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Museum für Gegenwartskunst
Museum für Gegenwartskunst Siegen e.V.
Unteres Schloss 1
D-57072 Siegen
Tel. 0271 405 77- 10, Fax 0271 405 77- 32
info@kunstmuseum-siegen.de
www.kunstmuseum-siegen.de
aktuelle Ausstellung / current exhibition
vorausgegangene Ausstellung / previous exhibitions
12.02. - 14.05. 2006
Faites vos jeux! Kunst und Spiel seit Dada
Herzlich einladen möchten wir Sie zur Vernissage von "Faites vos jeux"! Kunst und Spiel seit Dada, am Sonntag, 12. Februar 2006, um 12.00 Uhr. Es sprechen Dr. Nike Bätzner, Berlin, und Dr. Eva Schmidt, Siegen.
Über neunzig Leihgaben internationaler Museen und Privatsammlungen untersuchen den spielerischen Gehalt der Kunst und das Potenzial der Verbindung von Kunst und Spiel in einem größeren kunsthistorischen Rahmen. Die Ausstellung zeigt, dass das spielerische Denken und eine experimentelle Haltung wesentliche Aspekte der Kunst des 20./21. Jahrhunderts sind.
"Faites vos jeux!" zeigt auf über 1200qm Arbeiten von: Hans Arp, Gustavo Artigas, Hugo Ball, Hans Bellmer, Alighiero Boetti, Christian Boltanski, Monika Brandmeier, George Brecht, Marcel Broodthaers, John Cage, Alexander Calder, Lygia Clark, Stefan Demary, Marcel Duchamp, Öyvind Fahlström, Robert Filliou, Fischli Weiss, Raoul Hausmann, Hannah Höch, Carsten Höller, Laurel Hardy, Zbigniew Libera, Axel Lieber, George Maciunas, René Magritte, Paul McCarthy, Meret Oppenheim, Tony Oursler, Takako Saito, Arnold Schönberg, Kurt Schwitters, Cindy Sherman, Roman Signer, Roland Stratmann, Jean Tinguely, Stephen Wilks, Tomma Wember.
Ausstellungskonzept
Die generelle Verbindung von Kunst und Spiel besteht darin, dass beide auf einem eigenen Spielfeld mit selbst gesetzten und immer wieder neu interpretierten Grenzen und Regeln agieren. Der Künstler ist so nicht nur ein ergebnisorientiert handelnder homo faber, sondern vor allem ein kreativ das Feld seiner Möglichkeiten ausschöpfender homo ludens.Die spezifischen Verbindungen von Kunst und Spiel bilden zugleich die Leitkategorien für die Auswahl der Werke in der Ausstellung: Regelbezug und Regelverletzung, das Aufstellen neuer Regelsysteme, das Erkunden des Wechselspiels von Zufall und Notwendigkeit; die Bricollage, der Einbezug von Kinetik und das Einrichten von Versuchsanordnungen; das Erproben von Handlungsstrategien; das Potenzial der Kindheit mit seiner Entdeckungslust; das Rollenspiel. Das heißt, es geht auch darum, Handlungsspielräume bereit zu stellen. Die damit verbundene Erweiterung des Kunstbegriffs propagieren schon zu Anfang des 20. Jahrhunderts die Dadaisten und Surrealisten, die mit Sprach- und Zeichenspielen, Collage, Rollenspielen und Performances, Satire und Persiflage künstlerische Konventionen zersetzten und ihr Publikum unmittelbar ansprechen.
Die Idee des »offenen Kunstwerks« führt diese Tendenz zur Entgrenzung in den sechziger und siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts fort, hier sind besonders die Werke und Aktionen der mit Fluxus und Intermedia verbundenen Künstler zu nennen. Das Publikum wird nun im Sinne einer Verbindung von Kunst und Leben noch stärker involviert und zum Mitspielen aufgefordert. Die Werke werden interaktiv ausgerichtet. Diese Ansätze wirken bis in die heutige Kunstproduktion fort, wo das partizipative Element einen besonderen Stellenwert hat.
