt sich mieten, um interessierten Personen Rückmeldung über Ihre Arbeiten zu geben.

Stille und Ruhe wird aber nicht nur von den Kunstschaffenden bei der Konzeption und Durchführung ihrer Werke, sondem auch von den Betrachtern bei der Aufnahme der Objekte benötigt. "Sukun" wird temporäre Beiträge junger Kunstschaffender präsentieren, die im alltäglichen Leben der Essener Bevölkerung erscheinen. (z.B. Interventionen an der äußeren Architektur des Museum Folkwang, Gestaltung von EVAG - Fahrkarten oder die Bearbeitung der Steine des Essener Kulturpfandes.) Diese Projekte werden zwar im ersten Moment eine kurze Irritation des Betrachters auslösen, durch die anschließende Auseinandersetzung mit den Werken können die Rezipienten aber für einen Moment zur Ruhe kommen.

An diesen kommunikativen Plattforrnen können die Kunstschaffenden mit dem Publikum über ihre Arbeit und Lebensbedingungen sprechen.

Das Vorhaben wird in enger Zusammenarbeit mit der Gesamtschule Süd umgesetzt, um Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, sich mit aktueller Gegenwartskunst zu beschäftigen und sich ein eigenes Bild von künstlerischen Berufen zu machen.


Pressekonferenz 19. September 2003, 11.30 Uhr

 

Eröffnung 19.09.03, 19.00 Uhr

Begrüßung: Dr. Necmi Sönmez, Kurator für zeitgenössische Kunst

Es sprechen:

Wolfgang Meyer, Vorstand Essener Verkehrs-AG

Dr. Wolfgang Roters, Entwicklungs-Gesellschaft Zollverein

Prof. Dr. Faruk Sen, Zentrum für Türkeistudien

Dr. Ingrid Stoppa-Sehlbach, Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes NRW Düsseldorf

 

Finissage 02.10.03, N.N.

 

Vorstellung der Projekte

Wenn nicht anders vermerkt, sind die jeweiligen Projekte während der gesamten Ausstellungsdauer zu sehen.

1. Ragip Basmazölmez, Istanbul
Ort: Kulturpfad (Blaue Steine) zwischen Museumszentrum und HBF Essen

Ragip Basmazölmez beschäftigt sich mit dem Thema der türkischen Migration im deutschen Alltagskontext. Für das Projekt werden Quadersteine entlang den blauen Leuchtsteinen des Kulturpfades der Stadt Essen, zwischen Museum und Hauptbahnhof, mit einer farbiger Stoffummantelung versehen.

2. Alfred Biolek, Berlin
Ort: Bibliothek im Museum Folkwang

In der Bibliothek des Museum Folkwang wird eine Auswahl der Moderationskarten präsentiert, die Alfred Biolek in seiner Sendung "Boulevard Bio" verwendet hat. Bei der Auswahl stand die Problematik der künstlerischen Annerkennung im Vordergrund.

3. Christoph Dettmeler, Essen
Ort: Zeche Zollverein (zwischen Werkstatt Nord und Lesebandhalle)
Zeit: 19./20./21; 27./28. September; 10.00 - 18.00 Uhr

Das Installationsprojekt"Fotosaion" von Christoph Dettmeier gibt dem Publikum die Möglichkeit, sich für 2 Euro im Western-Outfit in der Fotokulisse eines klassischen Salons fotografieren zu lassen. Die Industriearchitektur der Zeche Zollvereins fungiert als Hintergrund.

4. Helmut Dick, Amsterdam
Ort: Mobil
Zeit: 19.-26.09. September, 10.00 - 20.00 Uhr

Das mobile Projekt "Hadestaxi?' von Helmut Dick zielt auf eine Irritation des öffentlichen Umfeldes: Ein mit drei Plastikskeletten bestückter und mit der Aufschrift "Hadestaxi" versehener Mercedes pendelt zwischen dem Museum Folkwang und der Zeche Zollverein.

5. Luka Fineisen, Düsseldorf
Ort: Dach des Museum Folkwang; Eingang Essener Rathaus

Luka Fineisen ist mit zwei ihrer Seifenschauminstallationen auf dem Dach des Museum Folkwang und am Essener Rathaus vertreten. Der von den Installationen produzierte Schaum versinnbildlicht durch seinen raschen Verfallsprozess die Veränderung und Vergänglichkeit in der Natur.