Eröffnung: Sonntag, 12. Februar, 12.00 Uhr
Sonderprojekte in der Ausstellung
"Takako Saitos Klangschach" mit Kindern der Jugendkunstschule Siegen-Wittgenstein am Eröffnungstag ab 15.00 Uhr
"Nicht alle Künstler sind Schachspieler, aber alle Schachspieler sind Künstler", sagte Marcel Duchamp einmal. Das Spiel Schach ist eines der Leitmotive der Ausstellung. Besonders hinweisen möchten wir auf zwei interaktive Projekte. Zum einen hat die Fluxus-Künstlerin Takako Saito das Konzept für ein "Klangschach" entwickelt, das von Kindern aus Kursen der Jugendkunstschule am Tag der Eröffnung, am Sonntag, 12. Februar ab 15 Uhr, hergestellt und gespielt wird. Hier werden die Schachfiguren nicht visuell in ihren personifizierten Rollen unterschieden, sondern es wird das Gehör zur Unterscheidung gefordert.
Roland Stratmann "Gemischtes Doppel"
Das zweite Projekt ist Roland Stratmanns "Gemischtes Doppel". Ein unter die Decke gespanntes Schachbrett mit hängenden Fahnen-Figuren verändert die Spielkonstellationen von Tag zu Tag. Die Korrespondenzschachpartie wird von zwei Teams bestritten: Kuba/USA gegen Israel/Marokko. Diese ungewöhnliche Spielkonstellation setzt sich über politische Grenzziehungen hinweg und erweitert das strategische Spiel zu einem kommunikativen Ereignis. Schachbegeisterte können die Partie auf dem Webserver der International Correspondence Chess Federation (ICCF) verfolgen: http://iccf-webchess.com/
Bitte beachten Sie, der für Donnerstag, 20. April, 19.00 Uhr, angekündigte Vortrag von Jochen Venus "Zur Aktualität des Spiel im digitalen Medienumbruch" wird auf Donnerstag, 18. Mai, 19.00 Uhr, verlegt.
Sonntag 16.04.2006 / 11.15 Uhr
Treffpunkt Kunst - Öffentliche Führung
Vom Zeigen und Verschwinden (Magritte)
mit Marie-Anne Soyez
Sonntag 23.04.2006 / 11.15 Uhr
Treffpunkt Kunst - Öffentliche Führung
Formung und Entgrenzung (Boetti, Clark)
mit Peter ReehSonntag 30.04.2006 / 11.15 Uhr
Treffpunkt Kunst - Öffentliche Führung
Schach: Spiel, Wahrheit, Kunst (Duchamp,
Maciunas, Saito, Schönberg, Stratmann)
mit Anna Knoche
Programmverlauf Geburtstagsfest 6. und 7. Mai 2006
Samstag, 6. Mai 2006
15.00 Uhr Festakt zum 5. GeburtstagGrußwort: Winfried Schwarz, Vorstandsvorsitzender des Trägervereins Museum für Gegenwartskunst
Grußwort: Ulf Stötzel, Bürgermeister der Stadt Siegen
Festrede: "Beckett oder die Zukunft des Museums" Prof. Dr. Ralf Schnell, Rektor der Universität Siegen
Übergabe der Urkunde "Ort im Land der Ideen" des Bundespräsidenten durch Ralph Buhles, Deutsche Bank Wuppertal und Vorstandsmitglied Freundeskreis Museum für Gegenwartskunst.16.00 Uhr: "! yalp Musik (und Verwandtes)"
Projekt von Studierenden, Alumni und Dozenten der Universität Siegen und der Musikhochschule Köln. Leitung Prof. Martin Herchenröder, Studio für Neue Musik der Universität Siegen
Einführung: Dr. Eva Schmidt, Künstlerische Leiterin Museum für Gegenwartskunst Siegen
Sonntag, 7. Mai 2006
12.00 Uhr: Eröffnung "Francis Bacon. Bilder des Widerspruchs. Sonderpräsentation aus der Sammlung Lambrecht-Schadeberg / Rubenspreisträger der Stadt Siegen"
Begrüßung: Barbara Lambrecht-Schadeberg
Einführung: Dr. Christoph Heinrich, Leiter Galerie der Gegenwart, Kunsthalle Hamburg
14.00 bis 18.00 Uhr Familienprogramm in Kooperation mit der Jugendkunstschule Siegen-Wittgenstein:
Mein Lieblingsspiel wird ausgestellt
Alle kunstinteressierten Kinder und Jugendliche sind aufgefordert, ihr ganz persönliches Lieblingsspiel mitzubringen und dem Museum für die Dauer von einer Woche, bis zur Finissage der Ausstellung "Faites vos jeux!", auszuleihen.Kinder führen durch das Museum
Um 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr führen Schülerinnen und Schüler der Jugendkunstschule aus ihrem ganz persönlichen Blickwinkel durch das Museum.Der Eintritt ist an beiden Tagen kostenfrei!