6. Dirk Fleischmann, Frankfurt
Ort: Mobil
Zeit: Mo.-Fr., 10.00 - 20.00 Uhr

Jeder kennt das Phänomen eines lesenden Menschen in der Straßenbahn. Dabei überlagern sich Ruhe und Konzentration mit dem Lärm und der Hektik der urbanen Arbeitswelt. Während einer Woche nimmt der Künstler sich die Zeit, als lebendige Skulptur in einer Straßenbahnlinie der EVAG zu sitzen und zu lesen.

7. Piero Golia, Los Angeles
Ort: Foyer Museum Folkwang

Im Rahmen seiner Arbeit "Again", wird Piero Golia 5 Säulen im Foyer des Museum Folkwang mit frischem Kopfsalat verkleiden, um den Zwang in der Kunstwelt immer "frische" Arbeiten präsentieren zu müssen, ironisch zu thematisieren.

8. Katharina Fritsch, Düsseldorf (angefragt)

9. Eva-Maria Kollischan, Köln
Ort: Aussenfassade Museum Folkwang

Das Projekt von Eva-Maria Kollischan nimmt Manipulationen an einigen Stellen der Fassade des Museum Folkwang vor, um durch eine neue Formsprache die Architektur optisch neu zu segmentieren und so neue Sichtweisen zu ermöglichen.

10. Henning Maier-Jantzen, Essen
Ort: Fensterfront Museum Folkwang (Bismarckstraße)
Zeit., 21.00 - 6.00 Uhr

Die Videoinstallation von Henning Maier-Jantzen wird erst nach Einbruch der Dunkelheit auf der Fensterfront des Museum Folkwang (Bismarckstraße) zu sehen sein. Die Arbeit beschäftigt sich mit biologischen Wachstumsprozessen.

11. Stefan Römer, Köln
Ort: Buslinien der EVAG
Vortrag: 26.09.03,19.00 Uhr, Saal 3, Museum Folkwang

Der dreiteilige Beitrag von Stefan Römer setzt sich aus der Präsentation seines Buches "Begegnung", der Anbringung von Fotomotiven als Plakat im Bus und einem Vortrag im Museum Folkwang zusammen.

12. Johanna Schwarz, Zürich
Ort: Eingang des Museum Folkwang

Bezugnehmend auf das Courbet-Gemälde "La Barque" aus dem Besitz des Museums besteht die Arbeit von Johanna Schwarz aus einem Ruderboot und einer Stereoanlage, die die Umgebung mit Meeresgeräuschen untermalt.

13. Thomas Locher, Berlin
Ort: EVAG Kundencenter (Hauptbahnhof)

Thomas Locher gestaltet ein Einzelfahrticket für die Essener Verkehrs AG, welches während der Dauer des Projektes im EVAG Kundencenter (HBF) erhältlich sein wird.

14. Dirk Schlichting, Dortmund

Ort: Essener HBF/ U-Bahnhof, Ausgang Hyssenallee Die Installation "Panorama" von Dirk Schlichting wird am Essener HBF/ U-Bahnhof, Ausgang Hyssenallee, zu sehen sein. Die atmosphäreschaffende Installation, die für das Publikum als Ruhepunkt nutzbar ist, besteht aus einer kreisförmigen Drehplattform, die mit Tischen und Stühlen bestückt ist.

15. Fabian Weinecke, Essen
Ort: Bus- und Straßenbahnlinien der EVAG

Der Beitrag von Fabian Weinecke besteht aus Bildern, die die bedrückenden Gefühle der Großstadt thematisieren. Die Arbeiten werden als Seitenscheibenaufkleber in den öffentlichen Verkehrsmitteln der EVAG plaziert.

16. Schüler und Schülerinnen der Gesamtschule Süd
Ort: EVAG Kundencenter und Verteilernetz " Freecards"
Im Rahmen eines Fotowettbewerbes haben Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Süd Motive fotografiert, die sie als repräsentativ für ihre Heimatstadt erachten. Eine Auswahl dieser Essen-Motive wird als Postkarte kostenlos an den EVAG Kundencentern erhältlich sein.

 

 

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