Dank
Der Geburtstag wird unterstützt vom Freundeskreis des Museums mit seinen Partnern Maschinenfabrik Herkules, Deutsche Bank, SIEGENIA-AUBI, RWE Rhein-Ruhr, Heinrich Georg Maschinenfabrik, LM Druck + Medien und Halbe-Rahmen, sowie von der Sparkasse Siegen, der Krombacher Brauerei und Axa Art.
Newsletter Mai 2006
Inhalt
I Fünf Jahre Museum für Gegenwartskunst Siegen. Geburtstagsprogramm am 6. und 7. Mai 2006
II Ausstellungsprogramm während der Umbauphase im Mai
III Veranstaltungstermine und Einladung zu den neuen Ausstellungseröffnungen im Mai
Liebe Kunstfreundinnen, liebe Kunstfreunde,
das Museum für Gegenwartskunst feiert seinen fünften Geburtstag! Feiern Sie mit uns! Wir laden Sie und Ihre Freunde herzlich zum Besuch unserer Geburtstagsveranstaltungen ein:
Am Samstag, 6. Mai, beginnt ab 15.00 Uhr der offizielle Festakt, getragen vom Trägerverein und Freundeskreis des Museums. Im Anschluss daran findet die Verleihung der Urkunde des Bundespräsidenten "Ort im Land der Ideen" statt.
Ab 16.00 Uhr startet das experimentelle Musikprojekt "!yalp. Musik (und Verwandtes)", das von Studierenden und Alumni des Studios für Neue Musik der Universität Siegen sowie der Musikhochschule Köln unter der Leitung von Professor Martin Herchenröder entwickelt wurde. Auf manchmal provokante, immer aber unterhaltsame Weise setzt die Geburtstagsperformance bis 18.00 Uhr das Thema der aktuellen Ausstellung "Faites vos jeux! Kunst und Spiel seit Dada"" in Musik um. Unter dem Motto "!yalp" wird nach allen Regeln der Kunst (und manchmal auch dagegen) gespielt: auf Instrumenten, mit der Stimme, mit dem Raum, mit Kunst, mit der Sprache und nicht zuletzt mit den Hörerwartungen des Publikums.Spielerisch, witzig und hintersinnig präsentieren die jungen Musikerinnen und Musiker Werke der experimentellen Avantgarde und eigene Kompositionen im Grenzbereich zwischen Musik, Theater und Installation. Mit dabei u.a.: György Ligetis berühmt-berüchtigtes Stück für 100 Metronome, aber auch ein selbsterfundenes musikalisches Tennismatch, ein komponierendes Glücksrad und als kleine Sensation die (vermutliche) Uraufführung der eigentlich unaufführbaren 5. Symphonie von Nam-June Paik, die wegen ihrer Überlänge um etwas mehr als zwölf Milliarden Jahre gekürzt werden musste.
Das Geburtstagsprogramm am Sonntag beginnt um 12.00 Uhr mit der Eröffnung der neuen Sonderpräsentation "Bilder des Widerspruchs" aus der Sammlung Lambrecht-Schadeberg mit ausgewählten Arbeiten des dritten Rubenspreisträgers